Pressemitteilung Nr. 072 vom 28.04.2022 PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM: Blume: „Zwei Spitzen-Mediziner mit herausragenden Verdiensten um die bayerische Universitätsmedizin“

Staatsminister Blume verleiht Auszeichnung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst an die ehemaligen Ärztlichen Direktoren der beiden Münchner Universitätsklinika Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Walter Jauch und Prof. Dr. Markus Schwaiger

MÜNCHEN. Mit Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Walter Jauch und Prof. Dr. Markus Schwaiger sind zwei prägende Gestalter der bayerischen Universitätsmedizin am Mittwochabend von Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume mit der Auszeichnung PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst geehrt worden.

Der Spitzen-Chirurg Prof. Jauch war neben weiteren Leitungsfunktionen Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Regensburg (2000 – 2002) sowie von 2013 bis 2020 des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München. Der Nuklearmediziner Prof. Schwaiger war von 2016 bis Ende Juni 2021 Ärztlicher Direktor am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, dessen Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin er von 1993 bis 2017 als Direktor vorstand.

Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume: „Die lebensnotwendige Bedeutung einer medizinischen Versorgung auf dem neuesten Stand der Forschung wurde uns durch die Pandemie noch einmal wie unter einem Brennglas vor Augen geführt. Und der Motor des medizinischen Fortschritts ist unsere Hochschulmedizin. Als Ärztliche Direktoren an Leuchttürmen der bayerischen Universitätsmedizin haben Sie beide mit großartigem Einsatz in der medizinischen Forschung, Lehre und Versorgung erheblich dazu beigetragen, dass dieser Motor im Freistaat auf Hochtouren läuft. Dafür sind wir Ihnen sehr dankbar: Wir brauchen Mediziner wie Sie beide!“

Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Walter Jauch war von 2013 bis 2020 der erste Mediziner, der die Aufgabe des Ärztlichen Direktors am LMU Klinikum hauptamtlich wahrnahm. Nach seiner Zeit als Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie (1996 – 2002) sowie als Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Regensburg (2000 – 2002) hatte Prof. Jauch am LMU Klinikum die Chirurgische Klinik und Poliklinik geleitet. Auch dank seiner Verdienste entwickelte diese sich zu einer der größten Transplantationskliniken Europas.

Mit dem Ziel, die nationale und internationale Spitzenposition des LMU Klinikums langfristig zu sichern und weiter auszubauen, wurden in Prof. Jauchs Zeit als Ärztlicher Direktor viele wichtige Vorhaben umgesetzt und auf den Weg gebracht. Hervorzuheben sind neben der Sanierung des Mutterhauses der Neubau am Standort Großhadern und ganz besonders das „Neue Hauner“, die neue Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des LMU-Klinikums.

Prof. Jauch, dessen Schwerpunkte u.a. Tumorchirurgie, Metastasierungen, Transplantationsmedizin waren, zählt mit außerordentlichen Leistungen in der Forschung und der chirurgisch-klinischen Tätigkeit national wie international zu den bedeutendsten Chirurgen unserer Zeit. Er gehört der Nationalen Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“ an und bekam 2015 das Bundesverdienstkreuz am Bande sowie 2021 den Bayerischen Verdienstorden verliehen.

In früheren Arbeiten entdeckte Prof. Jauch die blutzuckersenkende Wirkung von ACE-Hemmern und leistete der Wissenschaft auch mit der Gründung einer Gewebebank einen besonders wertvollen Dienst. Mit diesem Erfolgskonzept kann bei Operationen entnommenes Gewebe der Forschung zur Verfügung gestellt werden. Dabei beschäftigte sich Prof. Jauch auch mit ethischen und rechtlichen Fragen von Körpermaterial in der Forschung.

Dank Prof. Jauchs Engagement als Vorsitzender der Bayerischen Impfkommission konnte im Rahmen der Impfpriorisierung im Frühjahr 2021 ein schneller Corona-Impfschutz für vorerkrankte und besonders gefährdete Menschen erreicht werden.

Prof. Dr. Markus Schwaiger prägte die bayerische Universitätsmedizin über beinahe drei Jahrzehnte entscheidend mit. Bevor er als Ärztlicher Direktor großen Einfluss auf die Entwicklung der Universitätsmedizin des Klinikums rechts der Isar der TUM nahm, war Prof. Schwaiger dort fast 25 Jahre lang Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin (1993 – 2017) sowie Studien- und Prodekan und langjähriger Dekan der Fakultät für Medizin der TUM.

Mit fachlicher Kompetenz und gutem Gespür für strategische Weiterentwicklung stieß Prof. Schwaiger wesentliche Beiträge an: So ist der „Digital Health Summit“ seiner Initiative zu verdanken, bei dem Expertinnen und Experten aus Forschung, Medizin und Wirtschaft sich zur Digitalisierung in der Medizin austauschen, einem Themenkomplex von herausragender gesellschaftlicher Bedeutung.

Als Gründungsdirektor des Zentralinstituts für Translationale Krebsforschung (TranslaTUM) leistete Prof. Schwaiger einen erheblichen Beitrag zu einem Meilenstein nicht nur für das Klinikum rechts der Isar, sondern für die bundesweite Krebsforschung. Auch das erste bayerische Zentrum für Positronen-Emissions-Tomographie (PET) baute er mit auf und entwickelte wegweisende Methoden zur bildlichen Darstellung der Tumorbiologie mit. 2008 wurde Prof. Schwaiger das Bundesverdienstkreuz am Bande und 2010 der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst verliehen.

Stets zeichnete Prof. Schwaiger auch sein Blick über den Tellerrand aus. Als echter Teamplayer setzte er sich für eine stärkere Zusammenarbeit der beiden Münchener Universitätsklinika ein und betrieb richtungweisende internationale Forschung an der University of California in Los Angeles (UCLA) und der University of Michigan.

Die Auszeichnung PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM

Das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verleiht seit dem Jahr 2000 die Auszeichnung PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM an herausragende Persönlichkeiten für deren Verdienste um Wissenschaft und Kunst, seit 2008 in Form eines Bronze-Reliefs. Ziel dieser Ehrung ist neben der Würdigung dieser Persönlichkeiten, Kultur als Einheit zu begreifen: Wissenschaft und Kunst sollen als zwei Seiten derselben Medaille wahrgenommen werden. Pro Jahr werden grundsätzlich nur bis zu acht Auszeichnungen vergeben.

Ein Foto der Ehrungen finden Sie zum kostenlosen Download unter:
Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume im Bild (bayern.de)

Michael Becker, stellv. Pressesprecher, 089 2186 2025

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