Pressemitteilung Nr. 72 vom 26.08.2025 Premiere: Eigenes Lehrzertifikat für Bayerns Musikhochschulen – Start im Oktober

Wissenschaftsminister Blume: „Gute Lehre ist wie große Musik: dialogisch, detailreich, durchdacht. Sie verbindet Handwerk, Haltung und Leidenschaft – und wirkt weit über den Moment hinaus.“ – individuelle Förderung, künstlerische Praxis und neue Lernformate

MÜNCHEN. Die bayerischen Musikhochschulen setzen ein starkes Zeichen für exzellente Lehre: Im Oktober 2025 startet für die Dozentinnen und Dozenten ein eigenes hochschuldidaktisches Zertifikatsprogramm in Anlehnung an die bestehenden Zertifikatsprogramme für Hochschullehre an Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften, maßgeschneidert für die Anforderungen und Besonderheiten künstlerischer Lehre. Damit wird das erfolgreiche bayerische Modell der Lehrqualifizierung nun auch auf Musikhochschulen ausgeweitet – ein Novum im bundesweiten Vergleich.

Das neue „Zertifikat Hochschullehre Bayern – Musikhochschulen“ ermöglicht Lehrenden an Musikhochschulen eine systematische Fortbildung und Vertiefung ihrer didaktischen Kompetenzen im künstlerischen und künstlerisch-pädagogischen Kontext.

„Mit dem Start des Zertifikatsprogramms wird ein zentraler Meilenstein erreicht: Künftig können Lehrende an Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Technischen Hochschulen und Musikhochschulen gleichermaßen ein zertifiziertes didaktisches Programm durchlaufen. Das stärkt die Qualität, die Durchlässigkeit – und den gesamten bayerischen Wissenschaftsstandort“, so Staatsminister Markus Blume. „Gute Lehre ist wie große Musik: dialogisch, detailreich, durchdacht. Sie wirkt weit über den Moment hinaus.“

Davon profitieren direkt die Studierenden: Sie erleben Lehre, die noch stärker auf individuelle Förderung, künstlerische Praxis und neue Lernformate setzt. Das zweistufige Modell umfasst eine Grundstufe mit 60 Arbeitseinheiten (AE) und eine Vertiefungsstufe mit weiteren 140 AE. Es orientiert sich in Struktur und Qualität an den bewährten Programmen von ProfilLehrePlus und BayZiel – und entwickelt diese zugleich konsequent weiter.

Staatsminister Markus Blume unterstreicht die bildungspolitische Bedeutung der Initiative: „Bayern ist stark in beiden Bereichen: Hightech und Hochkultur. Mit dem neuen Lehrzertifikat stärken wir die Qualität der Lehre an unseren Musikhochschulen – praxisnah, zukunftsgerichtet und anschlussfähig an internationale Standards. Das ist ein klares Bekenntnis zur Exzellenz im künstlerischen Bildungsbereich.“

Das neue Zertifikat ist eingebettet in das Verbundprojekt „Werkstatt der innovativen Lehre“, getragen von den drei staatlichen Musikhochschulen in München, Nürnberg und Würzburg. Es bietet erstmals eine bayernweite hochschuldidaktische Qualifizierung, die sich gezielt an den Bedürfnissen künstlerischer Lehre orientiert – von Einzelunterricht über Seminarformate bis hin zu digital-gestützten Lehrszenarien. Erarbeitet wurde das Konzept u. a. von Julia Rupprecht (HMT München) in Zusammenarbeit mit den Vizepräsidentinnen Prof. Dr. Sonja Stibi (HMTM), Prof. Dr. Renate Reitinger (HfM Nürnberg) und Vizepräsident Prof. Dr. Andreas Lehmann (HfM Würzburg).

Durch die Kooperation mit etablierten Fortbildungspartnern wie ProfilLehrePlus und BayZiel wird das Programm gut eingebettet in den bayerischen Fortbildungsraum – bei gleichzeitig künstlerisch spezifischer Ausrichtung. Ziel ist es, mittelfristig auch die anderen Kunsthochschulen in Bayern in das Modell einzubeziehen.

 

Christian Betz, Pressesprecher, 089 2186 2766

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