Pressemitteilung Nr. 46 vom 24.06.2025 Freistaat Bayern reicht Interessenbekundung für AI Gigafactory „Blue Swan“ bei Europäischer Union ein
Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Europäische Gigafactory für Künstliche Intelligenz ‚Blue Swan‘ soll ein Zuhause in Bayern bekommen“ – Wissenschaftsminister Markus Blume: „‚Blue Swan‘ ist nicht nur eine Infrastruktur, sondern ein Bekenntnis zur Souveränität“ – 100.000 KI-Chips für komplexeste KI-Modelle
MÜNCHEN. Der Freistaat will eine KI-Gigafabrik in Bayern errichten und hat dafür bei der EU-Kommission eine Interessenbekundung für eine europäische KI-Gigafabrik eingereicht. Darüber informierte Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume heute den bayerischen Ministerrat. Das Ziel der europäischen Initiative ist der Aufbau von bis zu 5 KI-Gigafabriken, mit denen Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen Zugang zu höchster Rechenleistung für komplexeste KI-Modelle erhalten können.
Dr. Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident: „Only sky is the limit! Bayern ist bereits mega in der KI-Forschung. Unser Supercomputer ‚Blue Lion‘ ist ein weltweiter Top-Star. Auch die europäische Gigafactory für Künstliche Intelligenz ‚Blue Swan‘ soll deshalb ein Zuhause in Bayern bekommen. In jeder Gigafactory werden 100.000 KI-Chips neuster Bauart rechnen. KI und Supercomputing werden unsere Welt völlig verändern. Bayern soll dabei sein, wenn aus Science Fiction Realität wird. Der Freistaat kann Superlative und Supererfolge! Nur wenn wir in Technologie investieren, werden wir weiter in der Hightech-Champions League spielen.“
Wissenschaftsminister Markus Blume: „‚Blue Swan‘ ist nicht nur eine Infrastruktur, sondern ein Bekenntnis zur Souveränität! Wir wollen die technologische Zukunft Europas von Bayern aus aktiv gestalten. Dabei ist für uns klar: Die Idee und der Mehrwert der AI Gigafactories muss über die bloße Zurverfügungstellung von Rechenkapazitäten hinausgehen. Sie erfordern die Einbettung in ein größeres strategisches Konzept. Unser bayerisches Konzept für eine AI Gigafactory baut daher maßgeblich auf der Stärke der wissenschaftlichen Exzellenz Bayerns, der bestehenden und künftigen Infrastruktur und den global tätigen Unternehmen in Bayern auf. Eine extrem starke Tech-Industrie, international anerkannte Forschungskapazitäten und unser klares Bekenntnis zur digitalen Souveränität Europas machen den Freistaat zum prädestinierten Standort für eine Gigafactory. Besonders freut mich: Wir haben bereits jetzt zum Zeitpunkt der Einreichung eine Vielzahl an Letters of Intent späterer Nutzer. Das wird ‚Blue Swan‘ kraftvoll beflügeln!“ Für Bayern und ganz Deutschland gehe es dabei auch „um die nachhaltige Sicherung des Talentpools, hochwertige Arbeitsplätze, die globale Anschlussfähigkeit unserer Unternehmen und einen Schub für weitere Super-Tech-Ansiedlungen.“ Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) unterstützt die bayerische Konzeption und Interessensbekundung.
Im Fokus steht die Entwicklung leistungsfähiger KI-Basismodelle und das Trainieren von Modellen für die unmittelbare Anwendung im Gesundheitsbereich, in der Mobilität ebenso wie bei Fragen von Sicherheit und Verteidigung. Dafür kann in Bayern auf die größte Dichte an KI-Forscherinnen und Forschern und die leistungsfähigsten Einrichtungen in Deutschland zurückgegriffen werden. Die mögliche Gigafabrik könnte dieses einzigartige Ökosystem weiter stärken.
Grundlage: eines der führendsten KI-Ökosysteme Europas
Mit der Hightech Agenda Bayern und der KI-Offensive hatte der Freistaat frühzeitig mutige und strategische Investitionen in Talente und Infrastruktur getätigt: Schon heute bietet Bayern eines der führenden KI-Ökosysteme Europas. Mit dem Bund-Länder KI-Kompetenzzentrum Munich Center for Machine Learning (MCML), dem Munich Institute for Robotics and Machine Intelligence (MIRMI), der Gründung der ersten KI-Universität Deutschlands und weiteren Initiativen ist der Freistaat gespickt mit Einrichtungen, an die angeknüpft werden kann. Mit dem Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) und seiner besonderen Expertise in energieeffizientem Hochleistungsrechnen, Datenmanagement und vertrauenswürdiger KI bietet der Freistaat bereits jetzt einen starken Partner, etwa im HammerHAI-Konsortium zum Aufbau einer europäischen KI-Fabrik. Es ist auch ein wesentlicher Partner im Munich Quantum Valley (MQV) und sichert so eine frühzeitige Verknüpfung zentraler Zukunftstechnologien. Mit der „BayernKI für die Wissenschaft“ stellt der Freistaat eine bundesweit einzigartige zentrale Infrastruktur für die KI-Rechenbedarfe der Hochschulen bereit. Der Aufbau des „Bayerischen KI-Basismodells“, eines multimodales KI-Basismodells nach europäischen Standards, unterstreicht zudem das strategische Engagement des Freistaats für technologische Souveränität und die Entwicklung von Zukunfts- und Ermöglichungstechnologien. Mit der INVESTA Gruppe ist auch ein Immobilienentwickler Teil des Konsortiums, der seit über 25 Jahren Rechenzentren in Europa entwickelt, baut und sichert – eine wichtige Expertise, da Rechenzentren und ihre Energieversorgung technologisch hochkomplex sind.
Dazu erklärt Prof. Dr. Dieter Kranzlmüller, Vorsitzender des Direktoriums des Leibniz-Rechenzentrums: „Blue Swan ist aus technologischer Sicht eine spannende Herausforderung, bei der wir unsere Expertise in energieeffizientem KI-Supercomputing hervorragend einbrigen können. Mit Bayern KI, der bayerischen KI-Infrastruktur für die Wissenschaft, und HammerHAI, einer der aktuellen europäischen AI Factories, sind wir bereits maßgeblich an wichtigen bayerischen und europäischen KI-Initiativen beteiligt und somit optimal aufgestellt, um Blue Swan gemeinsam mit herausragenden Partnern am Standort Bayern zu realisieren."
Der CEO des am Konsortium beteiligten Immobilienentwicklers INVESTA Rupprecht Rittweger betont: „Ein Mangel beim Bau neuer Rechenzentrumskapazität gefährdet den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deutschland. Eine Aufgabe dieser Größenordnung gelingt jedoch nicht allein. Dazu braucht es neue Ökosysteme und Partnerschaften. Blue Swan fördert gezielt Innovationen und Spillover-Effekte, indem es staatliche Akteure, Start-ups, Forschungseinrichtungen sowie Industrie- und Tech-Unternehmen über leistungsfähige Infrastruktur miteinander vernetzt.“
Philipp Spörlein, stellv. Pressesprecher, 089 2186 2621
Kathrin Gallitz, Pressesprecherin, 089 2186 2057