Corona-Forschung Erlanger Forschung liefert lebensrettende Erkenntnisse in der COVID-19-Pandemie

Wissenschaftsminister Bernd Sibler tauschte sich im PCR-Analyse-Labor des Virologischen Instituts des Uni-Klinikums Erlagen mit einer Studentin
Wissenschaftsminister Bernd Sibler tauschte sich im PCR-Analyse-Labor des Virologischen Instituts des Uni-Klinikums Erlagen mit einer Studentin

Wissenschaftsminister Bernd Sibler hat sich im Rahmen seiner Besuchsreihe zur Corona-Forschung an allen sechs bayerischen Universitätsklinika Anfang Dezember am Universitätsklinikum Erlangen persönlich über Zwischenergebnisse verschiedener Studien zur COVID-19-Pandemie informiert. Während seines Besuchs tauschte sich Sibler auch mit Studierenden aus, die sich zur Entlastung des medizinischen Personals während der Pandemie freiwillig engagieren.

Wissenschaftsminister Sibler
Wissenschaftsminister Sibler

„Forschung ist ein zentraler Baustein im Kampf gegen die Corona-Pandemie, denn neue wissenschaftliche Erkenntnisse bringen neue Möglichkeiten, den Menschen zu helfen und der Pandemie zu begegnen. Unsere Hochschulmedizin ist mit ihren innovativen Forschungsprojekten und neuen präventiven und therapeutischen Ansätzen Rückgrat und Speerspitze gegen das Virus. Sie liefert lebensrettende Erkenntnisse. Das hat sich heute in Erlangen erneut in beeindruckender Weise gezeigt“, betonte der Bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler bei seinem Besuch Anfang Dezember am Universitätsklinikum Erlangen und der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg.

Sibler dankt freiwilligen Studierenden: „Wertvoller Beitrag zur Bewältigung der Pandemie“

Im Rahmen seiner Besuchsreihe zur Corona-Forschung informierte sich Sibler dort über Zwischenergebnisse verschiedener Studien zur COVID-19-Pandemie und tauschte sich auch mit Studierenden aus, die sich während der Pandemie freiwillig engagieren, um das medizinische Personal zu entlasten. An sie gerichtet betonte er: „Ihr Engagement ist in dieser sehr angespannten Lage eine große Unterstützung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums und ein wertvoller Beitrag zur Bewältigung der Pandemie. Ihnen und der gesamten Belegschaft meinen herzlichen Dank für Ihre so wertvolle Arbeit!“

Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Iro, Ärztlicher Direktor des Uni-Klinikums Erlangen, dankte den Forschenden für ihr Engagement: „Insbesondere durch die translationale Forschung können wir hier in der Krankenversorgung neueste medizinische Erkenntnisse direkt zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten nutzen. Das kann im Kampf gegen COVID-19 und seine Krankheitsfolgen der entscheidende Vorteil sein.“

Prof. Dr. Georg Schett, FAU-Vizepräsident für Forschung und Direktor der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie am Universitätsklinikum Erlangen stellte zudem den ganzheitlichen Beitrag der FAU bei der Forschung zu Corona heraus: „Eine starke Medizin, angesehene Geisteswissenschaften, ein Fokus auf gesamtgesellschaftliche Fragen: Als innovationsstarke Volluniversität hat es sich die FAU zur Aufgabe gemacht, Corona zu verstehen und den Menschen zu helfen, die Pandemie in den Griff zu kriegen.“

Zentrale Rolle bei der Erforschung therapeutischer Ansätze und Impfungen

Das Universitätsklinikum Erlangen hat eine zentrale Funktion bei der Behandlung und Versorgung von Corona-Patientinnen und -Patienten in Mittelfranken. Zudem ist die Erlanger Hochschulmedizin an zahlreichen Studien zur COVID-19-Pandemie beteiligt und leistet einen herausragenden Beitrag zur Erforschung der Pandemie. Aktuell liegen erste Zwischenergebnisse aus der Studie des bayerischen Corona-Vakzin-Konsortiums (CoVaKo) 2021, die die Wirksamkeit der Impfung in verschiedenen Personen- und Risikogruppen und eine damit einhergehende Analyse des Infektionsverlaufs bei Geimpften zum Gegenstand hat, vor. Im Rahmen der Studie konnte beispielsweise belegt werden, dass eine Impfung die Bindungsstärke der Antikörper verbessert und sich der Krankheitsverlauf bei geimpften Infizierten in der Regel anders darstellt als bei ungeimpften.

Dass eine vollständige Impfung der beste Schutz gegen eine Infektion und einen schweren Verlauf der Krankheit sei, zeige sich auch beim Blick auf die Intensivstationen in ganz Bayern, unterstrich Wissenschaftsminister Sibler. „Nahezu alle Corona-Intensivpatientinnen und -patienten mit schweren Verläufen sind nicht geimpft. Ich appelliere deshalb: Lassen Sie sich impfen, nehmen Sie das Angebot der Drittimpfung an und schützen Sie sich und uns alle! Das sind wir auch den Pflegerinnen und Pflegern und Medizinerinnen und Medizinern schuldig.“

Die CoVaKo-Studie, die ein gemeinsames Projekt aller sechs bayerischen Universitätsklinika sowie der Hochschule Hof in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) unter Einbeziehung des Paul-Ehrlich-Instituts und des Robert-Koch-Instituts ist, belegt zudem, dass der Antikörperspiegel nach einer Kreuzimpfung mit Vektor- und mRNA-Impfstoffen höher ist als nach zweimaliger Impfung mit dem gleichen Impfstoff.

Ganz bewusst setzen die Medizinerinnen und Mediziner in Erlangen auch auf die weitere Erforschung therapeutischer Ansätze und Medikamente gegen die Krankheit. Erste Ergebnisse zum Einsatz des eigentlich bei Herzerkrankungen verwendeten Medikaments BC 007 bei Patientinnen und Patienten mit Long-COVID-Symptomen sind dabei äußerst vielversprechend. Die klinische Phase-2a-Studie dazu, die 2022 starten soll, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Auch der Freistaat Bayern investiert in neue Forschungsprojekte zum Post-COVID-Syndrom und zur Long-COVID-Erkrankung. Bereits im Juli 2021 hat die Staatsregierung die „Förderinitiative Versorgungsforschung zum Post-COVID-Syndrom“ mit einem Fördervolumen von insgesamt 5 Millionen Euro gestartet. Gefördert werden innovative multidisziplinäre Versorgungskonzepte für Betroffene mit Post-COVID-Syndrom, inklusive Entwicklung, Umsetzung und wissenschaftlicher Evaluation.

Sibler: „Herausragende und innovative Rolle in Forschung und Versorgung“

Wissenschaftsminister Bernd Sibler besucht im Rahmen einer Besuchsreihe zur Corona-Forschung alle sechs bayerischen Universitätsklinika und informiert sich über die neuesten Erkenntnisse und Forschungsprojekte zum Virus und zur Pandemie. „Unsere Hochschulmedizin spielt im Kampf gegen Corona eine herausragende und innovative Rolle. In zahlreichen Studien begleitet sie die Pandemie und gewinnt dabei wertvolle, ja lebensrettende Erkenntnisse. Mit rund 15 Millionen Euro fördert das bayerische Wissenschaftsministerium verschiedene vielversprechende, teils auch standortübergreifende Forschungsprojekte an den bayerischen Universitätskliniken und Medizinischen Fakultäten zusätzlich“, betonte der Minister.

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