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Ausstellung

Rajkamal Kahlon: Die Völker der Erde

Unser Wissen von der Welt wird, außer durch unsere

eigenen Erfahrungen, durch Texte und Bilder geprägt,

welche uns erzählen und zeigen, wie Menschen an

weit entfernten Orten leben. Das 1900 erschienene

2-bändige Werk

Die Völker der Erde

von Kurt

Lampert vermittelte ein zutiefst kolonialistischesWelt-

bild. Die Inszenierung der Abbildungen basierte

auf Konstruktionen des iWildenl oder iPrimitivenl.

Sie sind uns nicht fremd geworden, obschon die

Kolonialzeit als lange überwunden gilt. Rajkamal

Kahlon untersucht in ihren Arbeiten die ideologische

Perspektive dieser ethnografischen Buchillustra-

tionen. Sie übermalt die Kleidung der abgebildeten

Personen oder fügt Attribute hinzu und zwingt sie

uns so, das historische Material neu und anders zu

sehen.

Memmingen, MEWO-Halle

noch bis 25.08.2019

Ausstellung

iIch denke ja gar nichts, ich sage es ja nur.l Ödön von

Horváth. Erotik, Ökonomie und Politik

Ödön von Horváth gehört heute zu den meistge-

spielten Dramatikern auf deutschsprachigen Bühnen.

Stücke wie

Italienische Nacht, Geschichten aus dem

Wiener Wald

(beide 1931) und

Kasimir und Karoline

(1932) wurden bereits zu Lebzeiten des Autors als

Erneuerung des Volksstücks gefeiert. Die Ausstellung

verläuft entlang dieser drei zentralen Stücke und

ihrer Themen Ökonomie, Erotik und Politik. Objekte,

Dokumente, Audio- und Videobeispiele zeigen die

politische Substanz und brisante Aktualität von

Horváths Dramatik.

München, Deutsches Theatermuseum

noch bis 17.11.2019

Kunst & Kultur aktuell

Ausstellung

Sag Schibbolet! Von sichtbaren und unsichtbaren

Grenzen

Während man von Globalisierung und internationaler

Gemeinschaft spricht, werden überall in der Welt

neue Grenzzäune und Mauern errichtet: um Staaten,

besetzte Territorien und exklusiveWohnsiedlungen,

zwischen öffentlichem und privatemRaum, Erlaubtem

und Unerlaubtem. Manche dieser Grenzen sind

durchlässig und andere tödlich, manche sichtbar gezo-

gen und andere durch kulturelle Codes, Sprachtests

oder biometrische Verfahren bewehrt. Grenzen ent-

scheiden über Leben und Tod, iIdentitätl und

iFremdheitl, Zugehörigkeit und Ausschluss. Eine

Einladung an internationale Künstler und Künstlerin-

nen, Grenzen in aller Welt kritisch zu betrachten.

München, Jüdisches Museum

noch bis 23.02.2020