Staatliche Archive Bayerns Nachlassverzeichnis des Bayerischen Hauptstaatsarchivs erleichtert Zugang zu hohem Kulturgut

Staatsminister Bernd Sibler (2.v.l.) bei der Vorstellung des Nachlassverzeichnisses mit dem Direktor des Hauptstaatsarchivs Dr. Bernhard Grau, der Generaldirektorin der Staatlichen Archive Bayerns Dr. Margit Ksoll-Marcon, Archivdirektorin a.D. Dr. Sylvia Krauss und Archivdirektor Dr. Thomas Paringer (v.l.n.r.).
Staatsminister Bernd Sibler (2.v.l.) bei der Vorstellung des Nachlassverzeichnisses mit dem Direktor des Hauptstaatsarchivs Dr. Bernhard Grau, der Generaldirektorin der Staatlichen Archive Bayerns Dr. Margit Ksoll-Marcon, Archivdirektorin a.D. Dr. Sylvia Krauss und Archivdirektor Dr. Thomas Paringer (v.l.n.r.).

Ergebnis langjähriger Sammlungs- und Erwerbungstätigkeit auf dem Gebiet der schriftlichen Nachlässe: 512 private Einzelnachlässe bzw. Familiennachlässe wurden erfasst und in einem neuen Verzeichnis der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Staatsminister Bernd Sibler
Staatsminister Bernd Sibler

„Schriftliche Nachlässe sind wertvolle kulturelle Zeugnisse unseres Landes. Sie helfen, Werk und Wirken bedeutender Persönlichkeiten besser zu verstehen und sind dadurch eine einzigartige Quelle für die historische Forschung. Ich bin stolz darauf, dass das Bayerische Hauptstaatsarchiv allen Interessierten den Zugang zu diesem hohen Kulturgut erleichtert und uns ein weiteres Mal bewusstmacht: Archive sind das Gedächtnis unseres Landes“, betonte Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler, selbst studierter Historiker, anlässlich der Präsentation des Nachlassverzeichnisses des Bayerischen Hauptarchivs in München.

Das Nachlassverzeichnis ist das Ergebnis langjähriger Sammlungs- und Erwerbungstätigkeit des Bayerischen Hauptstaatsarchivs auf dem Gebiet der schriftlichen Nachlässe. Insgesamt wurden 512 private Einzelnachlässe bzw. Familienarchive in dem neuen Verzeichnis alphabetisch erfasst. Das Archivinventar ermöglicht durch seine übersichtliche Gliederung einen raschen Überblick über die für die Geschichtsforschung wichtigen Quellenbestände. Es bietet u.a. biographische Basisdaten, Angaben zu Laufzeit und Umfang sowie kurze Angaben zum Inhalt der meist schriftlichen Unterlagen. Die Nachlässe stammen von bedeutenden Familien und Persönlichkeiten Bayerns wie beispielsweise Maximilian von Montgelas, Prinzessin Therese von Bayern, Willi Graf, Christoph Probst, Hans Ehard, Mathilde Berghofer-Weichner und Max Streibl. Einen bedeutenden Teil tragen zudem die Nachlässe aus dem Sudetendeutschen Archiv, das im Bayerischen Hauptstaatsarchiv hinterlegt ist, bei.

Das Bayerische Hauptstaatsarchiv: Nachlässe von der Monarchie bis ins demokratische Bayern

„Das Bayerische Hauptstaatsarchiv bewahrt wertvolle historische Nachlässe. Hier lässt sich unsere Geschichte vom Herzogtum bis ins demokratische Bayern erforschen“, so Staatsminister Sibler. Das Bayerische Hauptstaatsarchiv ist das Zentralarchiv für das Herzogtum, Kurfürstentum, Königreich und den Freistaat Bayern. Es ist u.a. zuständig für die ehemaligen kurbayerischen und pfalz-neuburgischen Zentralarchive und Zentralbehörden, die bayerischen Staatsministerien und sonstigen für ganz Bayern zuständigen Landesbehörden seit ca. 1800. Ferner verwaltet es Mischbestände zur Geschichte des Hauses Wittelsbach, das Archivgut der ehemaligen bayerischen Armee vom 17. Jahrhundert bis 1919, das Schriftgut von unter Aufsicht des Staates stehenden Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts sowie nichtstaatliches Archivgut zur Ergänzung der Behördenakten.

Die Staatlichen Archive Bayerns: 44 Millionen Archivalieneinheiten auf 240.000 laufenden Metern Regale

Die Staatlichen Archive Bayerns verwahren Unterlagen wie bspw. Urkunden, Akten, Karten und Pläne der Verwaltung des Freistaates Bayern und seiner Vorgänger vom Aufkommen der Schriftlichkeit in der Verwaltung bis heute. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahre 777. Insgesamt werden in Bayern derzeit über 44 Millionen Archivalieneinheiten verwahrt, die mehr als 240.000 laufende Meter Regale füllen. Der jährliche Zuwachs beträgt jährlich ca. 550.000 Archivalieneinheiten, was 5.000 laufenden Metern entspricht. Neben dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München gibt es acht bayerische Staatsarchive in Amberg, Augsburg, Bamberg, Coburg, Landshut, München, Nürnberg und Würzburg.  Die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns steht als administrative und fachliche Leitung an der Spitze der staatlichen Archive Bayerns. Hier ist die bayerische Archivschule angesiedelt, wo Archivarinnen und Archivare ausgebildet werden. Die Generaldirektion koordiniert zentrale Fachaufgaben und vertritt als zentrale archivische Kompetenz für alle öffentlichen und nichtöffentlichen Archive und Registraturen in Bayern den Freistaat archivfachlich nach außen.

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