Pressemitteilung Nr. 187 vom 09.08.2021 Über 1,1 Million Euro aus dem Entschädigungsfonds für Instandsetzung des historischen Spitals in Ochsenfurt

Kunstminister Bernd Sibler gibt Fördermittel für Sanierung des unterfränkischen Baudenkmals bekannt – Sibler: „wertvolles Zeitzeugnis für den spätmittelalterlichen Hospitalbau“

MÜNCHEN. Die Instandsetzung des Schwesternhauses und Arkadenbaus in der Spitalgasse 18 in Ochsenfurt wird mit 1.110.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Bernd Sibler heute in München bekannt. „Das Ochsenfurter Spital ist als mehrteilige Anlage mit Arkadenbau, Schwesternhaus und Spitalkirche noch vollständig erhalten und damit ein wertvolles Zeitzeugnis für den spätmittelalterlichen Hospitalbau. Aufgrund der authentischen Überlieferung ist der Komplex von überregionaler Bedeutung. Ich freue mich daher sehr, dass wir dieses Baudenkmal mit Mitteln aus dem Entschädigungsfonds unterstützen können“, so der Minister.

„Ein bedeutendes Denkmal wird so für künftige Generationen bewahrt“, ergänzt Generalkonservator Prof. Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege.

Das Ochsenfurter Spital liegt im Norden der Stadt und grenzt unmittelbar an die Stadtbefestigung. Der um einen rechteckigen Hof gruppierte Komplex besteht –neben der Kirche – aus dem sogenannten Arkadenbau und Schwesternhaus. Ersterer ist als massives Erdgeschoss mit einem Fachwerkaufsatz erbaut. Drei weit gespannte Arkaden öffnen sich zum Hof, darüber erschließt ein Laubengang die früheren Krankenzimmer. Ein steiles Sparrendach mit zweifach liegendem Stuhl überfängt den langgezogenen Bau. Der im rechten Winkel dazu angefügte Schwesternbau ist als zweigeschossiger Massivbau mit einem Volutengiebel im Stil der Renaissance errichtet. Das Obergeschoss ist durch Fenster mit der südlich anschließenden Spitalkirche verbunden, sodass die Kranken an den Gottesdiensten teilnehmen konnten. Das weit gespannte Dachwerk ist ebenfalls als zweifach liegender Stuhl aufgeschlagen. Die Sanierungsmaßnahmen umfassen die zimmermannsmäßige Reparatur der Fach- und Dachwerke. Die historische Ausstattung, bestehend aus Fenstern, Türen, Holzböden, Lambries sowie Stuckdecken, wird zudem sorgfältig restauriert.

Eigentümerin des Baudenkmals ist die Stadt Ochsenfurt. Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Den Bewilligungsbescheid erlässt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, mit dem die Maßnahme abgestimmt ist. Die Maßnahme wird durch das Landesamt für Denkmalpflege auch fachlich begleitet.

 

 

Dr. Bianca Preis, stellv. Pressesprecherin, 089-2186-2862

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