Immaterielles Kulturerbe Bayern schlägt 12 Traditionen zur Aufnahme ins Bundesverzeichnis vor

Die Königsseer Weihnachtsschützen schießen bei der Kirchweih von St. Bartholomä am Königssee
Die Königsseer Weihnachtsschützen schießen bei der Kirchweih von St. Bartholomä am Königssee

Vom Augsburger Friedensfest über die Gemeinschaftswälder im Steigerwald bis zum Drechslerhandwerk: Bayern erhält ein zusätzliches Kontingent von acht Nominierungen und schlägt damit insgesamt 12 Traditionen zur Aufnahme ins Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes vor.

Der Freistaat Bayern kann 2018 insgesamt 12 Traditionen zur Aufnahme ins Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes vorschlagen. Das haben nun die Deutsche UNESCO-Kommission und die Kultusministerkonferenz dem Bayerischen Wissenschafts- und Kunstministerium mitgeteilt. Grundsätzlich kann jedes Bundesland pro Aufnahmerunde jeweils vier Traditionen bzw. Bräuche nominieren. Hintergrund für die höhere Anzahl, die Bayern dieses Jahr vorschlagen kann, ist die Tatsache, dass nicht alle Bundesländer ihr reguläres Kontingent von bis zu vier Bewerbungen ausgeschöpft haben.

Am 13. März hatte Bayern nach dem Ministerratsbeschluss vier Nominierungen bekanntgegeben:

  • Augsburger Friedensfest

  • Tradition der Weihnachtsschützen im Berchtesgadener Land

  • Gemeinschaftswälder im Steigerwald

  • Aktivitäten zum Erhalt der Jurahäuser in der Altmühlregion (Jurahausverein e. V.).

Das Augsburger Friedensfest wurde zur Aufnahme in das Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen
Das Augsburger Friedensfest wurde zur Aufnahme in das Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen

Aufgrund der zusätzlich verfügbaren Plätze wird Bayern auch folgende Traditionen zur Aufnahme in das Bundesverzeichnis vorschlagen:

  • Agnes-Bernauer-Festspiele Straubing

  • Traditionelle Dörrobstherstellung und Baumfelderwirtschaft im Steigerwald

  • Drechslerhandwerk

  • Fürther Michaeliskirchweih

  • Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg als Vermittlerin von Wissen um die Natur und das Universum

  • Nürnberger Epitaphienkultur

  • Schafhaltung in Bayern

  • Oberpfälzer Zoiglkultur.

Kunstministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle
Kunstministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle

Bayern hat eine sehr reichhaltige und lebendige Kulturlandschaft. Im Freistaat waren in der jüngsten Bewerbungsrunde insgesamt 21 Anträge eingereicht worden – deutlich mehr als in jedem anderen Bundesland.

Kunstministerin Marion Kiechle: „Die Vielzahl und die Qualität der bayerischen Vorschläge zur Aufnahme in das Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes dokumentieren die Relevanz und feste Verankerung von Traditionen und Bräuchen in Bayern. Die Menschen engagieren sich – meist ehrenamtlich – mit großer Leidenschaft vor Ort, um die selbst erfahrenen und gelebten Traditionen in die Zukunft zu tragen.“

Das Bewerbungsverfahren wurde in bewährter Weise von einem Expertengremium unter Vorsitz des Regensburger Kulturwissenschaftlers Prof. Dr. Daniel Drascek fachlich begleitet.

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