Pressemitteilung Nr. 092 vom 31.07.2018 Wissenschaftsministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle gibt Förderung für neuen geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungsverbund bekannt

3,4 Millionen Euro für neuen Bayerischen Forschungsverbund Zukunft der Demokratie (ForDemocracy)

 

MÜNCHEN. Das Bayerische Wissenschaftsministerium fördert einen neuen geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungsverbund zum Thema „Zukunft der Demokratie“ (ForDemocracy). Dafür stellt der Freistaat rund 3,4 Millionen Euro Fördermittel über die nächsten vier Jahre bereit, wie Wissenschaftsministerin Prof. Dr. med. Kiechle heute bekannt gab. „Ausgerechnet in einer Zeit, in der die Menschheit vor existentiellen Herausforderungen steht, scheinen die Demokratie und wichtige Grundprinzipien wie die Gleichheit aller, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung, Minderheitenschutz oder Partizipation an Strahlkraft zu verlieren. Die Frage, wie Demokratie und politische Entscheidungsprozesse in der Bevölkerung wahrgenommen werden, ist heute hochaktuell. Ich erhoffe mir, dass aus den Erkenntnissen des Forschungsverbunds Empfehlungen abgeleitet werden können, wie das Vertrauen in die Demokratie gestärkt werden kann. Durch die Einrichtung des Forschungsverbunds stärken wir die Demokratieforschung an Bayerns Hochschulen“, betonte Ministerin Kiechle.

Der bayerische Forschungsverbund „Zukunft der Demokratie“ nimmt die Krise der Demokratie zum Ausgangspunkt und fragt, wie Partizipations- und Entscheidungsverfahren so modifiziert werden können, dass sie auf mehr Akzeptanz stoßen und die Gesellschaft in die Lage versetzt wird, angemessen auf die Probleme des 21. Jahrhunderts zu reagieren. Diese Fragen werden durch einen interdisziplinär besetzten Verbund unter Beteiligung der Fachdisziplinen Politikwissenschaft, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Psychologie, Theologie, Philosophie, Kommunikationswissenschaft und Rechtswissenschaften bearbeitet. In ForDemocracy arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Bamberg, München, Passau und Würzburg, der Hochschule für Politik, der TU München sowie der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Landshut und München und der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg in insgesamt elf Teilprojekten zusammen.

Um den Praxisbezug des Forschungsverbunds zu sichern und Ergebnisse wirksam in gesellschaftliche Prozesse einfließen zu lassen, werden von Beginn an gesellschaftliche Akteurinnen und Akteure im Dialog mit der Wissenschaft stehen. Eine erste „Praxiskonferenz“ wird bereits Mitte November 2018 stattfinden.

Sprecherin und Sprecher des Forschungsverbunds sind Prof. Dr. Isabel Feichtner, Institut für Internationales Recht, Europarecht und Europäisches Privatrecht der Universität Würzburg, und Prof. Dr. Michael Meyen, Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU München.

 

In den bayerischen Forschungsverbünden arbeiten Wissenschaftlerinnen und

Wissenschaftler aus verschiedenen Hochschulen und teils aus Unternehmen

interdisziplinär zusammen, um komplexe Fragestellungen in zukunftsrelevanten

Bereichen zu beantworten. Durch die Kooperation im Verbund wird eine Bündelung und Vernetzung der bayernweit bestehenden Kompetenzen erreicht. Weitere Informationen zu den bayerischen Forschungsverbünden unter

http://www.bayfor.org/de/geschaeftsbereiche/forschungsverbuende.php

 

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