Ludwig-Maximilians-Universität München Ist 2018 ein Feierjahr in Sachen Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern?

Die Podiumsdiskussion war exzellent besucht.
Die Podiumsdiskussion war exzellent besucht.

Podiumsdiskussion „Feierjahr 2018? Bestandsaufnahme und Perspektiven der Geschlechtergerechtigkeit in Deutschland“ der Ludwig-Maximilians-Universität.

Wissenschaftsministerin a. D. Kiechle auf dem Podium
Wissenschaftsministerin a. D. Kiechle auf dem Podium

„Als Wissenschafts- und Kunstministerin ist es mir ein zentrales Anliegen, Geschlechtergerechtigkeit auch im Hochschulbereich herzustellen, da diese einen Gewinn für unsere Gesellschaft darstellt. Damit Bayern weiterhin ein internationaler Spitzenstandort für Wissenschaft und Kunst bleibt, müssen wir alle unsere Potenziale ausschöpfen und mehr Frauen in Führungspositionen bringen“, erklärte Wissenschaftsministerin a. D. Kiechle.

Von der Einführung des Frauenwahlrechts und der deutschlandweit ersten Habilitation einer Frau, der Ärztin Adele Hartmann, an der LMU 1918 über das erste Gleichberechtigungsgesetz im Jahre 1958 bis zur Etablierung des Amtes der Frauenbeauftragten an bayerischen Hochschulen 1988: In Sachen Geschlechtergerechtigkeit wurde in den letzten hundert Jahren in Bayern viel erreicht. In der Podiumsdiskussion „Feierjahr 2018? Bestandsaufnahme und Perspektiven der Geschlechtergerechtigkeit in Deutschland“ zogen die Diskutantinnen und Diskutanten hinsichtlich des bereits Erreichten Bilanz und warfen einen Blick in die Zukunft.

Wissenschaftsministerin Kiechle freute sich, dass Gleichberechtigung bei den Studierenden mit 49 Prozent und bei den Promotionen mit 43,7 Prozent nahezu erreicht ist. Sie wies aber auch darauf hin, dass bei den Habilitationen mit 28,3 Prozent und den Professuren mit 19,2 Prozent noch Handlungsbedarf besteht.

Der Freistaat schaffe daher aus landespolitischer Sicht die nötigen Rahmenbedingungen und Anreize, um den Frauenanteil bei Habilitationen und Professuren zu erhöhen. So schließe der Freistaat zusammen mit allen staatlichen Hochschulen in regelmäßigen Abständen ein sogenanntes Innovationsbündnis ab, in dem Ziele vereinbart würden, die Politik und Hochschulen gemeinsam erreichen wollten.

Am 17. Juli 2018 hat Ministerpräsident Söder und Wissenschaftsministerin a. D. Kiechle zusammen mit den Präsidentinnen und Präsidenten der staatlichen Hochschulen das Innovationsbündnis Hochschule 4.0 unterzeichnet. Es ist Ministerin Kiechle ein Anliegen, dass die Hochschulen auf dieser Basis Gesamtkonzepte für ein chancengerechtes Karrieremanagement, familienfreundliche Organisationsmodelle sowie chancengerechte und qualitätsgesicherte Prozesse zur Besetzung von Professuren entwickeln. Außerdem unterstützt das Wissenschaftsministerium mit einem Programm zur Realisierung von Chancengleichheit vor allem Promotions- und Habilitationsstipendien mit rund 3,6 Millionen Euro pro Jahr. Die Hochschul-Frauenbeauftragten werden darüber hinaus mit staatlichen Mitteln gefördert.

„Ich setze mich dafür ein, dass jede Frau in unserem Land ihre beruflichen Ziele erreichen kann, solange sie die nötige Qualifikation und Leistungsbereitschaft dafür mitbringt. Als Wissenschaftlerin und als Ministerin bin ich der Meinung, dass wir dafür im Bereich der Hochschulen mittelfristig einen Professorinnen-Anteil von 30 Prozent brauchen. Ein höherer Frauenanteil in der Wissenschaft steigert meiner Erfahrung nach die Vielfalt der Forschung, die Qualität der Ergebnisse und damit die Exzellenz unseres Wissenschaftsstandortes Bayern“, so Kiechle.

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