Pressemitteilung Nr. 046 vom 14.03.2019 130.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds für ehem. Synagoge in Untermerzbach - Kunstminister Bernd Sibler gibt Mittel für neugotisches Baudenkmal bekannt

MÜNCHEN. Die Sanierung der historischen Synagoge in Untermerzbach – Ortsteil Gleusdorf (Landkreis Haßberge) wird mit 130.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Bernd Sibler heute in München bekannt. In der Gemeinde Untermerzbach gab es bis in das frühe 20. Jahrhundert drei Synagogen. „Die ehemalige Synagoge im Ortsteil Gleusdorf wird nun instand gesetzt. Die Gemeinde geht hierbei einen vorbildlichen Weg und erhält dieses Baudenkmal mit ihrem Einsatz für die Zukunft“, betonte Minister Bernd Sibler.

Die ehemalige Synagoge wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet und diente der jüdischen Gemeinde über 50 Jahre als Versammlungs- und Gebetsraum. Aufgrund des Mitgliederschwunds löste sich die Kultusgemeinde Gleusdorf auf und verkaufte 1909 das Gebäude. Es wurde  in der Folgezeit umgebaut und als Werkstatt bzw. Scheune genutzt. Dennoch blieben zahlreiche Baudetails erhalten, die an die Synagoge erinnern – u.a. byzantinisch inspirierte Türbeschläge, bleiverglaste Fenster und eine blaue Marmorierung der Wandflächen.

Um den Fortbestand der Gebäude zu sichern, sind umfassende Sanierungen notwendig: Das Fundament und das Dachtragwerk werden instand gesetzt, das Dach wird wieder vollständig gedeckt. Darüber hinaus steht die Restaurierung der Fassade, der Innenputze, Türen, Fenster und Fußböden an. Nach dem Abschluss dieser Arbeiten sollen die Räumlichkeiten für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden.

Eigentümerin des Baudenkmals ist die Gemeinde Untermerzbach.

Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Die Maßnahme ist mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und wird von diesem fachlich begleitet.

[aktualisierte Fassung vom 4. September 2019]

Julia Graf, Stellv. Pressesprecherin, 089 2186 2621

Vorlese-Funktion