Pressemitteilung Nr. 090 vom 25.05.2022 Weltweit größter Superchip zur Verarbeitung von Big Data jetzt in Bayern am Leibniz-Rechenzentrum

Europaweit einzigartiges KI-System für größte Datenmengen – Wissenschaftsminister Blume: „neue Wege für die bayerische Spitzenforschung“ – Finanzierung aus der Hightech Agenda Bayern

GARCHING/MÜNCHEN. Noch größere Datenmengen als je zuvor: Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften bekommt einen neuen Superchip, mit dem künftig auf Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) noch größere Datenmengen verarbeitet werden sollen. Als erstes wissenschaftliches Rechenzentrum in Europa gewährt das LRZ Forschenden damit Zugang zum aktuell größten und mächtigsten KI-Chip der nächsten Generation. Wissenschaftsminister Markus Blume: „Manchmal kommt es eben doch auf die Größe an – vor allem, wenn es um die Verarbeitung größter Datenmengen geht. Methoden von KI und das maschinelle Lernen brauchen viel Rechenkraft. Der neue Superchip des LRZ ist der bis dato größte weltweit und wird der bayerischen Spitzenforschung neue Wege öffnen. Mit ihm stärken wir nachhaltig den KI-Standort Bayern. Finanziert wird der Chip über Mittel aus der Hightech Agenda Bayern, der milliardenschweren Technologieoffensive des Freistaats.“

Der KI-Chip mit der Bezeichnung WSE-2 ist das Herzstück eines Spezialsystems von Cerebras Systems und Hewlett Packard Enterprise. Damit erweitert das LRZ seine Recheninfrastruktur um ein hoch leistungsfähiges System für die Verarbeitung von Big Data in Wissenschaft und Forschung: „Aktuell beobachten wir, dass sich der KI-Rechenbedarf alle drei bis vier Monate verdoppelt. Mit der hohen Integration von Prozessoren, Speichern und On-Board-Netzwerken auf einem einzigen Chip ermöglicht Cerebras Hochleistung und Tempo. Das verspricht deutlich mehr Effizienz bei der Datenverarbeitung und somit schneller bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse“, beschreibt Prof. Dr. Dieter Kranzlmüller, Leiter des LRZ, die Vorteile.

Anwendungsgebiete des neuen Superchips liegen unter anderem in der Entwicklung noch leistungsfähigerer Verfahren zur Sprachverarbeitung (Natural Language Processing), zur diagnostischen Bildanalyse in der Medizin und zur Strömungsoptimierung in der Luft- und Raumfahrttechnik.

International führendes Supercomputing-Zentrum

Mit dem Höchstleistungsrechner SuperMUC-NG gehört das LRZ zu den international führenden Supercomputing-Zentren und widmet sich im Bereich Future Computing schwerpunktmäßig neu aufkommenden Technologien, Künstlicher Intelligenz und Quantencomputing. Es gehört zur Bayerischen Akademie der Wissenschaften und ist seit mittlerweile 60 Jahren kompetenter IT-Dienstleister der Münchner Universitäten und bayerischen Hochschulen sowie Kooperationspartner wissenschaftlicher Einrichtungen in Bayern, Deutschland und Europa.

 

 

Ralf Huber, Sprecher, 089 2186 2654

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