Wissenschaftspolitik Gemeinsame Wissenschaftskonferenz in München: Milliardenpaket für Hochschulen

Markus Blume und Bettina Stark-Watzinger bei der Pressekonferenz am Ende der GWK-Sitzung in München (© Axel König/StMWK)
Markus Blume und Bettina Stark-Watzinger bei der Pressekonferenz am Ende der GWK-Sitzung in München (© Axel König/StMWK)

„Neuer Schub für Deutschlands Wissenschaft“: Mit Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume als stellvertretendem Vorsitzenden und Bundeswissenschaftsministerin Bettina Stark-Watzinger als Vorsitzender hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) in München ein Milliardenpaket für die deutsche Hochschullandschaft beschlossen.

Bayerns Wissenschaftsminister Blume bei der GWK in München (© Axel König/StMWK)
Bayerns Wissenschaftsminister Blume bei der GWK in München (© Axel König/StMWK)

„Mehr Dynamik, mehr Exzellenz, mehr Frauen, mehr Daten – das sind kurz zusammengefasst die Ergebnisse. Wir haben erfolgreich verhandelt!“, betonte der bayerische Wissenschaftsminister und stellvertretende GWK-Vorsitzende Markus Blume nach der 48. Sitzung der GWK Anfang November im Münchener Amerikahaus.

Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken wird dynamisiert

Bei ihrer 48. Sitzung beschloss die GWK unter anderem, den finanziellen Rahmen des Zukunftsvertrags Studium und Lehre stärken zu dynamisieren. Angesichts der angespannten Haushaltslagen bei Bund und Ländern sei dies „ein immenser Erfolg und ein echter Kraftakt für die deutsche Wissenschaftslandschaft“, sagte Blume.

Durch die Dynamisierung werden Bund und Länder bereits ab dem Jahr 2023 gemeinsam die Mittel Jahr für Jahr erhöhen und bis einschließlich 2027 zusammen zusätzlich rund 676 Millionen Euro bereitstellen. Insgesamt werden die Hochschulen in den Jahren 2023 bis 2027 mit dem Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken nun rund 20,8 Milliarden Euro erhalten, um flächendeckend eine hohe Qualität von Studium und Lehre zu gewährleisten und die mit dem Hochschulpakt erreichten Studienkapazitäten bedarfsgerecht zu erhalten.

Beschlüsse zu Exzellenzstrategie und Professorinnenprogramm 2030

Als „zusätzlichen Schub für neue Exzellenz“ bezeichnete Blume, dass die GWK die Bund-Länder-Vereinbarung zur Exzellenzstrategie geändert hat. So können ab dem Jahr 2026 bis zu 70 Exzellenzcluster gefördert werden – gegenüber aktuell 57 Förderfällen. Bund und Länder erhöhen dafür die Gesamtfördermittel von derzeit 533 Millionen Euro um 154 Millionen Euro auf 687 Millionen Euro. „Das Rennen um neue Exzellenzcluster und neue Exzellenzuniversitäten ist mit dem heutigen Beschluss eröffnet“, sagte Blume.

Ein „weiterer Türöffner für mehr Frauen in der Wissenschaft“ ist laut Blume, dass die Bund-Länder-Vereinbarung zum Professorinnenprogramm 2030 beschlossen wurde. Aufbauend auf den erfolgreichen bisherigen drei Programmphasen wird der Kulturwandel zu mehr Geschlechtergerechtigkeit in den Hochschulen weiter gestärkt. Ziel des Förderprogramms ist es, die Anzahl der Wissenschaftlerinnen in Spitzenfunktionen des Wissenschaftsbereichs in Richtung Parität dynamisch zu erhöhen und die Gleichstellung von Frauen und Männern an den Hochschulen strukturell noch stärker zu verankern.

Komplettierung der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)

Zudem wurde die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) mit der Aufnahme von acht Konsortien in die Förderung komplettiert. „Die zusätzlichen Konsortien bedeuten neuen Schub für die Nationale Forschungsdateninfrastruktur. Sie sind eine wichtige Brücke der deutschen Wissenschaftslandschaft in die digitale Zukunft, denn die Nationale Forschungsdateninfrastruktur ist nun in einem Stadium, in dem das Augenmerk zunehmend auf die konkreten Ergebnisse der Arbeit der NFDI gerichtet wird“, so Blume.

NAKO Gesundheitsstudie wird fortgeschrieben

Die GWK einigte sich außerdem auf die Fortschreibung der Bund-Länder-Vereinbarung über die Förderung der NAKO Gesundheitsstudie für eine dritte Förderphase von fünf Jahren ab Mai 2023. Die NAKO Gesundheitsstudie ist eine Langzeit-Bevölkerungsstudie mit dem Ziel, belastbare Aussagen über die Ursachen von Volkskrankheiten wie Krebs, Diabetes, Infektionskrankheiten und Herzinfarkt im Zusammenwirken von genetischer Veranlagung, Lebensgewohnheiten und umweltbedingten Faktoren zu treffen. In den nächsten fünf Jahren wird die NAKO Gesundheitsstudie mit rund 127 Millionen Euro unterstützt.

Blume 2023 GWK-Vorsitzender

Ab Januar übernimmt Bayern Wissenschaftsminister den Vorsitz in der GWK im Jahr 2023. Bei der Sitzung in München wurde Blume von der GWK als länderseitiger Vorsitzender für das Jahr 2023 bestellt. Stellvertretende Vorsitzende ist 2023 Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung. In der GWK wechseln sich Bund und Länder jährlich im Vorsitz ab.

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