Hightech Agenda Bayern KI-Netzwerk in Bayern: Wissenschaftsminister Sibler besucht bayerische Hochschulen

Im Rahmen seines Besuchs am KI-Knotenpunkt JMU Würzburg wurde von Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu Demonstrationszwecken ein 3-D-Fotogramm erstellt (Fotocredit: JMU/ Kristian Lozina)
Im Rahmen seines Besuchs am KI-Knotenpunkt JMU Würzburg wurde von Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu Demonstrationszwecken ein 3-D-Fotogramm erstellt (Fotocredit: JMU/ Kristian Lozina)

Ausgehend vom KI-Zentrum in München und den Knotenpunkten in Würzburg, Erlangen-Nürnberg und Ingolstadt wird im Rahmen der Hightech Agenda Bayern (HTA) ein landesweites, thematisch fokussiertes Forschungsnetzwerk der Künstlichen Intelligenz aufgespannt, um Bayern als führenden KI-Standort weiter auszubauen. Wissenschaftsminister Bernd Sibler informiert sich vor Ort über die Konzepte der bayerischen Hochschulen.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler
Wissenschaftsminister Bernd Sibler

Die Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz stellt einen der Schwerpunkte der im Oktober 2019 von Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder angekündigten Hightech Agenda Bayern dar. 50 KI-Professuren wurden zur gezielten Stärkung des KI-Zentrums in München und den Knotenpunkten in Würzburg, Erlangen-Nürnberg und Ingolstadt gesetzt, 50 weitere KI-Professuren wurden im Rahmen des KI-Wettbewerbs vergeben. Dadurch soll der Lehre an den Hochschulen und damit der Ausbildung dringend benötigter Fach- und Führungskräfte in allen Regionen Bayerns ein kräftiger Schub verliehen werden und eine breite Verankerung der KI an den bayerischen Hochschulen erfolgen. „Mit insgesamt 100 neuen Professuren auf diesem Zukunftsgebiet legen wir die Grundlage dafür, dass Bayern als Wissenschaftsstandort seine Sichtbarkeit und Wettbewerbsposition auf diesem begehrten Markt entscheidend verbessern kann. Das ist auch mit Blick auf die Belebung der Wirtschaft und von Wertschöpfungsketten nach der Corona-Pandemie wertvoll“, so Sibler.

Wissenschaftsminister zu Besuch bei den Hochschulen

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: Der KI-Gesundheitsknoten

Zum Auftakt der Besuchsreihe verschaffte sich Wissenschaftsminister Bernd Sibler in Erlangen einen Überblick über die geplanten Projekte am KI-Knotenpunkt Erlangen. Beim Rundgang mit FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger betonte der Minister: „Die FAU Erlangen-Nürnberg ist traditionell stark sowohl in der Medizintechnik als auch in der KI. Die logische Folge ist, beide Bereiche miteinander zu verknüpfen. Bereits vor der HTA arbeiteten mehr als 60 Lehrstühle und Professuren an für die KI wichtigen Themenfeldern. Ich freue mich, dass wir im Rahmen der HTA zwölf neue KI-Professuren an der FAU einrichten und somit in Erlangen einen starken KI-Gesundheitsknoten knüpfen. Damit setzen wir gerade in Zeiten von Corona ein wichtiges Zeichen: Technologieförderung ist kein Selbstzweck, sondern muss dem Wohl der Menschen dienen.“

Leuchtturm im Bereich Medizintechnik

Der an der FAU angesiedelte KI-Gesundheitsknoten Erlangen ist eingebettet in das Cluster „Medical Valley“, eine international anerkannte und leistungsfähige Netzwerkstruktur zwischen dem Universitätsklinikum Erlangen, der Medizinischen, der Technischen und der Naturwissenschaftlichen Fakultät der FAU sowie der Medizintechnik- und Gesundheitsindustrie in der Metropolregion Nürnberg mit über 500 Unternehmen. Durch die HTA wird der Standort weiter gestärkt und ausgebaut: Die ersten acht neuen KI-Professuren an der FAU sind am neu geschaffenen Department Artificial Intelligence in Biomedical Engineering (AIBE) angesiedelt, das den Kern des KI-Gesundheitsknoten bildet. Im Rahmen des KI-Wettbewerbs erhielt die FAU jüngst den Zuschlag für vier weitere neue Professuren: eine im Bereich der sensornahen Informatik und Sprachverarbeitung, eine im Bereich der Nano- und Materialwissenschaften und gleich zwei im Bereich KI in der Medizin.

Die komplette Pressemitteilung zum Besuch des Wissenschaftsministers an der FAU Erlangen-Nürnberg finden Sie hier.

Bild: Wissenschaftsminister Bernd Sibler (r.) mit FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger bei seinem Besuch an der FAU Erlangen-Nürnberg (Foto: FAU/Harald Sippel)

Technische Hochschule Ingolstadt: Der Innovationsstandort für Künstliche Intelligenz in der Mobilität

Der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) kommt als „Mobilitätsknoten“ eine wichtige Rolle zu. Sie setzt auf Innovationen in den besonders relevanten KI-Bereichen autonomes Fahren, unbemanntes Fliegen und KI-gestützte Automobilproduktion. Wissenschaftsminister Bernd Sibler informierte vor Ort über die geplanten Projekte am KI-Knotenpunkt Ingolstadt. Er unterstrich: „Derzeit forschen an der THI rund 30 forschungsaktive Professuren und 125 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Themenfeldern Mobilität und KI. Im Fokus stehen Innovationspotenziale in den besonders relevanten Bereichen autonomes Fahren, unbemanntes Fliegen und KI-gestützte Automobilproduktion.

Vereinfacht gesagt: Hier ist Innovation zuhause, hier werden Visionen Realität, hier wird die Mobilität der Zukunft erforscht und gestaltet.“

Daher sei es nur folgerichtig, dass die TH Ingolstadt auch das Zentrum des KI-Mobilitätsnetzwerks ist, das sich von Aschaffenburg über Landshut bis nach Regensburg erstreckt. „Im Bereich KI-basierte Mobilität der Zukunft biegen wir mit den zehn Professuren zur Stärkung des KI-Knotenpunkts in Ingolstadt und einer zusätzlichen Professur aus dem offenen KI-Wettbewerb auf die Überholspur ein“, betonte der Minister.

Ein bundesweit sichtbarer KI-Mobilitätsknoten

Im Zuge des Aufbaus der Artificial Intelligence Network Ingolstadt (AININ) gGmbH, die im April 2019 mit dem Mehrheitsgesellschafter THI gegründet wurde, wurden von den Mitgesellschaftern die Finanzierung von sechs zusätzlichen KI-Forschungsprofessuren sowie wissenschaftlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der THI zugesagt, weitere sind in Planung. Die Professuren befinden sich aktuell in der Ausschreibung bzw. Besetzung. Mit den vorhandenen Ressourcen und Eigenbeiträgen der THI sowie den im Rahmen der Hightech Agenda Bayern geförderten elf weiteren KI-Forschungsprofessuren soll an der THI ein bundesweit sichtbarer KI-Mobilitätsknoten entstehen.

Die komplette Pressemitteilung zum Besuch des Wissenschaftsministers an der TH Ingolstadt finden Sie hier.

Bild: (v.l.n.r.) Wissenschaftsminister Bernd Sibler mit Prof. Dr. Michael Botsch (Wissenschaftlicher Leiter des Ingolstädter KI-Forschungszentrums AININ und Studiengangleiter des Masters „Automatisiertes Fahren und Fahrzeugsicherheit“ an der THI) und Prof. Dr. Walter Schober (THI-Präsident) (Foto: Technische Hochschule Ingolstadt)

OTH Regensburg: Innovationspotenzial durch neues Regensburg Center of Artificial Intelligence (RCAI)

Wissenschaftsminister Bernd Sibler informierte sich an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg über die geplanten Projekte am RCAI, dem neuen Regensburg Center of Artificial Intelligence. Er unterstrich: „Mit dem Auf- und Ausbau des RCAI kann die OTH Regensburg den Fortschritt und die Innovationen in dem für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft hoch bedeutsamen Zukunftsfeld der Künstlichen Intelligenz entscheidend mitgestalten. Wissenschaft und Wirtschaft gehen hier Hand in Hand und setzen nachhaltige Impulse für die Region. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass sich die OTH Regensburg drei Professuren im KI-Wettbewerb sichern konnte.

 

Durch sie kann die Hochschule ihr RCAI als regionalen KI-Forschungs- und Wachstumsmotor weiter stärken und ihr Innovationspotenzial weiter ausbauen. Hier arbeiten fächerübergreifend alle relevanten Fachdisziplinen zusammen, hier geschieht Innovation, hier wird Zukunft gemacht.“

Weitere Impulse in wichtigen Forschungsbereichen

Die drei neu bewilligten Professuren an der OTH Regensburg adressieren zentrale KI-Forschungsbereiche. Dazu zählen insbesondere die KI-gestützte Mobilität und die Künstliche Intelligenz im Bereich der Infrastruktur und Stadtentwicklung. In enger Kooperation mit Kommunen und Unternehmen sollen beispielsweise Infrastrukturlösungen, insbesondere unter den Aspekten des autonomen Fahrens, erarbeitet werden. Zudem sollen Algorithmen zur intelligenten Datenverarbeitung für Sensorsysteme und Sensornetzwerke auf eingebetteten Systemen untersucht werden.

Die komplette Pressemitteilung zum Besuch des Wissenschaftsministers an der OTH Regensburg finden Sie hier.

Bild: Wissenschaftsminister Bernd Sibler (li.) im Sensorik-ApplikationsZentrum (SappZ) der OTH Regensburg mit dessen Leiter Prof. Dr. Rudolf Bierl (re.) (Foto: OTH Regensburg / Diana Gäntzle)

Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt: Der Data Science-Knoten

Der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) kommt im Rahmen der HightechAgenda Bayern als „Data Science-Knoten“ eine wichtige Rolle zu. Wissenschaftsminister Bernd Sibler informierte sich an den Hochschulen über die geplanten Projekte am KI-Knotenpunkt Würzburg. Minister Sibler betonte: „In einer digitalisierten Welt ist eine präzise, schnelle und verlässliche Bearbeitung und Auswertung von Daten und Informationen von essentieller Bedeutung. Am Innovationsstandort Würzburg knüpfen wir daher den Data Science-Knotenpunkt, den wir im Rahmen der HTA bis 2023 mit insgesamt 79 neuen Professuren ausstatten.“

Würzburg ist u.a. mit dem neuen Center for Artificial Intelligence Data Science (CAIDAS), welches derzeit an der JMU Würzburg eingerichtet wird, sowie dem Competence Center Artificial Intelligence and Robotics (CAIRO) an der FHWS zentrale Schnittstelle des KI-Data Science-Netzwerks. Auftrag der Einrichtungen ist es, Forschungsarbeiten zu Methoden der Data Science und angrenzender KI-Bereiche mit Anwendungsfeldern in der Wissenschaft zu verknüpfen und als KnowHow-Katalysator für Wissenschaft und Gesellschaft zu wirken. „Unser Ziel ist es, die Forschung zu Data Science und KI nachhaltig an den beteiligten Einrichtungen zu verankern, diese bayernweit zu vernetzen und einen zügigen Transfer neuer Methoden und Erkenntnisse sowohl innerhalb als auch zwischen den beteiligten Verbundpartnern, zwischen den Knoten des bayerischen KI-Netzwerks sowie in Wirtschaft und Gesellschaft sicherzustellen“, betonte der Minister.

Bild: Im Rahmen seines Besuchs am KI-Knotenpunkt JMU Würzburg wurde von Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu Demonstrationszwecken ein 3-D-Fotogramm erstellt. (Fotocredit: JMU/ Kristian Lozina)

Von den methodischen Grundlagen bis zur Interaktion von Mensch und Computer

CAIDAS an der JMU gliedert sich in drei Schwerpunktbereiche, die von den methodischen Grundlagen über die Verschränkung mit den Fachwissenschaften bis hin zu verschiedenen Aspekten der Interaktion von Mensch und Computer reichen: Grundlagen der Data Science und des Machine Learning, Human-Centers AI und Data Science sowie Data Science für ausgewählte Wissenschaftsbereiche aus den Geistes-, Gesellschafts-, Natur- und Lebenswissenschaften.

Den Kern von CAIDAS werden insgesamt 19 Professuren bilden. Dabei handelt es sich um fünf bestehende Lehrstühle aus der Informatik, um sieben über die HTA vom Freistaat bereitgestellte Professuren, sowie um sieben Lehrstühle, die die Universität Würzburg einbringt. Im Rahmen des KI-Wettbewerbs erhält die Universität Würzburg weitere drei Professuren, die ebenfalls Teil von CAIDAS werden.

Bild: Wissenschaftsminister Bernd Sibler (4.l.) nach dem Gespräch mit JMU-Präsident Prof. Dr. Alfred Forchel (l.) und KI-Experten der Hochschule (Fotocredit: JMU/Kristian Lozina)

Technologietransfer und Kompetenz- sowie Knowhow-Katalysator

Der Freistaat stellt für die Gründungsphase von CAIRO der HAW Würzburg-Schweinfurt vier Forschungsprofessuren und weitere notwendige Ressourcen zur Verfügung, um als bayernweiter Hotspot für Technologietransfer und Kompetenz- sowie Knowhow-Katalysator für alle bayerischen Unternehmen, Hochschulen und Gründungsinitiativen zur Verfügung zu stehen. Die Hochschule erhält im Rahmen der Hightech Agenda insgesamt drei der zehn Professuren für den „Data Science-Knoten“ am Standort Würzburg.

 

Die komplette Pressemitteilung zum Besuch des Wissenschaftsministers an der Universität Würzburg und der HAW Würzburg-Schweinfurt finden Sie hier.

Bild: Wissenschaftsminister Bernd Sibler (m.) bei seinem Besuch am KI-Knotenpunkt Würzburg an der HAW Würzburg-Schweinfurt mit Präsident Prof. Dr. Robert Grebner (2.l.) und wissenschaftlichen Experten der Hochschule

Otto-Friedrich-Universität Bamberg: Interdisziplinäre KI-Forschung mit allen Fakultäten

Wissenschaftsminister Bernd Sibler informierte sich vor Ort über die Aktivitäten der Universität Bamberg auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz und unterstrich: „Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass sich die Universität Bamberg sieben Professuren im wissenschaftsgeleiteten KI-Wettbewerb sichern konnte. Hier am Standort entsteht damit faktisch ein neues KI-Zentrum. Es ist ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal der Universität Bamberg, dass im Bereich der KI-Forschung die klassischen Ingenieurswissenschaften wie die Informatik interdisziplinär mit den Geistes-, Kultur-, Sozial- und Humanwissenschaften zusammenarbeiten. Im Vordergrund der Forschung steht dabei der Mensch in seinen verschiedenen Lebensbereichen, vom Privatleben über die Arbeit bis hin zur Pflege.

Die Universität Bamberg ist damit eine wichtige Partnerin im Netz der bayerischen KI-Forschung und kann den Fortschritt und die Innovationen in dem für uns alle bedeutsamen Zukunftsfeld der Künstlichen Intelligenz entscheidend mitgestalten.“

Sieben neu bewilligte Professuren adressieren unterschiedliche KI-Forschungsbereiche

Seit mehr als zehn Jahren betreibt die Universität Bamberg in ihrer Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik Forschung und Lehre in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen. Dabei verfügt sie über einen Studienschwerpunkt Künstliche Intelligenz und zeichnet sich durch zahlreiche Forschungsbeiträge im Bereich menschenzentrierter KI-Systeme aus. Die sieben im Rahmen des KI-Wettbewerbs neu bewilligten Professuren adressieren so unterschiedliche KI-Forschungsbereiche wie die automatisierte Textanalyse in den Geistes- und Humanwissenschaften, vertrauenswürdige KI-Systeme und den effizienten Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen.

Die komplette Pressemitteilung zum Besuch des Wissenschaftsministers an der Universität Bamberg finden Sie hier.

Bild: Wissenschaftsminister Bernd Sibler (mi.) mit Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, amtierender Präsident der Universität Bamberg (re.) und Prof. Dr. Kai Fischbach, zukünftiger Präsident der Universität Bamberg (ab 1. Oktober 2020) (li.) (Foto: Benjamin Herges / Universität Bamberg)

Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg: Forschung zu Künstlicher Intelligenz in der Versicherungswissenschaft und Data Stream Mining

Die Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) Coburg überzeugte im KI-Wettbewerb mit zwei ihrer eingereichten Anträge. Im Fokus der neuen KI-Professuren stehen dabei die Weiter- und Neuentwicklung von Methoden zur Erklärbarkeit von Künstlicher Intelligenz (KI) im Anwendungsfeld Versicherung sowie die Entwicklung von Lernverfahren des Data Stream Mining, die insbesondere verteilt und ressourceneffizient Daten in Datenströmen gruppieren, klassifizieren, interpretieren und vorhersagen können. Wissenschaftsminister Bernd Sibler informierte sich vor Ort über die beiden Forschungsvorhaben und unterstrich: „Die HAW Coburg ist als Teil des KI-Netzwerks Bayern einer der Innovationsmotoren in den Zukunftstechnologien. Ich freue mich über den Erfolg der Coburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im KI-Wettbewerb und die zwei neuen KI-Professuren. Der Standort Coburg profitiert dabei nicht nur von der wissenschaftlichen Expertise und KnowHow an der Hochschule für angewandte Wissenschaften, sondern auch von starken regionalen Partnern aus der Wirtschaft“.

Künftig wird es an der HAW Coburg im Bereich der versicherungswissenschaftlichen Forschung und Lehre eine Professur zu „Explainable and Responsible Artificial Intelligence in Insurance“ geben. Es soll erforscht werden, wie es gelingt, dass die Versicherungskunden Vertrauen in neue Versicherungsangebote entwickeln, die mithilfe von Methoden der Künstlichen Intelligenz zustande kommen. Im Fokus der in der Fakultät Wirtschaftswissenschaften angesiedelten Professur stehen demnach Methoden zur Realisierung von vertrauenswürdiger KI-Software. Die zweite Professur beschäftigt sich mit „Data Stream Mining“. Konkret geht es darum, wie Daten, die beim Streamen permanent anfallen, analysiert und ausgewertet werden können. Ein Anwendungsbeispiel für diesen Bereich der Künstlichen Intelligenz ist beispielsweise die Materialanalytik, wo mittels Sensoren andauernd Daten erfasst werden, z.B. im Rahmen der Wartung von Maschinen oder der adaptiven Fertigung. Die Professur wird in der Fakultät Elektrotechnik und Informatik beheimatet sein und soll eng mit der Universität Bayreuth zusammenarbeiten, die mit einem entsprechenden Konzept im Wettbewerb ebenfalls erfolgreich war.

Die komplette Pressemitteilung zum Besuch des Wissenschaftsministers an der HAW Coburg finden Sie hier.

Bild: Wissenschaftsminister Bernd Sibler (r.) informierte sich an der HAW Coburg über die Forschungsprojekte im Bereich Künstliche Intelligenz; links Prof. Prof. Dr. Klaus Stefan Drese (Foto: Hochschule Coburg)

Universität Bayreuth: Intelligentes Energiemanagement, maschinelles Lernen und nachhaltige Materialforschung

Anlässlich seines Besuchs an der Universität Bayreuth unterstrich Wissenschaftsminister Bernd Sibler: „Die Universität Bayreuth ist eine wichtige Partnerin im Netz der bayerischen KI-Forschung. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass sie sich drei Professuren im bayernweiten KI-Wettbewerb sichern konnte. Durch ihre breit angelegte interdisziplinäre Forschung über verschiedene Fachbereiche hinweg kann sie den Fortschritt und die Innovationen in dem für uns alle bedeutsamen Zukunftsfeld der Künstlichen Intelligenz entscheidend mitgestalten. Damit ist sie auch eine wertvolle Impulsgeberin für die Wirtschaft in ihrer Region: Ich sehe hier großes Potenzial für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit etablierten Unternehmen und Impulse für Unternehmensgründungen im KI-Bereich.“

Von Grundlagenforschung bis hin zu technologischen Anwendungen

Die drei neu bewilligten Professuren an der Universität Bayreuth adressieren zentrale KI-Forschungsbereiche. Dazu zählen insbesondere das Intelligente Energiemanagement im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien, das maschinelle Lernen für den Einsatz auf mobilen Endgeräten und die nachhaltige Materialforschung.

Die komplette Pressemitteilung zum Besuch des Wissenschaftsministers an der Universität Bayreuth finden Sie hier.

Bild: Wissenschaftsminister Bernd Sibler (vorne) mit Prof. Dr. Torsten Eymann, Vizepräsident für Digitalisierung und Innovation der Universität Bayreuth, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik (li.), Prof. Dr. Anton Schiela, Lehrstuhl Angewandte Mathematik (2.v.l.), Prof. Dr.-Ing. Michael Danzer, Lehrstuhl Elektrische Energiesysteme (3.v.l.) und Prof. Dr. Markus Retsch, Lehrstuhl Physikalische Chemie I (re.) (Bild: Rennecke / UBT)

Technische Hochschule Deggendorf: Fokus auf KI in der Pflege, Smarten Regionen und in der Datensicherheit

Der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) kommt bei er Umsetzung der HightechAgenda Bayern als wichtigem Vernetzungspunkt im ostbayerischen Raum eine wichtige Rolle zu: Im Rahmen des KI-Wettbewerbs konnten drei Projektanträge für KI-Professuren der THD die Expertenkommission überzeugen. Wissenschaftsminister Bernd Sibler verschaffte sich vor Ort einen Überblick über die geplanten Projekte. Beim Austausch mit THD-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber und den wissenschaftlichen Expertinnen und Experten im Bereich KI unterstrich der Minister: „Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TH Deggendorf arbeiten mit ihrer wegweisenden Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz an den Antworten auf die Fragen der Zukunft. Das Spektrum der Themen ist dabei am Puls der Zeit und reicht von KI in der Pflege über KI und Smarte Regionen bis hin zu KI in der Datensicherheit“.

KI in der Pflege, Smarte Regionen und Datensicherheit

Die KI-Professur „Sensorbasierte KI-Systeme in der Pflege“ erforscht, wie Daten aus verschiedenen Quellen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz in Handlungsvorschläge für Pflegepersonal, Angehörige und Pflegebedürftige übersetzt werden können. Auch der Gesundheitszustand soll in gewissem Rahmen vorhergesagt werden können. Unter der Federführung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg besteht bei diesem Projekt eine Zusammenarbeit auch mit anderen Hochschulen. Verbundthemen sind das digitale Krankheitsmanagement, die personalisierte Diagnostik sowie die damit zusammenhängende Therapie und Versorgung.

Um die Nutzung von Geodaten geht es bei der Professur „Big Geospatial Data and Spatial AI“. Der sogenannte Smart City Ansatz, also das Konzept, Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver zu gestalten, soll mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz auf den ländlichen Raum übertragen werden. Die Professur ist an der Fakultät für Angewandte Informatik der THD angesiedelt und direkt mit dem KI-Knotenpunkt an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Würzburg-Schweinfurt verzahnt.

Mit der Professur „KI und Datensicherheit“ wird ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Cybersicherheit von IT-Systemen durch KI-befähigte Sicherheitsmechanismen geleistet. Aufgrund ansteigender Komplexität dieser Systeme ergibt sich der Bedarf an Methoden zum intelligenten Testen von Maßnahmen der IT-Sicherheit, sowie zur effizienten Erkennung und Abwehr von Cyberangriffen. Die Professur ist ebenfalls der Fakultät Angewandte Informatik zugeordnet und eng an das Institut ProtectIT der THD angebunden. Sie ist außerdem Teil des parallelen Antrags KI Campus Ostbayern des Verbunds der ostbayerischen Hochschulen, TRIO. Der KI Campus Ostbayern etabliert eine Kooperation, die den fachlichen Austausch und die Einbindung in das bayerische KI-Netzwerk sicherstellt und damit dessen Wirkung in die gesamte ostbayerische Region hinein gewährleistet.

Die komplette Pressemitteilung zum Besuch des Wissenschaftsministers an der TH Deggendorf finden Sie hier.

Bild: Wissenschaftsminister Bernd Sibler (r.) informierte sich an der TH Deggendorf über die Forschungsprojekte im Bereich Künstliche Intelligenz (Photo Credit: THD)

Universität Passau: Spektrum von der Erforschung nachvollziehbarer KI-basierter betrieblicher Informationssysteme bis zur KI im Strafrecht

Die Universität Passau profitiert von den 50 neuen bayerischen KI-Professuren im Rahmen des KI-Wettbewerbs mit drei Professuren. Wissenschaftsminister Bernd Sibler informierte sich vor Ort über die neuen KI-Forschungsschwerpunkte sowie die Einbindung der Universität Passau in das bayerische KI-Netzwerk. „Die Themen der neuen KI-Professuren sind ebenso spannend wie wichtig: Das Spektrum reicht dabei von der Erforschung nachvollziehbarer KI-basierter betrieblicher Informationssysteme über AI Engineering bis zur Künstlichen Intelligenz im Strafrecht. Im Verbund mit anderen Hochschulen, etwa dem KI Campus Ostbayern oder der Kooperation mit den fränkischen Universitäten in Würzburg und Bamberg, widmen sich unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zukunftsweisenden Fragestellungen“, betonte Minister Sibler.

Die Professur „Nachvollziehbare KI-basierte betriebliche Informationssysteme“ soll Theorien, Methoden und Werkzeuge erforschen, um den ökonomisch sinnvollen Grad an Nachvollziehbarkeit der KI-basierten Dienste während Entwicklung, Betrieb und Wartung zu ermitteln und umzusetzen. Die Professur „AI Engineering“ ist an der Schnittstelle zwischen Software Engineering und Künstlicher Intelligenz angesiedelt. Ziel ist die Erforschung und Entwicklung neuer KI-Engineering Methoden durch Kombination etablierter Software Engineering Techniken mit dem Maschinellen Lernen. Die Professur „Künstliche Intelligenz im Strafrecht“ widmet sich u.a. der Erforschung der theoretischen Grundlagen und Grenzen von Normensystemen zur Künstlichen Intelligenz.

Die komplette Pressemitteilung zum Besuch des Wissenschaftsministers an der Universität Passau finden Sie hier.

Bild: Wissenschaftsminister Bernd Sibler (l.) mit Uni-Präsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch bei seinem Besuch an der Universität Passau (Bildnachweis: Universität Passau)

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