Bayerische Akademie der Wissenschaften Seit 260 Jahren Gelehrtengesellschaft, Brückenbauer und Ort der Zukunftsforschung

Die Feierliche Jahressitzung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften fand im Herkulessaal der Münchner Residenz statt
Die Feierliche Jahressitzung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften fand im Herkulessaal der Münchner Residenz statt

Mit ihrer Gründung im Jahr 1759 wurde der Grundstein gelegt für eine außerordentliche Erfolgsgeschichte: Die Bayerische Akademie der Wissenschaften konnte auf ihrer Feierlichen Jahressitzung den Blick auf ihre ehrwürdige Historie richten.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler
Wissenschaftsminister Bernd Sibler

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften wurde 1759 gegründet und ist die größte, forschungsstärkste und eine der ältesten der acht Landesakademien in Deutschland. Seit 260 Jahren geht sie ihrer Aufgabe als Gelehrtengesellschaft, außeruniversitärer Forschungseinrichtung und Ort des lebendigen wissenschaftlichen Dialogs mit Gesellschaft und Politik nach.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte bei der Feierlichen Jahressitzung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München: „In der Bayerischen Akademie der Wissenschaften verbinden sich Tradition und Moderne: Die Akademie blickt auf eine ehrwürdige Historie zurück und betreibt gleichzeitig Zukunftsforschung auf höchstem Niveau. Als Wissensspeicher in der bayerischen Forschungslandschaft entwickelt sie sich ständig weiter, übernimmt neue Aufgaben und widmet sich international und interdisziplinär den Wissenschaftsthemen der Zukunft. Sie fördert unseren Wissenschaftsnachwuchs und baut Brücken zwischen Forschung und Gesellschaft“.

Die Akademie ist Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Europas, des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation, des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung und der Kommission für bayerische Landesgeschichte. Ihr „Junges Kolleg“ fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern.

Akademiepräsident Thomas O. Höllmann sprach in seinem Jahresbericht unter anderem über die Quantentechnologie-Forschung des Leibniz-Rechenzentrums und des Walther-Meißner-Instituts als Teil der Hightech-Agenda Bayerns sowie über das Aufgabenspektrum des neu gegründeten Forschungsinstituts für Digitale Transformation. Er machte zudem deutlich, dass sich die Akademie mit ihren Ad hoc-AGs bewusst aktuellen Fragestellungen, etwa der "Faktizität der Welt" oder den "Zukunftswerten", widmet, um einen wissensfundierten Beitrag zur Versachlichung der Diskussion zu leisten. Als Beispiel für die Transformation von geisteswissenschaftlicher Grundlagenforschung hob er die im Rahmen des Akademienprogramms erarbeitete "Kritische Ausgabe der Werke von Richard Strauss" hervor, deren Erkenntnisse bereits unmittelbar Einfluss auf die Aufführungspraxis haben. Auch ging er auf die Zukunftsperspektiven der wegen ihrer Breite und Verdichtung weltweit anerkannten Mittelalterforschung an der Akademie ein.

Preise und Auszeichnungen 2019

Die Archäologin Simone Mühl (LMU München) erhielt den Karl-Heinz Hoffmann-Preis. Der Preis wird von der Familie Ulrich L. Rohde finanziert, zeichnet im jährlichen Wechsel Forschungsleistungen jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der Geistes- bzw. Naturwissenschaften aus und ist mit 10.000 Euro dotiert.

An drei Altphilologen und Übersetzer wurde im Jahr 2019 der Akademiepreis verliehen: An Eva und Otto Schönberger sowie an Kurt Steinmann für ihre Übersetzungen aus dem Lateinischen und Griechischen. Der Preis ehrt nebenberuflich erbrachte wissenschaftliche Leistungen, ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert und wird aus Mitteln der Stiftung zur Förderung der Wissenschaften in Bayern finanziert.

Der Max Weber-Preis ging an die Romanistin Kathrin Kraller (Universität Regensburg) für ihre Forschung über altokzitanische Notarurkunden. Der Preis wird für besondere Leistungen in den Geisteswissenschaften vergeben, ist mit 4.000 Euro dotiert und wird aus Mitteln der Stiftung zur Förderung der Wissenschaften in Bayern finanziert.

Für besondere Leistungen in den Naturwissenschaften erhielt die Chemikerin Kathrin Lang (TU München) den Arnold Sommerfeld-Preis. Sie erforscht die gezielte chemische Synthese modifizierter Biomoleküle und deren anschließende Anwendung. Der mit 4.000 Euro dotierte Preis wird aus Spenden finanziert.

Der Preis der Peregrinus-Stiftung ging an die Historikerin Darina Volf (LMU München), die sich vor allem mit der jüngeren Geschichte Ostmitteleuropas beschäftigt. Der von Rudolf Meimberg ins Leben gerufene Preis würdigt Arbeiten, die dem Verständnis interdisziplinärer Zusammenhänge dienen beziehungsweise gesellschaftspolitisch relevant sind, und ist mit 8.000 Euro dotiert.

Die Kunsthistorikerin Tanja Kohwagner-Nikolai (BAdW) erhielt den Akademiepreis der Karl Thiemig-Stiftung für ihre Arbeit am Projekt „Deutsche Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit“. Der Preis dient der Förderung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Akademie und ist mit 3.000 Euro dotiert. Er wird aus Mitteln der Karl Thiemig-Stiftung zur Förderung von Kunst und Wissenschaft in Bayern finanziert.

Für seine besonderen Verdienste um die Bayerische Akademie der Wissenschaften wurde Georg Brun (Bayer. Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst) mit der Medaille Bene merenti in Silber ausgezeichnet.

Weitere Informationen

Vorlese-Funktion