Entschädigungsfonds Bedeutsame Klosteranlagen in Niederbayern und der Oberpfalz werden saniert

Die heutige Anlage des Klosters Speinshart stammt größtenteils aus dem 17. Jahrhundert
Die heutige Anlage des Klosters Speinshart stammt größtenteils aus dem 17. Jahrhundert

Sie prägen das Ortsbild seit Jahrhunderten: Damit sie auch kommenden Generationen in gutem Zustand die Geschichte Bayerns und regionale Kultur vermitteln können, unterstützt der Freistaat Bayern die Instandsetzungsarbeiten am ehemaligen Franziskanerkloster in Landshut mit 477.000 Euro und die Sanierung des Steinstadels des Klosters Speinshart mit 192.000 Euro.

Die imposanten Klosterbauten im Freistaat sind beliebte Ausflugsziele und laden ein zur Besinnung und zum Verweilen. Kunstminister Bernd Sibler gab nun die Förderung der Sanierungsarbeiten an zwei dieser wunderbaren Orte der Begegnung bekannt.

Kunstminister Bernd Sibler
Kunstminister Bernd Sibler

Das Kloster Speinshart

Minister Sibler betonte die Bedeutung des Klosters Speinshart: „Die Klosteranlage prägt seit Jahrhunderten mit ihrer langen Tradition das Ortsbild der Oberpfälzer Gemeinde Speinshart. Indem wir diesen historischen Komplex mit seinen Wirtschaftsgebäuden erhalten, bewahren wir auch einen Teil unserer Geschichte und unserer kulturellen Identität für weitere Generationen. Ich freue mich daher sehr, dass wir die Sanierung des Steinstadels des Klosters Speinshart mit 192.000 Euro unterstützen können.“

Die erste Klostergründung in Speinshart geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Die heutige Anlage stammt größtenteils aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurde im Stil des Barock errichtet und umfasst neben der Klosterkirche mit Konventbau mehrere Wirtschaftsgebäude. Zu diesen zählt auch der Steinstadel, der im 18. Jahrhundert errichtet wurde. Dessen historische Rundbogentore sind bis heute erhalten. Das ursprüngliche Kehlbalkendach wurde in Teilen bei einem Brand im 19. Jahrhundert zerstört und durch eine Konstruktion mit Stützen und Streben ersetzt. Der sog. Remisentrakt wurde nach der Säkularisation auf verschiedene Bauernanwesen aufgeteilt. Inzwischen ist er größtenteils wieder in Besitz der Gemeinde und ein wichtiger Bestandteil des Klosterensembles.

Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen werden insbesondere das Dach, das Fundament und die Bruchsteinmauern instandgesetzt. Die hölzernen Stadeltore und historischen Fensteröffnungen werden restauriert.

Trägerin des Bauvorhabens ist die Gemeinde Speinshart.

Ehemaliges Franziskanerkloster in Landshut

Das ehemalige Franziskanerkloster Landshut
Das ehemalige Franziskanerkloster Landshut

„Landshut kann man sich ohne die frühere Klosteranlage des Franziskanerordens nicht vorstellen. Sie prägt seit dem Mittelalter das Stadtbild Landshuts. In diesem Baudenkmal können die Besucherinnen und Besucher des Museums Landshut in die Stadtgeschichte und regionale Kultur eintauchen. Damit bewahren wir mit dem Erhalt dieses historischen Gebäudes in doppelter Hinsicht einen Teil der Landshuter Vergangenheit und unseres kulturellen Erbes. Gerne fördern wir die Instandsetzungsarbeiten am Ostflügel mit 477.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds“, unterstrich Kunstminister Bernd Sibler.

Das Franziskanerkloster in Landshut wurde Ende des 13. Jahrhunderts gegründet. Es war das älteste und auch bedeutendste Kloster der Ordensgemeinschaft in Niederbayern. Infolge der Säkularisation wurde es aufgehoben und manche Gebäude wurden abgerissen. Bis heute erhalten ist u.a. der zweigeschossige Ostflügel. Im Erdgeschoss treffen hier zwei Kreuzgänge aufeinander. Deren gotische Sternrippengewölbe stammen aus dem 13. bzw. 15 Jahrhundert. Im historischen Obergeschoss wurden nachträglich Leichtbauwände und ‑verkleidungen eingebaut. Mithilfe der Mittel aus dem Entschädigungsfonds konnten diese im Rahmen der Instandsetzung entfernt werden. Weitere Schwerpunkte der Arbeiten lagen auf dem Außenmauerwerk, den Böden und Decken. Das Dachtragwerk wurde repariert und die Raumschale restauriert. Die Instandsetzung ist nahezu abgeschlossen. Künftig soll das Baudenkmal u.a. für Ausstellungen des Landshut Museums und als Bibliothek genutzt werden.

Eigentümerin ist die Stadt Landshut.

Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Die Maßnahmen sind jeweils mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und werden von diesem fachlich begleitet.

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