Pressemitteilung Nr. 292 vom 09.12.2021 Zwei Leibniz-Preise für Bayern: Altorientalistin der Ludwig-Maximilians-Universität München und Physiker der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg von DFG ausgezeichnet

Wissenschaftsminister Bernd Sibler gratuliert zu renommiertestem Forschungsförderpreis in Deutschland: „leuchtende Beispiele für Forschung von enormer gesellschaftlicher Relevanz“ – zwei von zehn Preisen gehen nach Bayern

MÜNCHEN. Zwei von insgesamt zehn Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisen für das Jahr 2022 gehen an eine Wissenschaftlerin und einen Wissenschaftler bayerischer Forschungseinrichtungen: Prof. Dr. Karen Radner, Forscherin der Altorientalistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), und Prof. Dr. Peter Hommelhoff, experimenteller Physiker an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), erhalten die mit 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), wie diese heute bekanntgab.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler gratulierte zu diesem beeindruckenden Erfolg: „Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist eine Auszeichnung mit internationaler Strahlkraft und seine Trägerinnen und Träger sind exzellent ausgewiesene Forscherinnen und Forscher. Dass zwei von insgesamt zehn dieser hochdotierten Preise an eine Wissenschaftlerin und einen Wissenschaftler verliehen werden, die an bayerischen Hochschulen forschen und lehren, ist eine wertvolle Bestätigung dafür, dass der Freistaat ein Wissenschaftsstandort von Weltrang ist. Sowohl die international einflussreichen Forschungen von Prof. Dr. Radner zur Geschichte und Kultur des Nahen und Mittleren Ostens als auch Prof. Dr. Hommelhoffs bedeutsame Arbeiten auf dem Gebiet der Elektronendynamik sind leuchtende Beispiele dafür, dass an unseren Hochschulen auf verschiedensten Gebieten Forschung von enormer gesellschaftlicher Relevanz geleistet wird. Neben der erstklassigen Qualität ihrer Forschung freue ich mich als bayerischer Wissenschaftsminister ganz besonders darüber, dass die beiden Ausgezeichneten sich durch herausragendes Engagement für die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwissenschaftlern hervortun.“

Den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis verleiht die DFG jährlich seit 1986. Pro Jahr können bis zu zehn Preise vergeben werden. In diesem Jahr wurden der DFG insgesamt 138 Forscherinnen und Forscher für diese Auszeichnung vorgeschlagen, die auch als deutscher Nobelpreis gilt. Ziel des Programms ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Forscherinnen und Forscher zu verbessern und ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern. Dafür erhalten sie für einen Zeitraum von sieben Jahren finanzielle Mittel in Höhe von bis zu 2,5 Millionen Euro. Ausgezeichnet werden laut DFG Forscherinnen und Forscher, von denen in Zukunft erwartet werden kann, dass sie durch weitere wissenschaftliche Spitzenleistungen die Forschungslandschaft in Deutschland nachhaltig prägen werden.

Informationen zur Trägerin und den Trägern des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises 2022:

Prof. Dr. Karen Radner, Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften, Alexander von Humboldt-Lehrstuhl für die Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens:

Der Auswahlausschuss bezeichnet Prof. Dr. Karen Radner als eine der weltweit führenden Expertinnen für die frühe Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens. Mit ihren international einflussreichen Forschungen zur Assyriologie habe sie die Geschichte und Kultur der Region neu erschlossen und vermittelt.

Im Fokus von Prof. Dr. Radners thematisch weit ausgreifenden und interdisziplinären Arbeiten steht die Großmacht Assyrien im ersten Jahrtausend vor Christus. Ihre Arbeiten haben laut DFG das Potenzial, das gegenseitige Wissen und die Beziehungen zwischen Orient und Okzident neu zu definieren. Darüber hinaus setzt sie sich auch aktiv für die Förderung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem aus Irak oder Iran ein.

Seit 2015 ist Prof. Dr. Radner Inhaberin der neu geschaffenen Alexander von Humboldt-Professur für die Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens an der LMU.

Prof. Dr. Peter Hommelhoff, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Fakultät für Physik, Lehrstuhl für Laserphysik:

Prof. Dr. Peter Hommelhoff erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis für seine fundamentalen Beiträge zur von starken Lichtfeldern getriebenen Elektronendynamik und zur Nutzung von optischen Wellenformen von Laserpulsen, um Elektronen im Vakuum und in Festkörpern und an Festkörperoberflächen zu untersuchen. Die Elektronendynamik in Atomen und Molekülen findet typischerweise auf einer Zeitskala statt, die in der Größenordnung mehrerer 100 Attosekunden liegt – das ist ein Zeitbereich, der erst seit etwa 15 Jahren experimentell zugänglich ist. Hier knüpfen Hommelhoffs Forschungen an, mit denen er grundlegende Beiträge zum Verständnis der Elektronendynamik in starken Feldern lieferte, und die ein neues Forschungsfeld begründeten: die Laserbeschleunigung von Elektronen an photonischen Strukturen.

Hommelhoff wurde 2012 an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg berufen. In den Jahren zuvor hatte er eine Max-Planck-Forschungsgruppe in Garching geleitet. In Erlangen ist Hommelhoff zudem Fellow am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts. Er erhielt einen ERC Advanced Grant.

Die Pressemitteilung der DFG mit ausführlichen Informationen zu allen Preisträgerinnen und Preisträgern finden Sie hier:
https://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2021/pressemitteilung_nr_51/index.html

 

Michael Becker, Sprecher, 089 2186 2025

 

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