Literatur Gedenken an Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten

Am 10. Mai wird jedes Jahr in Bayern der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 gedacht - wie hier am Königsplatz
Am 10. Mai wird jedes Jahr in Bayern der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 gedacht - wie hier am Königsplatz

„Unwiederbringlicher Kulturverlust“: Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler nahm an der Aktion „München liest – aus verbrannten Büchern“ teil und dankte Veranstaltern, die an das schreckliche Ereignis vom 10. Mai 1933 mahnend erinnern.

Staatsminister Bernd Sibler las aus dem Werk von Carry Brachvogel
Staatsminister Bernd Sibler las aus dem Werk von Carry Brachvogel

Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler, selbst Historiker, beteiligte sich an der Aktion „München liest – aus verbrannten Büchern“ zum Gedenken an die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933. Der Minister las auf dem Münchner Königsplatz Passagen aus dem Werk „Eva in der Politik“ von Carry Brachvogel vor. „Carry Brachvogel war eine erfolgreiche und bekannte Schriftstellerin und Frauenrechtlerin, die ein umfangreiches Werk hinterlassen hat. Von den Nationalsozialisten wurde sie verachtet. Aus den Literaturnetzwerken wurde sie ausgeschlossen und schließlich in Theresienstadt ermordet. Sie war lange Zeit zu Unrecht vergessen. Es gilt, die Erinnerung an ihr Leben und Werk wieder wachzurufen. Die Lesung anlässlich der Aktion ‚München liest – aus verbrannten Büchern‘ soll einen Beitrag dazu leisten,“ begründete Staatsminister Sibler seine Textwahl.

Wie in den vergangenen Jahren lud das Institut für Kunst und Forschung München mit zahlreichen Mitveranstaltern unter dem Motto „München liest – aus verbrannten Büchern“ ein, fünf Minuten aus einem der „verbrannten Bücher“ vorzulesen bzw. den Vorlesenden zuzuhören. Die Veranstalter erinnern mit dieser Aktion an die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933. Gelesen wurde aus Werken, die an diesem Tag von den Nationalsozialisten verbrannt wurden.

Ebenfalls dem Gedenken an den unwiederbringlichen Kulturverlust durch die Verbrennung der literarischen Werke und das darauf folgende Exil der betroffenen Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus dem nationalsozialistischen Deutschland gewidmet war eine Veranstaltung des Historischen Vereins Wolfratshausen e.V. und des Vereins „Bürger fürs BADEHAUS Waldram-Föhrenwald e.V.“ in der Loisachhalle in Wolfratshausen. Ein besonderer Schwerpunkt wurde hier neben den verbrannten Büchern auf „Entartete“ Musik gelegt. Minister Sibler würdigte das Engagement der Veranstalter in einer Videogrußbotschaft.

 

Videogrußbotschaft von Staatsminister Bernd Sibler zur Veranstaltung „Verbrannte Bücher und ,Entartete‘ Musik“ in Wolfratshausen (10. Mai 2019)

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