Pressemitteilung Nr. 138 vom 21.06.2021 Bundesverdienstkreuz für drei niederbayerische Persönlichkeiten

Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler händigt Helmuth Aichinger, Brunhilde Irber und Margarethe Stadler jeweils Bundesverdienstorden für herausragenden Einsatz für das Gemeinwohl aus

DEGGENDORF/MÜNCHEN. An Helmuth Aichinger aus Deggendorf, Brunhilde Irber aus Osterhofen und Margarethe Stadler aus Mallersdorf-Pfaffenberg händigte Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler heute im Landratsamt Deggendorf das Bundesverdienstkreuz für ihr großes bürgerschaftliches Engagement und ihren herausragenden Einsatz für das Gemeinwohl aus.

Helmuth Aichinger aus Deggendorf setzt sich seit fünf Jahrzehnten in verschiedenen Funktionen und Gremien des gesellschaftspolitisch aktiven Umweltschutz- und Freizeitverbandes „NaturFreunde Deutschland“ ein. „Bereits 1970 sind Sie der Ortsgruppe Deggendorf beigetreten. Hier haben Sie sich zunächst von 1980 bis 1984 als Häuserreferent und zuvor schon als dessen Stellvertreter engagiert. In dieser Funktion waren Sie für einen reibungslosen Betrieb des Naturfreundehauses ‚Berghaus Lodenhart‘ verantwortlich“, betonte Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler in seiner Laudatio und verwies auf die vielfältigen damit verbundenen Aufgaben wie Wareneinkauf, Belegungspläne, Winterdienst und die Organisation ehrenamtlicher Hausdienste. „Daneben leisteten Sie viele Jahrzehnte selbst aktiv Hausdienste“, so Sibler. Als Inhaber der Jugendleitung organisierte und betreute Aichinger von 1977 bis 1985 neben einem wöchentlichen Training für die Ortsgruppen-Jugend viele Wintersport-Fahrten sowie Bergwandertouren im Sommer. Seit 1984 ist der ehemalige Verwaltungsangestellte im Landratsamt Deggendorf ehrenamtlich auf Bezirksebene im NaturFreunde-Bezirk Niederbayern/Oberpfalz tätig. Hier arbeitete er viele Jahre als Bezirksreferent für die „NaturFreundehäuser“ und war von 1984 bis 2009 Leiter der Bezirksfachgruppe „Bergsteigen“. „Als ausgebildeter Übungsleiter im Bergsport haben Sie insbesondere die jährlich stattfindende Familienfreizeit verantwortlich organisiert. Ihnen lag dabei besonders am Herzen, dass für alle Altersgruppen und alle unterschiedlichen Aktivitäten von einfachen Bergwandertouren bis hin zu anspruchsvollen Klettertouren entsprechende Angebote wahrgenommen werden konnten“, so Sibler. Von 1996 bis 2002 war Helmuth Aichinger Vorsitzender des Bezirks Niederbayern/Oberpfalz, bei dem er bis heute auch das verantwortungsvolle Amt des Kassiers innehat. Bereits seit 1973 ist Aichinger auch im Landesverband „NaturFreunde Bayern“ aktiv, seit 1993 als stellvertretender Landesvorsitzender. Mit großem persönlichem Einsatz und Sachverstand betreut er das von dem Landesverband betriebene Naturfreundehaus Brombachsee in Pleinfeld. Dieses wurde in den letzten Jahren umfangreich renoviert und saniert und besitzt seit 2018 auch eine eigene Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung. „Nicht zuletzt dank Ihres besonderen Engagements wurde das Haus zu einem beliebten Ziel unterschiedlichster Gruppen für Seminare und Freizeiten“, stellte Sibler heraus.

Die frühere Bundestagsabgeordnete Brunhilde Irber aus Osterhofen setzt sich seit Jahrzehnten mit viel Leidenschaft für politische und soziale Belange ein. Nach Ausbildungen zur Kinderpflegerin und Hauswirtschafterin sowie zur Verwaltungsangestellten arbeitete sie zunächst beim Landratsamt Vilshofen, später beim Kreiskrankenhaus in ihrer Heimatstadt Osterhofen und viele Jahre bei der dortigen Stadtverwaltung. Dort leitete Brunhilde Irber, die in dieser Zeit zudem eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin abschloss, zuletzt das Kultur- und Fremdenverkehrsamt. „Ihr Eintreten für die Belange anderer Menschen hat Sie früh in die Politik gebracht. Bereits 1971 wurden Sie Mitglied der SPD“, betonte Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler in seiner Laudatio. In ihrer langjährigen Parteilaufbahn übernahm Irber verschiedene Ämter und Funktionen, unter anderem war sie von 2000 bis 2009 Bezirksvorsitzende der SPD Niederbayern. Ihr erstes kommunalpolitisches Mandat hatte sie 1978 übernommen, als sie erstmals in den Kreistag von Deggendorf gewählt wurde. Bis 2005 sowie 2008 bis 2016 habe sich Brunhilde Irber in zahlreichen Ausschüssen dieses Gremiums „stets gewinnbringend und bürgerorientiert eingebracht“, hob Minister Sibler hervor. „Sie waren bei wichtigen infrastrukturellen Straßenprojekten, bei der Neustrukturierung des Krankenhauswesens und bei Fragen der Wirtschafts- und Tourismusförderung bis hin zum Bildungsbereich beteiligt.“ Daneben war Irber von 1990 bis 2005 und von 2008 bis 2020 engagiertes Mitglied des Stadtrates Osterhofen und war von 1996 bis 2002 2. Bürgermeisterin. „Besonders am Herzen lag Ihnen, die Tourismusangebote Ihrer Heimatstadt und der Region weiter auszubauen und um kulturelle Veranstaltungen zu bereichern. Mit Nachdruck haben Sie dabei auf die Sanierung der historischen Innenstadt Osterhofens hingewirkt und zudem die Entwicklung der umliegenden Dörfer nicht vergessen“, sagte Sibler. Auch während ihrer Zeit als Bundestagsabgeordnete von 1994 bis 2009 habe Irber die Kommunalpolitik stets im Blick behalten. Im Deutschen Bundestag brachte sie sich vor allem im „Ausschuss für Tourismus“ und im „Auswärtigen Ausschuss“ ein. Ferner war sie afrikapolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Vor Ort engagierte sie sich unermüdlich für den Schutz der Donau und ihrer Flusslandschaften. Neben der Politik setzte sich Brunhilde Irber für Menschen in benachteiligten Lebenssituationen ein. Sie war von 1995 bis 2017 1. Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Deggendorf, initiierte die Einrichtung einer Tafel in Osterhofen und leitet seit 2008 deren Trägerverein. „Viele Menschen in Not finden in Ihnen eine verständnisvolle und tatkräftige Ansprechpartnerin. Während Ihrer aktiven politischen Zeit kam Ihnen stets eine Vorreiter- und Vorbildrolle für junge politisch engagierte Frauen zu. Die Gleichstellungs- und Frauenarbeit lagen Ihnen dabei stets sehr am Herzen und es gelang Ihnen, viele Frauen zu motivieren, selbst politisch aktiv zu werden“, sagte Sibler.

Margarethe Stadler aus Mallersdorf-Pfaffenberg gestaltet das gesellschaftliche und politische Leben in ihrer Heimat in verschiedensten Bereichen seit vielen Jahren maßgeblich mit. „Sie sind Aushängeschild der Landfrauen und Botschafterin für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum und haben sich große Verdienste um das Gemeinwohl erworben“, betonte Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler in seiner Laudatio. Von 1987 bis 2017 war Stadler Mitglied der Kreisvorstandschaft des Bayerischen Bauernverbandes im Landkreis Straubing-Bogen. 1997 wurde sie zur Kreisbäuerin gewählt. Diese Position bekleidete sie bis Februar 2017 und ist seither Ehrenkreisbäuerin. Seit 1997 organisierte Stadler Landfrauentage mit und singt seit über 40 Jahren im Landfrauenchor, der unter anderem die Messe bei der Marienwallfahrt Ende Mai auf den Bogenberg umrahmt. Die Organisation dieses Gottesdienstes, an dem jährlich zwischen 600 und 800 Besucher teilnehmen, ist fester Bestandteil im Landfrauenjahr. Großen Einsatz erforderte auch die federführende Vorbereitung der Teilnahme an der jährlichen Ausstellung auf dem Gäubodenvolksfest. „Sie übernahmen diese Aufgaben über viele Jahre mit Freude, nicht zuletzt, da der Erlös jedes Jahr an soziale Einrichtungen gespendet wurde“, sagte Sibler. Auch in viele weitere Aktionen wie den Neubau der Geschäftsstelle des Bayerischen Bauernverbandes und die Aktion „Landfrauen machen Schule“ war Stadler involviert. „Für Sie war immer besonders wichtig, bereits den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln bewusst zu machen“, stellte Sibler heraus. „Es war Ihnen immer ein besonders Anliegen, der Landwirtschaft und den heimischen Produkten wieder einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft zu verschaffen“, so Sibler und würdigte, dass Margarethe Stadler zusätzlich zu dem großen Aufgabenbereich der Kreisbäuerin, zahlreiche andere Ehrenämter übernahm und sich auch politisch einbrachte. Von 1999 bis 2017 war sie stellvertretende Vorsitzende beim CSU-Ortsverband Mallersdorf-Pfaffenberg und ist seit 2005 Vorsitzende der Frauenunion. „Dank Ihrer großen Beliebtheit und Ihres politischen Sachverstandes schafften Sie 2002 den Sprung in den Marktgemeinderat Ihrer Heimatgemeinde und in den Kreistag des Landkreises Straubing-Bogen“, sagte Sibler. Seit 2007 bestimmt Stadler im „Regionalentwicklungsverein Straubing-Bogen e. V.“ über Förderprojekte zur Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie mit.

 

 

Michael Becker, Sprecher, 089 2186 2025

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