Pressemitteilung Nr. 118 vom 03.06.2021 Bundesverdienstkreuz für Margaretha Fischer, Wilhelm Killinger und Franz Köppl
Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler händigt Persönlichkeiten aus Bodenmais, Regen und Zwiesel Orden für herausragende Verdienste um das Allgemeinwohl aus
REGEN/MÜNCHEN. Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler händigte gestern in Regen das Bundesverdienstkreuz an Margaretha Fischer aus Bodenmais, an Wilhelm Killinger aus Regen und an Franz Köppl aus.
Margaretha Fischer aus Bodenmais, Realschullehrerin im Ruhestand, engagiert sich seit vielen Jahren in der Entwicklungshilfe. „Die Einrichtung von Schulen liegt Ihnen besonders am Herzen. Für die Bildung junger Menschen und insbesondere von Mädchen und Frauen setzen sie sich unermüdlich ein“, konstatierte Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler in seiner Laudatio. Um Not zu lindern, hat Margaretha Fischer im Jahr 2001 den Verein „Leben teilen e. V.“ gegründet – mittlerweile zählt er über 200 Mitglieder, mehrere Millionen Euro wurden bereits zur Unterstützung gemeinnütziger und christlicher Aufgaben gesammelt. „Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto, unter dem Sie vielfältige Projekte realisiert haben“, führte der Minister aus. Dafür stünden die Errichtung mehrerer Schulen, etwa in Gujarat, Anjar, Tansania oder dem im Jahr 2010 von einem Erdbeben heimgesuchten Haiti. In Indien hat Fischer zudem ein Waisenhaus und Dörfer für Obdachlose aufgebaut, die Armen- und Leprahilfe sowie Krankenhäuser unterstützt. In Bolivien hat sie ein Altenheim errichtet. „Sie verstehen es, Perspektiven zu geben. So konnten bereits über 650 junge Menschen in Anjar, die keinen Schulabschluss hatten, mit dem 2011 gegründeten Vocational Training Centre eine Berufsqualifikation erwerben, um ihr Leben selbstständig zu gestalten. Sie helfen nicht nur aus der Ferne, sondern sind immer wieder vor Ort, um sich ein eigenes Bild zu machen und engen Kontakt zu den dort Verantwortlichen zu halten. Ich freue mich sehr, Ihnen für dieses große Engagement, ja, für diese gelebte Nächstenliebe, das Bundesverdienstkreuz aushändigen zu dürfen“, schloss Sibler seine Laudatio.
Wilhelm Killinger aus Regen engagiert sich seit Jahrzehnten für seine niederbayerische Heimat und die Menschen, die dort leben. „Ob als Stadtrat, Mitglied im Kreis- bzw. Bezirkstag oder als langjähriger stellvertretender Landrat: Stets haben Sie sich dafür eingesetzt, die Stadt Regen, ihre Region und Niederbayern für die Bürgerinnen und Bürger noch lebenswerter zu machen. Ihre Mitmenschen schätzen sie wegen Ihres zugewandten, offenen, wertschätzenden, ausgleichenden und kompromissbereiten Wesens“, betonte Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler in seiner Laudatio. „Credo Ihrer Arbeit war stets, Herausforderungen konstruktiv anzugehen, ohne dabei parteipolitische Ziele in den Vordergrund zu rücken.“ So habe Killinger den Landkreis Regen beispielsweise beim Infrastrukturausbau vorangebracht, erfolgreich für den Erhalt des Bundeswehrstandorts und der Kleiderkammer in der Standortverwaltung in Regen gekämpft und sich stets für die Biathlon- und Langlaufzentren Arbersee und Finsterau stark gemacht. Im Verband der bayerischen Bezirke setzte er den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Themen Umweltschutz, Wasserwirtschaft und Fischereiwesen. Sibler hob hervor: „Ihr vielseitiges Engagement hat die Region lebendiger und noch attraktiver gemacht – auch durch Partnerschaften mit Armenien, die Landkreisfreundschaft mit dem Landkreis Hildesheim und durch den Besuch regelmäßiger Veranstaltungen der Bundeswehr in Bayern und Baden-Württemberg.“ Ebenso habe sich Killinger um die Partnerschaft des Bezirks mit dem Department Oise und die Freundschaft mit europäischen Nachbarn verdient gemacht. Wie sehr Killinger seiner niederbayerischen Heimat verbunden sei, zeige laut Sibler auch ein Blick auf die zahlreichen Vereine, die er als wertvolles Mitglied unterstützt, wie beispielsweise den „Verein der Freunde des Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseums Regen e. V.“, in dem Killinger 20 Jahre lang das Amt des Hauptkassiers innehatte. Seine Kompetenz brachte er auch als Mitglied der Vorstandschaft im Kreis-Caritasverband Regen während einer fordernden Umstrukturierungsphase ein. Sibler resümierte: „Für all diese Leistungen und Verdienste steht das Bundesverdienstkreuz.“
Franz Köppl aus Zwiesel ist seit über 40 Jahren in der Arbeiterwohlfahrt aktiv. „In der gesamten Region sind Sie als erste ‚Anlaufstelle‘ für Menschen in Problemlagen bekannt und geschätzt. Pflegebedürftigen nehmen Sie sich ebenso mit großem Engagement und Fürsorge an wie Kindern und Familien“, betonte Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler in seiner Laudatio. Zahlreiche und wichtige Projekte sind Köppl, der über zehn Jahre Vorsitzender des AWO Kreisverbands Regen e. V. war, zuzuschreiben – beispielsweise der Ambulante Pflegedienst „Zwieseler Winkel“, der es Menschen trotz Krankheit oder Gebrechlichkeit möglich macht, in ihrer häuslichen Umgebung bleiben zu können. Im Zwieseler AWO-Sozialzentrum gibt es dank Köppls Einsatz seit dem Jahr 2000 einen Seniorentreff. 2013 hat er die Gründung der ersten Demenz-WG begleitet und so mitgeholfen, für Betroffene einen Raum zu schaffen, der größtmögliche Privatsphäre und Eigenständigkeit mit exakt abgestimmtem persönlichen Versorgungs- und Betreuungsbedarf verbindet. In der seit 1998 durch die AWO betriebenen, gemeinnützigen Ferienstätte können auch Familien in wirtschaftlich schwierigen Situationen einen gemeinsamen Urlaub verbringen. „Sie haben sich darum gekümmert, dass die Anlage renoviert und damit wieder sehr attraktiv und ein beliebtes Ferienziel ist“, so Sibler. Auch den örtlichen Kindergarten hat der Kreisverband unter Köppls Führung übernommen, umgebaut und sowohl um eine weitere Gruppe, einen Kinderhort und eine Kinderkrippe erweitert. „Nicht zu vergessen ist Ihr politisches Engagement im Stadtrat, als Zweiter Bürgermeister und als Kreisrat des Landkreises Regen. Sie haben auf vielen Ebenen gewirkt, um das Leben Ihrer Mitmenschen besser zu machen. Ich freue mich sehr, Ihnen für Ihre Verdienste um das Allgemeinwohl das Bundesverdienstkreuz aushändigen zu dürfen“, so Sibler.