Pressemitteilung Nr. 003 vom 08.01.2020 "PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM" - Sibler: "Mit den drei Künstlerinnen zeichnen wir drei Sterne am bayerischen Kunsthimmel aus"

Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler verleiht Auszeichnung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst an Juliane Köhler, Anne Maar und Dagmar Nick

MÜNCHEN. Die Schauspielerin und Hörspielsprecherin Juliane Köhler, die Kinderbuchautorin, Theaterregisseurin und Leiterin des Theaters Schloss Maßbach – Unterfränkische Landesbühne Anne Maar und die Lyrikerin und Schriftstellerin Dagmar Nick erhielten heute von Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler die Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst in München. Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte: „Mit den drei Künstlerinnen zeichnen wir drei Sterne am bayerischen Kunsthimmel aus. Sie bringen mit ihrer Hingabe an die Kunst unseren Kulturstaat zum Leuchten! Ihre Leidenschaft für das Schauspiel und das Schreiben lässt die Herzen ihrer Zuschauer und Leser glühen.“

Juliane Köhler

„Juliane Köhlers Schauspiel geht unter die Haut. Sie ist eine wunderbar vielseitige, markante Charakterdarstellerin. Wir hier im Freistaat schätzen uns glücklich, dass sie mit ihrer überzeugenden Art die Zuschauer Jahr für Jahr beeindruckt“, so Sibler.

Ihr erstes Engagement trat Juliane Köhler 1993 am Bayerischen Staatsschauspiel in München an, dem sie nach einem kurzen Ausflug zu den Münchner Kammerspielen seit 2001 treu geblieben ist. Sie gehört spätestens seit ihrem ersten filmischen Großerfolg „Aimée und Jaguar“ im Jahr 1999 auch zu den festen Größen des deutschen Film- und Fernsehschaffens. 1998 erhielt sie den Bayerischen Filmpreis, 1999 wurde sie mit dem Bundesfilmpreis als beste Schauspielerin und dem Silbernen Bären der Berlinale ausgezeichnet. In Hauptrollen war sie außerdem in den Oscar-nominierten Filmen „Der Untergang“ und „Zwei Leben“ im Kino zu erleben.

Anne Maar

„Anne Maar setzt ihre Kreativität dafür ein, v.a. Kindern und Jugendlichen Wertvolles auf ihrem Lebensweg mitzugeben: So bringt sie in ihren Büchern den jungen Leserinnen und Lesern Empathie nahe. Mit ihrer Theaterpädagogik macht sie für die jüngere Generation Theater sowohl in Theorie und Praxis begreifbar. Auf diese Weise hat sie sich um die kulturelle Bildung insbesondere in der Region Unterfranken, aber auch darüber hinaus, in besonderer Weise verdient gemacht“, so Sibler.

Schon früh hatte Anne Maar den Wunsch, Theater zu spielen oder beim Film zu arbeiten. Nach dem Abitur ging sie nach Berlin, begann als Regieassistentin und Regisseurin am Theater zu arbeiten und schrieb Drehbücher. Aus einem Drehbuchprojekt entwickelte sich dann das eigenständige Schreiben von Kinderbüchern. Seit 2001 leitet sie das Theater Schloss Maßbach – Unterfränkische Landesbühne. 2005 eröffnete sie dort eine eigene Spielstätte für Jugendtheater, das „Theater im Pferdestall“.

Dagmar Nick

„Dagmar Nick gilt heute als eine der wichtigsten deutschsprachigen Lyrikerinnen. Ihre Gedichte vereinen intensive Emotionalität mit stilistischer Präzision. Ihre Lyrik wird in einem Atemzug mit dem Werk einer Rose Ausländer, Ingeborg Bachmann und Hilde Domin genannt. Es ist eine große Ehre, dass sie in Bayern lebt und wirkt“, so Sibler.

Dagmar Nick wuchs in Berlin als Kind des Komponisten Edmund Nick und der Konzertsängerin Käte Nick-Jaenicke auf. Während der Zeit der Nationalsozialisten musste sie als Kind einer Halbjüdin das Gefühl der Bedrohung von Leib und Leben als tägliche Realität erleben. Sie schreibt seit ihrem 19. Lebensjahr, als Erich Kästner ihr Gedicht „Flucht“ in der „Neuen Zeitung“ drucken ließ, was ihr zu schlagartiger Bekanntheit verhalf. Im Sommer 2018 hat sie ihren jüngsten Lyrikband unter dem Titel „Abtrünniges Herz“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Ihre Vielseitigkeit zeigt sich in ihrer Versiertheit in verschiedenen Gattungen und Genres. Neben dem lyrischen Werk hat sie eine Anzahl von Prosawerken, Dokumentationen, Übersetzungen und Hörspielen geschaffen, aber auch historisch fundierte, präzise und hochpoetische Reisebücher über ihre Erfahrungen in Israel, auf Rhodos, Sizilien und den Ägäischen Inseln. Auf vielschichtige Weise hat sie sich mit der deutschen Geschichte und dem jüdischen Leben auseinandergesetzt.

Das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verleiht seit dem Jahr 2000 die Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“ an herausragende Persönlichkeiten für deren Verdienste um Wissenschaft und Kunst, seit 2008 in Form eines Bronze-Reliefs. Ziel dieser Ehrung ist neben der Würdigung dieser Persönlichkeiten, Kultur als Einheit zu begreifen: Wissenschaft und Kunst sollen als zwei Seiten derselben Medaille wahrgenommen werden. Pro Jahr werden grundsätzlich nur bis zu acht Auszeichnungen vergeben.

 

Fotos der Veranstaltung finden Sie ab Mittwoch, dem 8. Januar 2020, ab ca. 17.00 Uhr zum kostenfreien Download unter: https://www.stmwk.bayern.de/ministerium/minister-fuer-wissenschaft-und-kunst/bilder.html

Weitere Informationen:

https://www.stmwk.bayern.de/kunst-und-kultur/foerderung/pro-meritis.html

Dr. Bianca Preis, stellv. Pressesprecherin, 089 2186 2862

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