Wissenschaft Neuartiger 3D-Bewegungssimulator am kunststoffcampus bayern in Betrieb genommen

Wissenschaftsminister Bernd Sibler (3.v.r.) nimmt gemeinsam mit (v.l.) Landrat Gerhard Wägemann, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Präsidentin Prof. Dr. Ute Ambrosius, Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach, MdL Manuel Westphal, Präsident Prof. Dr. Peter Sperber, Technische Hochschule Deggendorf, und Oberbürgermeister Jürgen Schröppel, Stadt Weißenburg i. Bay., den neuen 3D-Bewegungssimulator offiziell in Betrieb
Wissenschaftsminister Bernd Sibler (3.v.r.) nimmt gemeinsam mit (v.l.) Landrat Gerhard Wägemann, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Präsidentin Prof. Dr. Ute Ambrosius, Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach, MdL Manuel Westphal, Präsident Prof. Dr. Peter Sperber, Technische Hochschule Deggendorf, und Oberbürgermeister Jürgen Schröppel, Stadt Weißenburg i. Bay., den neuen 3D-Bewegungssimulator offiziell in Betrieb

Simulation von Bewegungsabläufen bis zur vierfachen Erdbeschleunigung unter definierbaren Klimabedingungen im Bereich von -40°C bis +70°C: Ein hochmodernes Forschungsgerät am Technologiezentrum in Weißenburg soll die Weiterentwicklung von Technologien der Zukunft maßgeblich unterstützen.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler
Wissenschaftsminister Bernd Sibler

Mit der offiziellen Inbetriebnahme eines neuen und außergewöhnlichen 3D-Bewegungssimulators mit Klimakammer im Technologiezentrum des „kunststoffcampus“ in Weißenburg setzt die Technische Hochschule Deggendorf einen bedeutenden Meilenstein beim Ausbau dieses Campus bzw. des dortigen Technologiezentrums. Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte: „Fortschritt beruht auf Innovation und Investition. Der neue 3D-Bewegungssimulator ist ein hochmodernes Gerät, das die Weiterentwicklung von Technologien der Zukunft maßgeblich unterstützen kann. Anwendungsorientierte Forschung ist am kunststoffcampus bayern in Weißenburg und in den sechzehn weiteren Technologietransferzentren unserer Hochschulen für angewandte Wissenschaften zuhause. Mit ihnen haben wir bayernweit ein starkes Netz an Zukunftswerkstätten aufgebaut: Hier werden die Technologien entwickelt, die insbesondere die Wirtschaft vor Ort voranbringen, und es werden die Fachkräfte ausgebildet, die sie braucht. Der kunststoffcampus bayern zeigt eindrucksvoll den Erfolg dieses Ansatzes.“

Das neue vollelektrische Oktopoden-Bewegungssystem inklusive angeschlossener Klimakammer kostete rund eine halbe Million Euro und soll zukünftig am Campus in Weißenburg die Simulation von Bewegungsabläufen bis zur vierfachen Erdbeschleunigung unter definierbaren Klimabedingungen im Bereich von -40°C bis +70°C ermöglichen. Somit lassen sich nahezu sämtliche Bewegungsabläufe von Land-/Luft-/Wasserfahrzeugen reproduzierbar im Labor abbilden. Bauteile, insbesondere aus dem Automotive-, Schienen- und Luftfahrtbereich, können somit unter realitätsnahen Bedingungen getestet und die erwartete Lebensdauer dieser Bauteile kann unter verschiedenen realen Belastungsfällen näher untersucht werden. Mit dem achtbeinigen Prüfstand in Kombination mit einer Klimazelle eröffnen sich neue Möglichkeiten, um das mechanische Verhalten von Bauteilen besser zu verstehen. Durch die definierten Prüftemperaturen können zusätzlich physikalische Effekte und das Strömungsverhalten von bewegten Flüssigkeiten untersucht werden. Neben den geplanten Einsatzschwerpunkten des „Oktopoden“-Prüfstandes in den Bereichen Betriebsfestigkeitsnachweise, Ermüdungsprüfungen, Funktionserprobung von Bauteilen, Lebensdauervalidierungen und Messung der Eigenspannung von Bauteilen beabsichtigt das Technologiezentrum der TH Deggendorf in Weißenburg, zukünftig auch Technologieforen bzw. Seminarreihen zu den Themenschwerpunkten „Bewegungsdynamik und Bauteilfestigkeit“ in Weißenburg anzubieten sowie mit EU-Mitteln geförderte EFRE-Forschungsprojekte zur Simulation von Transportvorgängen bewegter Güter auf Schiene und Straße durchzuführen.

Prof. Dr. Peter Sperber (Bild: TH Deggendorf)
Prof. Dr. Peter Sperber (Bild: TH Deggendorf)

Hochschulpräsident Prof. Dr. Peter Sperber von der Technischen Hochschule Deggendorf ist stolz auf die Inbetriebnahme dieses bayernweit einzigartigen „Oktopoden“-Prüfstandes und betonte: „Beim Ausbau des kunststoffcampus bayern in Weißenburg war es von Beginn an der Anspruch der TH Deggendorf, dass die technische Ausstattung und die Labore des dortigen Technologiezentrums dem Standard der Spitzentechnologie entsprechen müssen. Das Technologiezentrum soll im Bereich der angewandten Forschung und Entwicklung konsequent dienstleistungsorientiert insbesondere für die Unternehmen im Automotive-Bereich bzw. im Bereich der kunststoffverarbeitenden Industrie arbeiten. Die dort zur Verfügung stehende personelle und technologische Infrastruktur muss sich daran messen lassen.“

Der Landrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, Gerhard Wägemann, der in seiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrats der TSZ Weißenburg GmbH als Bauherrin und Eigentümerin des Campusgebäudes in Weißenburg bei der Einweihung bzw. Inbetriebnahme des 3D-Bewegungssimulators die Begrüßung der eingeladenen Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft übernahm, verwies in seiner Einführungsrede auf die fortlaufenden Bemühungen des Freistaates Bayern zur Förderung des Technologietransfers von den Hochschulen zu den Unternehmen im ländlichen Raum und bedankte sich an dieser Stelle beim anwesenden Bayerischen Wissenschaftsminister Sibler für die Bereitstellung der staatlichen Finanzmittel zum Aufbau des „kunststoffcampus“ in Weißenburg sowie für die erfolgte Finanzierung der Anschaffung des neuen „Oktopoden“-Prüfstandes. „Mit dem neuen 3D-Bewegungssimulator inklsuive angeschlossener Klimakammer erhält das Technologiezentrum in Weißenburg ein neues Mess- und Forschungsinstrument auf höchstem Niveau. Durch diese zukunftsweisende Anschaffung wird der Technologietransfer zu den regionalen Unternehmen insbesondere im Kunststoff- und Automotive-Bereich gestärkt“, freute sich Landrat Wägemann aus regionaler Sicht.

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