Pressemitteilung Nr. 261 vom 12.11.2020 Weitere Etappe auf dem Weg zur Gründung der Technischen Universität Nürnberg: Wissenschaftsminister Bernd Sibler stellt im Landtag Entwurf für Errichtungsgesetz vor

„Einmalige Chance, eine Universität mit Modellcharakter zu errichten“ – Interdisziplinäre, internationale und digitale Ausrichtung – Schlanke Gremienstruktur von Anfang an

MÜNCHEN. Wissenschaftsminister Bernd Sibler präsentierte heute im Landtag den Gesetzentwurf zur Errichtung der Technischen Universität Nürnberg (TUN). Damit ist eine weitere wichtige Etappe auf dem Weg zur Neugründung der zehnten bayerischen Universität genommen. Erst mit dem Inkrafttreten des Gesetzes wird die neue Universität formell errichtet. „Mit der TUN werden wir neue Wege in Lehre und Forschung gehen, mit ihr erproben wir das Universitätsmodell für die Zukunft. Mit dem Gesetzentwurf werden die Weichen gestellt, um das innovative Gründungskonzept realisieren zu können“, betonte Wissenschaftsminister Bernd Sibler im Plenum.

Er erklärte: „Im Bewusstsein, dass wir alle gefordert sind, Antworten auf komplexe, gesellschaftliche Zukunftsfragen zu finden, setzt die Staatsregierung bei dieser Universitätsgründung auf ein durchgehend interdisziplinäres Konzept. So werden wir noch attraktiver für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Studentinnen und Studenten, werden Nachwuchs optimal für die Wirtschaft ausbilden und den Herausforderungen der Zukunft begegnen. Mit der Technischen Universität Nürnberg als zehnter staatlicher Universität im Freistaat schlagen wir ein neues Kapitel in der Geschichte des Hochschulstandorts Bayern auf“, so der Minister.

Der Gesetzentwurf zur Errichtung der Technischen Universität Nürnberg sieht vor, dass Studiengänge mit überwiegend ingenieur- oder technikwissenschaftlichem Profil einen obligatorischen Lehranteil der Geistes- und Sozialwissenschaften enthalten. Ebenso interdisziplinär ist die organisatorische Struktur angelegt: Statt klassischer Fakultäten soll es Departements nach internationalem Vorbild als zentrale Organisationseinheiten geben, die eng vernetzt sind mit thematischen Feldern. „Im Sinne der Hightech Agenda Bayern und gemäß unserem Anspruch, für die klügsten Köpfen aus aller Welt attraktiv zu sein, setzen wir überwiegend auf englischsprachige Studiengänge. Mit einer schlanken Gremienstruktur eröffnen wir hohen Gestaltungsspielraum und ermöglichen größtmögliche Eigenverantwortung – von Anfang an auch schon in der Aufbauphase. Das Errichtungsgesetz steht damit ganz im Zeichen unserer geplanten Hochschulrechtsnovelle“, erklärte der Minister. Weiterer Eckpfeiler des Konzepts ist die durchgehende Digitalisierung in Forschung, Lehre und Verwaltung. „Wir haben die einmalige Chance, eine Universität mit Modellcharakter für die Metropolregion Nürnberg-Erlangen-Fürth, für den Freistaat und weit darüber hinaus zu errichten“, so Sibler.

Der Lehrbetrieb an der TUN soll mit ersten Onlineangeboten im Lauf des Jahres 2021 starten, also bereits vor der Fertigstellung der ersten Gebäude der Campus-Universität an der Brunecker Straße im Nürnberger Süden. Auch der Forschungsbetrieb soll anlaufen, sobald die ersten Professuren besetzt sind. Geplant ist die Aufnahme des Studienbetriebs vor Ort zum Wintersemester 2023/2024 mit einer ersten Pionierkohorte im Master-Bereich. Im Endausbau sollen rund 6.000 junge Menschen langfristig auf einem urbanen, in die umliegenden Stadtviertel vernetzten Campus studieren, auf dem Lernen, Lehren und Leben verbunden werden.

 

Julia Graf, stellv. Pressesprecherin, 089 2186 2621

 

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