Provenienzforschung Nie wieder Unrecht: Rückgabe von NS-Raubgut an das Deutsche Freimaurermuseum

Kunstminister Bernd Sibler (Mitte) mit Dr. Klaus Ceynowa, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek (links), und Dr. Roland Martin Hanke, Vorstand des Deutschen Freimaurermuseums
Kunstminister Bernd Sibler (Mitte) mit Dr. Klaus Ceynowa, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek (links), und Dr. Roland Martin Hanke, Vorstand des Deutschen Freimaurermuseums

Kunstminister Bernd Sibler übergab am 4. Dezember 2019 gemeinsam mit dem Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek Dr. Klaus Ceynowa 203 Bände Freimaurer-Literatur aus dem ursprünglichen Besitz von Freimaurerlogen an das Deutsche Freimaurermuseum in Bayreuth.

Kunstminister Bernd Sibler
Kunstminister Bernd Sibler

Kunstminister Bernd Sibler betonte bei der Übergabe: „Provenienzforschung ist eine grundlegende Aufgabe unserer Kultureinrichtungen. Dieser Verpflichtung und Verantwortung stellt sich natürlich auch die Bayerische Staatsbibliothek. Unrecht, das geschehen ist, können wir nicht mehr gut machen. Aber wir können ein sichtbares Zeichen für ein ‚Nie wieder!‘ setzen und wir können unseren entschlossenen Willen, Unrecht der Vergangenheit transparent aufzuarbeiten, durch entsprechendes Handeln bekräftigen. Die Restitution von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut ist für mich selbstverständlich.“

Die 203 Werke der Freimaurer-Literatur wurden zwischen 1933 und 1936 von den Nationalsozialisten unrechtmäßig beschlagnahmt. Zunächst waren sie im Besitz der Bibliothek der sog. SS-Schule Wewelsburg. In den Jahren 1937/38 gelangte das NS-Raubgut in den Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek. Umfangreiche Recherchen ergaben, dass zwei Werke ursprünglich der Großloge zur Sonne in Bayreuth gehörten. Rechtsnachfolger der heute nicht mehr existierenden Vereinigung ist das Deutsche Freimaurermuseum Bayreuth. Auch die 201 weiteren Bände, deren rechtmäßige Besitzer im Rahmen der umfangreichen und intensiven Provenienzforschung nicht mehr ermittelt werden konnten, werden an das Deutsche Freimaurermuseum Bayreuth restituiert. Für Fälle wie diese ist es Sammelpunkt von Buchbeständen der 1933 enteigneten Logen.

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