Pressemitteilung Nr. 107 vom 04.10.2023 Neue Ära: Promotionszentren an Hochschulen für angewandte Wissenschaften gehen an den Start

Einrichtung von elf Promotionszentren nach erster Antragsrunde – überzeugende Konzepte für Forschung zu Künstlicher Intelligenz, über Nachhaltigkeit bis zum Gesundheitsbereich – Wissenschaftsminister Blume: „Großer Schub für Praxis-Forschung“

MÜNCHEN. An den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HaW) und Technischen Hochschulen (TH) in Bayern werden elf Promotionszentren eingerichtet. Damit können Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler nun auch direkt an diesen Hochschulen promovieren. Dies gab Wissenschaftsminister Markus Blume heute in München bekannt. „Unsere Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen haben sich als herausragende Forschungseinrichtungen etabliert. Es ist logische Folge, dass sie nun auch das Promotionsrecht erhalten. Die Qualität der eingereichten Konzepte ist extrem überzeugend. Damit stellen die Hochschulen schon jetzt klar: Die Promotionszentren werden ein Erfolgsmodell. Sie verleihen der für die Wirtschaft so wichtigen Praxis-Forschung einen großen Schub – gleichzeitig rüsten sich die Hochschulen für die Zukunft: Sie generieren eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs und bilden höchstqualifizierte Fachkräfte aus. Und sie beweisen einmal mehr: Kooperation ist Trumpf. Die Mehrheit der Anträge wurde im Verbund gestellt“, erklärte der Minister.

Erste Antragsrunde in wissenschaftsgeleitetem Verfahren

Seit Februar 2023 konnten die Hochschulen auf der Grundlage des neuen Bayerischen Hochschulinnovationsgesetzes das fachlich begrenzte Promotionsrecht für besonders forschungsstarke Bereiche beim Wissenschaftsministerium in einer ersten Runde beantragen. Die eingegangenen Anträge wurden in einem wissenschaftsgeleiteten Verfahren von einer Gutachterkommission bestehend aus fünf externen, unabhängigen und renommierten Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, außeruniversitärer Forschung und Wirtschaft begutachtet. Den Vorsitz führte Professor Matthias Kleiner, der von 2007 bis 2012 Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und von 2014 bis 2022 Präsident der Leibniz-Gemeinschaft war.

Der Vorsitzende der Expertenkommission Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Dr.-Ing. E.h. Matthias Kleiner betonte: „Die Qualität der Anträge, die Forschungsstärke der Hochschulen und die Kohärenz der strategischen Ausrichtung der jeweiligen Forschungsbereiche haben die Kolleginnen und Kollegen des Expertenkreises und mich überzeugt. Das garantiert, dass künftige Promovierende hier sehr gute Rahmenbedingungen für ihre Forschungsarbeit vorfinden und auf einem je spezifischen Weg erfolgreich zur Promotion geführt werden können.“

Folgende Promotionszentren werden nach der ersten Antragsrunde eingerichtet:

  • TH Würzburg-Schweinfurt (mit TH Aschaffenburg und HaW Coburg) – Nachhaltige und intelligente Systeme
  • TH Ingolstadt – Künstliche Intelligenz/Informatik
  • TH Ingolstadt – Ingenieurwissenschaften
  • TH Deggendorf (mit TH Augsburg und HaW Landshut) – Digitale Technologien und ihre Anwendung
  • HaW Coburg – Analytics4Health
  • OTH Amberg-Weiden (mit HaW Ansbach) – Ressourceneffizienz und Digitalisierung
  • HaW München (mit OTH Regensburg) – Integrales Bauen (PZIB)
  • HaW Neu-Ulm (mit OTH Amberg-Weiden und HaW Landshut) – Digitale Innovationen für die sich wandelnde Gesellschaft (DIWAG)
  • OTH Regensburg (mit HaW München und TH Nürnberg) – Angewandte Informatik
  • TH Nürnberg (mit HaW München und OTH Regensburg) – Materialien und Produktionstechnik
  • HaW München (mit TH Nürnberg) – Center für Applied Research for Responsible Innovation (CARRI)

 

Das Promotionsrecht ist ein Meilenstein in der Erfolgsgeschichte der HaW und TH: Es stärkt die Leistungsfähigkeit des gesamten bayerischen Wissenschaftssystems. Hand in Hand mit der 5,5 Milliarden schweren Technologieoffensive Hightech Agenda Bayern passt der Freistaat auch die strukturellen Rahmenbedingungen an und setzt so neue Impulse für Innovation und Fortschritt. Die nun genehmigten Promotionszentren sind nur der erste Schritt: Bereits im Oktober 2023 startet die zweite Antragsrunde.

 

 

Philipp Spörlein, stellv. Pressesprecher, 089 2186 2621

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