Bayreuth Universitäre Lehre und Schulpraxis an beruflichen Schulen noch enger vernetzen

Wissenschaftsminister Bernd Sibler tauschte sich beim Besuch an der Universität Bayreuth auch mit Vertretern des Studierendenparlaments der Universität aus
Wissenschaftsminister Bernd Sibler tauschte sich beim Besuch an der Universität Bayreuth auch mit Vertretern des Studierendenparlaments der Universität aus

Fünf bayerische Universitäten haben in der 3. Bewilligungsrunde des Förderprogramms „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit ihren Konzepten überzeugt. Wissenschaftsminister Bernd Sibler informiert sich in einer Besuchsreihe vor Ort über die Umsetzung der Projekte, zuletzt an der Universität Bayreuth.

Ab diesem Jahr erhalten die Universitäten in Bayreuth, Passau, Regensburg sowie die Technische Universität (TU) München und Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg für vier Jahre eine Förderung für zukunftsweisende Projekte zur Digitalisierung in der Lehrerbildung oder zur Lehrerbildung für berufliche Schulen. Die Projekte setzen sich beispielsweise zum Ziel, Konzepte zum Programmieren in der Grundschule zu entwickeln, die Nutzung von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) angehenden Lehrerinnen und Lehrern praxisnah zu vermitteln und universitäre Lehre mit schulischer Praxis noch enger zu verzahnen.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler
Wissenschaftsminister Bernd Sibler

Wissenschaftsminister Bernd Sibler: „Unsere Universitäten sind Leuchttürme in der Lehrerbildung! Ihre Projekte helfen dabei, angehende Lehrerinnen und Lehrer noch umfassender auf ihren künftigen Beruf vorzubereiten. So können sie die vielfältigen und sich ständig verändernden Aufgaben in Schule und Unterricht pädagogisch wie fachlich versiert angehen. Ich bin überzeugt: Jeder Cent, der in die Qualitätsoffensive Lehrerbildung investiert wird, zahlt sich mehrfach aus: Für die Lehrerinnen und Lehrer und deren wertvollen Unterricht, für die Schülerinnen und Schüler und deren fundierte Ausbildung und auch für die Unternehmen, denen sehr gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen. So bilden wir am Puls der Zeit aus!“

Bund und Länder haben das Förderprogramm „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ 2013 gemeinsam auf den Weg gebracht. Bis 2023 investiert der Bund insgesamt bis zu einer halben Milliarde Euro. Nach zwei erfolgreichen Förderphasen wurde eine dritte Runde aufgelegt. Die erfolgreichen Universitäten haben jeweils zwischen 500.000 Euro und 2,5 Millionen Euro beantragt.

Konkret sind diese bayerischen Projekte für die dritte Förderphase der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ vorgesehen:

  • Universität & Berufsschule – Symbiose für Lehrerbildung (Universität Bayreuth)
  • primary.programming: Algorithmisches Denken und Programmieren in der Grundschule (Universität Passau)
  • L-DUR – Lehrerbildung Digital an der Universität Regensburg (Universität Regensburg)
  • Teach@TUM4.0: Innovative und zukunftsweisende Maßnahmen in der Lehrerbildung für berufliche Schulen (TU München)
  • Connected Teacher Education – CoTeach: Interdisziplinäre Zusammenarbeit in digitalen Lernkontexten und  innovativen Lernformaten in der Lehrerbildung (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)

Die Universitäten in Bayreuth, Passau, Regensburg, Würzburg sowie die Technische Universität München (TUM) waren bei dieser 3. Auswahlrunde erfolgreich. Darüber hinaus werden im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ aktuell weitere Projekte der Universität Bayreuth, der beiden Münchner Universitäten sowie der Universitäten in Augsburg, Regensburg, Passau und Bamberg noch bis 2023 mit Millionenbeträgen gefördert. Diese Universitäten waren bereits bei der ersten bzw. zweiten Auswahlrunde der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ erfolgreich.

Besuchsreihe von Wissenschaftsminister Sibler zur Umsetzung der erfolgreichen Konzepte

Konzept der Universität Bayreuth: „Universität & Berufsschule – Symbiose für Lehrerbildung“

Was sich hinter diesem Konzept „Universität & Berufsschule – Symbiose für Lehrerbildung “ genau verbirgt, stellte die Universität Bayreuth Wissenschaftsminister Bernd Sibler in Bayreuth vor: Ziel ist, universitäre Lehre und Schulpraxis an beruflichen Schulen noch enger zu vernetzen. Damit einher geht u. a. die Vermittlung von Grundkompetenzen für das Unterrichten von Deutsch als Berufssprache in den verschiedenen Unterrichtsfächern sowie von Kompetenzen zu einem sinnvollen Einsatz digitaler Medien in Lehr-Lern-Prozessen. Die Universität Bayreuth kooperiert dabei eng mit einer Berufsschule. Sowohl die erste Phase (Studium) als auch die zwei Phase (Referendariat) der Lehrerbildung werden einbezogen.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler zeigte sich beeindruckt: „Theorie und Praxis werden in diesem Bayreuther Modell noch stärker als bislang üblich verzahnt. Die enge Zusammenarbeit der Universität mit einer Berufsschule hilft, den Blick für ganz grundlegende Kompetenzen, die für die tägliche Arbeit jeder Lehrerin und jedes Lehrers unabhängig vom jeweiligen Fach zunehmend bedeutend sind, zu schärfen. Die Theorie kann unmittelbar in die Praxis eingebracht werden und ebenso ergeben sich aus der Praxis aufschlussreiche Erfahrungen für die Ausbildung der angehenden Lehrerinnen und Lehrer an der Universität. Ich bin überzeugt: Jeder Cent, der in die Qualitätsoffensive Lehrerbildung investiert wird, zahlt sich mehrfach aus: Für die Lehrerinnen und Lehrer und deren wertvollen Unterricht, für die Schülerinnen und Schüler und deren fundierte Ausbildung und auch für die Unternehmen, denen sehr gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen. So bilden wir am Puls der Zeit aus!“

Bis zu 830.000 Euro für die Universität Bayreuth

Die Universität Bayreuth erhält bis zu 830.000 Euro für ihr Projekt „Universität & Berufsschule – Symbiose für Lehrerbildung“. Die Mittel stammen aus der 3. Förderrunde der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“. In dieser werden Konzepte zur Digitalisierung in der Lehrerbildung, zur Lehrerbildung für berufliche Schulen oder Projekte, die beide Förderschwerpunkte verknüpfen, gefördert.

Konzept der Technischen Universität München (TUM): „Teach@TUM 4.0“

Studiengänge für angehende Berufsschullehrerinnen und -lehrer sollen so optimiert werden, dass sie die Herausforderungen der voranschreitenden Digitalisierung in verschiedenen Berufsfeldern und die entsprechenden Kernanforderungen der Wirtschaft noch stärker in den Blick nehmen. Ziel ist schließlich, dass berufliche Schulen und fertig ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer ihre Schülerinnen und Schüler noch besser auf ihre berufliche Zukunft in einer digitalen Welt vorbereiten können. Das Projekt „Teach@TUM 4.0“ integriert die berufliche Lehrerbildung in das Gesamtkonzept der TUM School of Education einer kompetenzorientierten und evidenzbasierten Bildung von Lehrerinnen und Lehrern.

Wissenschaftsminister Sibler betonte bei seinem Besuch: „Praxisorientiert und unterfüttert mit der notwendigen Theorie werden unsere künftigen Berufsschullehrerinnen und -lehrer an der TUM für entscheidende Kompetenzen sensibilisiert, die ihren Schülerinnen und Schülern für einen erfolgreichen Start in ihren bevorstehenden Alltag in einer digitalen Berufswelt helfen.“

Bis zu 1,87 Millionen Euro für die TUM

Die TUM erhält bis zu 1,87 Millionen Euro für ihr Projekt „Teach@TUM 4.0“. Die Mittel stammen aus der 3. Förderrunde der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“. In dieser werden Konzepte zur Digitalisierung in der Lehrerbildung, zur Lehrerbildung für berufliche Schulen oder Projekte, die beide Förderschwerpunkte verknüpfen, gefördert.

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