Pressemitteilung Nr. 005 vom 09.01.2019 Schlüsselübergabe erfolgt: Neues Universitätsklinikum in Bayern - Staatsminister Bernd Sibler nimmt für den Freistaat die Schlüssel des Klinikums Augsburg entgegen – sechstes Universitätsklinikum

AUGSBURG. Bayern hat ein neues Universitätsklinikum: Wissenschaftsminister Bernd Sibler übernahm heute für den Freistaat Bayern symbolisch von Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl und Landrat Martin Sailer die Schlüssel für das bisher kommunale Klinikum Augsburg. Im Rahmen des Festaktes in Augsburg bezeichnete Sibler die Errichtung eines weiteren Universitätsklinikums in staatlicher Trägerschaft als „Meilenstein nicht nur für die gesamte Region Augsburg, sondern für den Wissenschafts- und Medizinstandort Bayern insgesamt“. Die kommunalen Vertreter Dr. Gribl und Sailer, die sich um die Überführung des Klinikums in ein Universitätsklinikum bemüht hatten, freuten sich über diesen Schritt. Dieser Erfolg sei das Ergebnis der Anstrengungen aller Beteiligten, der Mitarbeiter, der Politik, so Oberbürgermeister Gribl: „Mit dem Universitätsklinikum haben wir die medizinische Spitzenversorgung für die Region dauerhaft gesichert“. Landrat Sailer ergänzte: „Wir legen das Schicksal des Klinikums, seiner Mitarbeiter und Patienten nun vertrauensvoll in die Hände des Freistaats.“

Das Universitätsklinikum Augsburg ist nach den Einrichtungen in München (zwei), in Würzburg, Erlangen und Regensburg die sechste Uniklinik des Freistaates und das zweitgrößte Universitätsklinikum in Bayern. Rund eine Milliarde Euro investiert der Freistaat in die Universitätsmedizin Augsburg.

Krankenversorgung und Mediziner-Ausbildung

„Wir erleben heute den Aufbruch in eine neue Ära“, betonte Wissenschaftsminister Sibler. „Nach einer beeindruckenden Entwicklung in den vergangenen Jahren können wir hier bei der universitären Forschung und Lehre und mittelfristig auch bei der Krankenversorgung neue Wege beschreiten. So werden wir zum Beispiel den ersten Modellstudiengang im Bereich der Medizin in Bayern etablieren und bereits zum kommenden Wintersemester die ersten 84 Medizin-Studentinnen und ‑Studenten hier in Augsburg begrüßen!“ Im Endausbau sollen es dann rund 1.500 Studentinnen und Studenten an der Medizinischen Fakultät in Augsburg sein. „Damit sorgen wir für einen kraftvollen Ausbau der Medizinstudienplätze in Bayern!“, so der Wissenschaftsminister. Der Freistaat ermögliche so noch mehr jungen Menschen eine medizinische Ausbildung.

Die Präsidentin der Universität Augsburg Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel bezeichnete den vollzogenen Übergang in staatliche Trägerschaft, den die Universität durch die Errichtung der Medizinischen Fakultät im Dezember 2016 möglich gemacht habe, als „einen weiteren entscheidenden Schritt im bislang sehr rasch und erfolgreich verlaufenen Prozess des Auf- und Ausbaus der Augsburger Universitätsmedizin“: „Er verschafft unserer Medizinischen Fakultät mit dem Universitätsklinikum Augsburg auch offiziell und institutionell jenen starken Partner, mit dem wir seit mehreren Jahren bereits sehr intensiv und erfolgreich für ein gemeinsames Ziel zusammenarbeiten.“ Dieses Ziel umfasse zum einen den Anspruch, die optimale medizinische Versorgung der Bevölkerung in der Region zukunftsfähig zu gewährleisten. „Dieses Ziel weist über diesen Anspruch aber weit hinaus“, so Prof. Dr. Doering-Manteuffel. „Es geht darum, Augsburg und seine Universität – dem von uns gemeinsam mit dem bayerischen Wissenschaftsministerium entwickelten und vom Wissenschaftsrat als zukunftsweisend gewürdigten Konzept entsprechend – zum sechsten Standort für universitäre Spitzenmedizin in Bayern zu machen, und zwar zu einem Standort, der das Zeug dazu hat, sowohl in der medizinischen Forschung als auch mit einer aktuelle Herausforderungen aufgreifenden Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten nicht nur national, sondern auch international 'sichtbar' zu werden."

Konzept überzeugte den Wissenschaftsrat

2016 genehmigte der Wissenschaftsrat das Konzept für eine Universitätsmedizin in Augsburg, noch im gleichen Jahr wurde die Medizinische Fakultät gegründet. Zwei Jahre später wurde der Transaktionsvertrag zwischen dem Freistaat und dem Krankenhauszweckverband Augsburg als bisheriger Träger unterzeichnet und das Gesetz zur Errichtung des Universitätsklinikums Augsburg vom Bayerischen Landtag verabschiedet. Seit dem 1. Januar 2019 ist das Klinikum Augsburg Universitätsklinikum. Dessen Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor, Prof. Michael Beyer, sagte: „Der Auftrag des Universitätsklinikums ist und bleibt die Versorgung kranker Menschen. Die Erkenntnisse aus den hinzugewonnenen Säulen Forschung und Lehre werden unseren Patienten zugutekommen.“

 

Das Universitätsklinikum Augsburg

Aus dem Kommunalunternehmen Klinikum Augsburg wurde mit Wirkung vom 1. Januar 2019 das Universitätsklinikum Augsburg (UKA), das sich nun in der Trägerschaft des Freistaates Bayern befindet. Die Forschungsschwerpunkte des UKA lauten Environmental Health Sciences (Umwelt und Gesundheit) sowie Medical Information Sciences (Medizinische Informatik). Im Endausbau werden in Augsburg jährlich 1.500 Medizinstudierende ausgebildet und 100 Professoren lehren. Der Bachelor-Studiengang Medizinische Informatik ist bereits im Wintersemester 2018/19 mit 44 Studierenden gestartet. Neben dem neuen Auftrag für Forschung und Lehre wird das UKA auch weiterhin seinem Anspruch auf die beste medizinische Versorgung der Bevölkerung gerecht werden. Mit den tagesklinischen Plätzen stehen am UKA 1.740 Betten zur Verfügung. 24 Kliniken, drei Institute und 18 Zentren stellen Diagnose und Therapie in nahezu allen medizinischen Fachdisziplinen sicher. Ein Kooperationsvertrag mit den Bezirkskliniken Schwaben garantiert Forschung, Lehre und Krankenversorgung auch für die Fachrichtungen Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Psychosomatische Medizin. Am UKA werden jährlich rund 250.000 ambulante und stationäre Patienten versorgt. Mit zirka 80.000 Patienten pro Jahr ist die Notaufnahme des UKA die zweitgrößte Notaufnahme der Bundesrepublik. Jedes Jahr erblicken hier mehr als 2.450 Kinder das Licht der Welt. Mit 560 Ausbildungsplätzen ist die an das UKA angeschlossene Akademie für Gesundheitsberufe einer der größten Ausbildungsträger der Region.

Weitere Informationen über das Universitätsklinikum Augsburg: www.uk-augsburg.de.

Ein Foto der Schlüsselübergabe steht ab Donnerstag, 10. Januar, ca. 12 Uhr zum kostenfreien Download unter https://www.stmwk.bayern.de/ministerium/minister-fuer-wissenschaft-und-kunst/bilder.html

zur Verfügung.

 

Kathrin Gallitz, Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, 089 2186-2057

Ines Lehmann, Pressesprecherin Universitätsklinikum Augsburg, 0821 400-4212

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