Pressemitteilung Nr. 136 vom 30.09.2022 Aufbruch in neues Mobilitätszeitalter: TUM schafft einzigartiges Testfeld für Ultra-Highspeed-Verkehr

Europas erstes Ultra-Highspeed Testareal mit Realbedingungen für Hyperloop-Forschungsprogramm – Hightech Agenda Bayern lässt Visionen Realität werden

MÜNCHEN/OTTOBRUNN. Das Hyperloop-Forschungsprogramm der Technischen Universität München (TUM) erhält ein europaweit einzigartiges Testfeld für Hochgeschwindigkeitsverkehr. Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Wissenschaftsminister Markus Blume waren heute beim Spatenstich für das neue Testareal in Ottobrunn.

Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Der Hyperloop ist die Vision einer völlig neunen und emissionsfreien Art der Fortbewegung mit über 400 km/h. Wir bauen nun eine 24 Meter lange Teströhre für 3,5 Millionen Euro. Ziel ist der europaweit erste Passagierversuch. Bayern lebt den Spirit von Hightech und Start-ups: In Ottobrunn entsteht die größte Fakultät für Luft- und Raumfahrt in Europa. Mit der Hightech Agenda investieren wir so viel wie kein anderes Bundesland 3,5 Milliarden Euro mit 13.000 neunen Studienplätzen und 1.000 Professuren. Technologie ist Zukunft.“

Wissenschaftsminister Markus Blume: „Spatenstich für die Mobilität der Zukunft! In Ottobrunn entsteht Europas erstes Hyperloop Testsegment in Passagiergröße. Die Vision: nachhaltige, ultraschnelle und sichere Fortbewegung. Die Umsetzung: Made in Bavaria. Junge Talente mit unglaublichem Innovationsgeist und Knowhow stellen unter Beweis: Leidenschaft für Technik und Zukunft gehört zur bayerischen Lebensart. Hier wird aus Science-Fiction Realität!“ 

TUM Vizepräsident Prof. Dr. Gerhard Kramer: „Die Hightech Agenda Bayern zeigt sich am TUM Standort in Ottobrunn und Taufkirchen von seiner besten Seite. Die Begeisterung für Technik ist hier buchstäblich mit Händen zu greifen. Das TUM Hyperloop-Forschungsprogramm ist auf Teams von TUM Studierenden zurückzuführen, die sich bei internationalen Wettbewerben gegen die stärkste Konkurrenz durchsetzen konnten. Auf diese Leistung sind wir als Universität sehr stolz. Wir freuen uns, dass dieses Programm von der Bayerischen Staatsregierung großzügig unterstützt wird und mit dem Bau des Testsegments nun in die nächste Phase geht.“

Auf dem Testareal in Ottobrunn entsteht eine 24 Meter lange Röhre, in der eine passgenaue Passagierkapsel installiert wird. Der Bau hebt das Vorhaben aus dem Modellmaßstab auf Realgröße. Das Konzept des Hyperloops beruht auf Magnetschwebetechnik. Der Demonstrator soll nach Maschinenrichtlinie zertifiziert

werden, wodurch Versuche unter Realbedingungen durchgeführt werden können. Das TUM Hyperloop Testsegment ist damit das erste europäische Testfeld seiner Art und wird speziell die Machbarkeit des Personentransports erforschen. Ziel des Vorhabens ist, bis Ende des Jahrzehnts eine Referenzstrecke des Hyperloop-Systems über mehrere Stufen hinweg zu errichten, in der Passagiere mit circa 850 Stundenkilometern befördert werden können. 

Der TUM Hyperloop ist ein interdisziplinäres Forschungsprogramm, das sich die Entwicklung eines extrem schnellen und gleichzeitig bodengebundenen Verkehrsmittels zum Ziel gesetzt hat. Die Vision ist, mehrere hundert Kilometer voneinander entfernte Orte innerhalb kürzester Zeit mit einem sicheren und nahezu emissionsfreien „Schnellzug“ erreichen zu können. Das Programm wurde im Jahr 2020 gegründet und baut auf den vorherigen Erfolgen der studentischen Initiative bei den vier von Elon Musk ins Leben gerufenen SpaceX Hyperloop Pod Wettbewerben auf. In allen vier Wettbewerben seit 2015 belegte das Team der TUM den ersten Platz. Von diesen Erfolgen bestätigt, wurde aus dem studentischen Projekt das jetzige Forschungsprogramm entwickelt. Aktuell sind daran unter dem Dach des Departments für Aerospace and Geodesy der TUM School of Engineering and Design sechs Lehrstühle mit neun wissenschaftlichen Mitarbeitern und fast 90 Studierende aus 28 Nationen beteiligt. Weitere Lehrstühle der TUM unterstützen das Programm in verschiedensten Disziplinen. Der TUM Hyperloop ist als interdisziplinäres Forschungsprogramm Teil der Innovationsoffensive Hightech Agenda Bayern und wird vom Freistaat Bayern finanziert. Der Freistaat Bayern stellt im Rahmen der Hightech Agenda Bayern 90 Millionen Euro für den Bereich der Luft- und Raumfahrt (inklusive TUM Hyperloop) zur Verfügung.

 

Philipp Spörlein, stellv. Pressesprecher, 089 2186-2621

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