Pressemitteilung Nr. 173 vom 24.07.2021 Great Spa Towns of Europe: Bad Kissingen ist UNESCO-Welterbe

Kunstminister Bernd Sibler erfreut über erfolgreichen Antrag – insgesamt nun neun Welterbestätten in Bayern

MÜNCHEN. „Bad Kissingen als eine der Great Spa Towns of Europe ist UNESCO- Welterbe!“ Die Entscheidung zu dem tschechischen Antrag mit bayerischer Beteiligung bei der diesjährigen Sitzung des Welterbekomitees in China gab Kunstminister Bernd Sibler heute weiter. „Das sind großartige Nachrichten für Bad Kissingen und für das gesamte Kulturland Bayern. Bad Kissingen als Kurort von unglaublicher Vielfalt hat mit einer Mischung aus gelebter Tradition und Moderne überzeugt. Als Teil der bedeutenden Kurstädte Europas versinnbildlicht es den europäischen Gedanken der Gemeinschaft und des Zusammenhalts. Ich bin stolz, dass wir mit Bad Kissingen nun insgesamt neun Welterbestätten im Freistaat haben“, gratulierte der Minister.

Generalkonservator Prof. Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, ergänzt: „Wir freuen uns, dass Bad Kissingen nun Teil eines Welterbes ist, dass so viele Städte europaweit verbindet. Mit seiner mondänen Architektur von Max Littmann und von Friedrich von Gärtner gehört Bad Kissingen eindeutig zu diesen klangvollen Namen. Die Idee, die die Menschen im späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert von Wellness und Spa hatten, ist in Bad Kissingen noch heute erlebbar.“

Die Great Spa Towns of Europe bestehen aus elf bedeutenden Kurstädten in Europa: Bad Kissingen, Baden-Baden und Bad Ems in Deutschland, Karlovy Vary, Mariánské Lázně und Františkovy Lázně in Tschechien, Spa in Belgien, Vichy in Frankreich, Baden bei Wien in Österreich, Montecatini Terme in Italien und Bath im Vereinigten Königreich. Diese spiegeln nach Auffassung des Welterbekomitees einen wichtigen Austausch innovativer Ideen wider, der die Entwicklung von Medizin, Balneologie und Freizeitaktivitäten im späten 18. und im 19. Jahrhunderts beeinflusste, und verkörpern den Höhepunkt des Kur-Phänomens in Europa vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Aufgrund dieser Verdienste wurden sie nun auf die Liste des UNESCO-Welterbes gesetzt.

Bad Kissingen zeichnet sich im besonderen Maße aus durch sein zentrales Kurviertel, das sich um den Kurgarten herum entwickelte und in Funktion und Struktur hervorragend erhalten ist. Außerdem bestechen die herausragende Qualität der Bauten von Littmann und von Gärtner sowie die historischen Einrichtungen zur Gewinnung und Nutzung von Sole im zweiten, nördlich der Altstadt gelegenen Kurviertel. Auch die hervorragend erhaltenen Elemente der kurspezifischen Infrastruktur sind eine Besonderheit Bad Kissingens.

UNESCO-Welterbestätten in Bayern

Das UNESCO-Welterbekomitee setzt sich aus 21 gewählten Vertragsstaaten der Welterbekonvention zusammen. Es entscheidet u.a. jährlich über die Einschreibung neuer Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste sowie über Erweiterungsanträge. Auf der Liste des UNESCO-Welterbes standen bislang 1.121 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern. In Bayern zählen hierzu:

  • Würzburger Residenz und Hofgarten (1981) - Unterfranken
  • Wallfahrtskirche "Die Wies" (1983) - Oberbayern
  • Altstadt von Bamberg (1993) - Oberfranken
  • Grenzen des Römischen Reiches: Obergermanisch-Raetischer Limes (2005) – Unterfranken, Mittelfranken, Oberbayern, Niederbayern
  • Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof (2006) - Oberpfalz
  • Prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen (2011) - Oberbayern
  • Markgräfliches Opernhaus Bayreuth (2012) – Oberfranken
  • Augsburger Wassermanagement-System (2019) – Schwaben

 

Dr. Bianca Preis, stellv. Pressesprecherin, 089-2186-2862

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