Jugend hackt Jugend-Kultur-Hackathon in München: Code & Culture im Museum Brandhorst brachte Kultur und Technik zusammen

Gruppenfoto der teilnehmenden Jugendlichen am Hackathon 2021
Gruppenfoto der teilnehmenden Jugendlichen am Hackathon 2021

26 Jugendliche brachten im Museum Brandhorst moderne Kunst und digitale Technologien zusammen. In nur einem Wochenende programmierten die 12- bis 18-Jährigen ein virtuelles Code-Museum, datenschutzfördernde Filter für Videokonferenzen, einen Raumscanner zur Unterstützung sehbeeinträchtigter Menschen sowie ein Computerspiel, das sich mit dem Thema Flucht auseinandersetzt.

Ein Filter, der die Silhouetten der Teilnehmenden von Onlinekonferenzen in Kunstwerke verwandelt, oder ein Code in Form eines Donuts: Dies sind nur zwei Projektergebnisse, welche junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem Event von Jugend hackt  in München umsetzten. Das Format, welches sich an programmierbegeisterte Jugendliche richtet, fand unter dem Motto „Code and Culture“ Ende Oktober im Museum Brandhorst statt.

Am ersten Tag der Veranstaltung erhielten die Jugendlichen zunächst einen Einblick in die aktuelle Sonderausstellung des Museums Brandhorst. Auch Wissen zur modernen Kunst und Informationen über die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen wurden ihnen vermittelt. Diese Impulse sollten den Jugendlichen als Grundlage für eigene kreative Programmierungen dienen. Die vier Projektgruppen präsentierten ihre beeindruckenden Ergebnisse dann am letzten Tag von Jugend hackt im Auditorium der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen live und via Stream.

Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler
Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler

Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler betonte anlässlich der Veranstaltung: „Als Wissenschaftsminister freue ich mich über das große Engagement und die Begeisterung der Jugendlichen beim Programmieren, und als Kunstminister sehe ich hier großes Potenzial für die kulturelle Bildung. Die Kreativität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist wirklich beeindruckend. Das Event leistet auch einen wertvollen Beitrag zur politischen Bildung, denn ethische und politische Themen stehen im Mittelpunkt der hier gestalteten Projekte. Ein so vielfältiges Event unterstütze ich natürlich sehr gerne.“

Projektmotto „Code & Culture“ beim Jugend-Kultur-Hackathon im Museum Brandhorst

Unter dem Motto „Code & Culture“ haben die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer vier eindrucksvolle Projekte umgesetzt:

Zusammenarbeit im Projektteam
Zusammenarbeit im Projektteam

Projekt 1: Die Jugendlichen beschäftigten sich intensiv mit dem Thema Museum und programmierten einen virtuellen 3D-Ausstellungsraum sowie einen virtuellen 3D-Bilderrahmen. Unter dem Leitspruch „Code ist Kunst“ präsentierten sie auf den selbst gestalteten Plattformen z.B. einen Code, der in Form eines Donuts programmiert ist. Die Besonderheit des virtuellen Museums ist, dass es partizipativ angelegt wurde. Der Code ist auf der Plattform github öffentlich zugänglich – das virtuelle Museum könnte also von jedem weiterprogrammiert werden.

Projekt 2: Camera.Call.Chaos beschäftigte sich mit den Videokonferenzen im Schulalltag der Jugendlichen während der Corona-Pandemie. Die Projektgruppe programmierte Filter, um Videokonferenzen datenschutzsicherer durchführen zu können. Beispielsweise werden im Hintergrund erscheinende Personen automatisch verpixelt oder mit Bildern verdeckt. Großen Erfolg erzielte das Team bei der Präsentation eines Filters, der es einem Teilnehmer erlaubt, eine Videokonferenz real zu verlassen, während eine sich sehr natürlich bewegende Aufnahme seiner Person gleichzeitig im Bild in der Videokonferenz bleibt – ein kreatives und technisch anspruchsvolles Zusammenspiel von realer und digitaler Welt.

Mentor bei der Arbeit im FabLab
Mentor bei der Arbeit im FabLab

Projekt 3 nahm sich dem aktuellen Ausstellungsthema des Museums Brandhorst „Future Bodies“ an und setzte sich das Ziel, die menschlichen Sinne durch digitale Möglichkeiten zu steigern. Das Projektteam gestaltete einen 3D-Raumscanner, der Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit unterstützt, sich sicher in einem ungewohnten Raum zu bewegen.

Projekt 4, welches von den jüngsten Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Hackathons umgesetzt wurde, umfasste die Erstellung eines Computerspiels. Das Spiel, das den Namen „Die Flucht“ trägt, zeigt, wie sich die Jugendlichen in den Aufbau und die grundlegenden Regeln eines digitalen Spiels eingearbeitet und diese Regeln mit einfachen Tools konsequent umgesetzt haben. Mit dem Ergebnis konnte das Team eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass nicht nur mit hohem Aufwand programmierte digitale Anwendungen Jugendliche begeistern können.

Spezialform des Hackathons im Bildungsbereich

Die Veranstaltung Jugend hackt ist eine Spezialform des Hackathons im Bildungsbereich, die zum ersten Mal im Jahr 2013 durchgeführt wurde. Im März 2020 fand das Angebot erstmals in Bayern statt. Neben Wochenendevents im deutschsprachigen Raum wird jährlich in Kooperation mit dem Goethe-Institut ein internationales Event durchgeführt. In den vergangenen Jahren gastierte dieses im Vereinigten Königreich, in Südkorea, in Hongkong, in der Türkei und in Sri Lanka.

Das gemeinnützige Förderprogramm für programmierbegeisterte Jugendliche richtet sich an Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 12 bis 18 Jahren. Durch das Format sollen junge Talente ermutigt werden, mit ihren technischen Fähigkeiten Projekte zu entwickeln, die die Welt verbessern können. Auch sollen die Jugendlichen für gesellschaftlich relevante Fragestellungen sensibilisiert werden. Unterstützt werden die Jugendlichen von ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren aus dem Programmierumfeld.

Jugend hackt ist ein Programm der gemeinnützigen Vereine Open Knowledge Foundation Deutschland e.V. und mediale pfade.org – Verein für Medienbildung e.V. In München wird das Event vom Q3. Quartier für Medien.Bildung.Abenteuer als regionalem Partner vor Ort in Kooperation mit dem Museum Brandhorst durchgeführt.

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