Musik Vergabeverfahren Akustik für Konzerthaus München entschieden

Der Entwurf des Architekturbüros Cukrowicz Nachbaur aus Bregenz, das im Sommer 2018 mit den Planungen für das Konzerthaus München beauftragt wurde, gibt einen Einblick in die mögliche Raumgestaltung für den Großen Saal des Konzerthauses München
Der Entwurf des Architekturbüros Cukrowicz Nachbaur aus Bregenz, das im Sommer 2018 mit den Planungen für das Konzerthaus München beauftragt wurde, gibt einen Einblick in die mögliche Raumgestaltung für den Großen Saal des Konzerthauses München

Das Büro ARUP aus London/Berlin soll mit der Planung der Raumakustik für die drei Säle des neuen Konzerthauses München beauftragt werden, wie das staatliche Bauamt München 1 bekanntgab.

Kunstminister Bernd Sibler
Kunstminister Bernd Sibler

Kunstminister Bernd Sibler sagte nach der Bekanntgabe der Preisträger: „Ich freue mich, dass der nächste Schritt auf dem Weg zu einem erstklassigen Konzerthaus nun ansteht! Der Klang bildet die Seele eines Konzerthauses, er macht das Haus unverwechselbar. Das wollen wir auch für unser Konzerthaus erreichen! Dafür setzen wir auf die Erfahrung der Akustiker, die Gestaltungskraft der Architekten und die Leidenschaft der Musiker. Mit dem renommierten Akustik-Büro ARUP als Partner kann diese gemeinsame Gestaltung in hervorragender Weise gelingen.“

Der Projektleiter von ARUP, Tateo Nakajima, hat weltweit bei herausragenden Konzerthausprojekten mitgewirkt. Das Büro ARUP ist unter anderem bekannt für die Akustik der Konzerthäuser in Breslau und Montreal.

Bauminister Dr. Hans Reichhart
Bauminister Dr. Hans Reichhart

Bauminister Dr. Hans Reichhart freute sich über diese Entscheidung: „Für unser Projekt hat die Auswahl eines geeigneten Akustikplaners eine entscheidende Bedeutung. Mit der Entscheidung für das renommierte Büro ARUP kann es nun in die nächste Planungsphase gehen. Ich freue mich sehr, dass das Projekt mit großen Schritten voranschreitet.“ Seit der Beauftragung im Sommer 2018 erstellt der erste Preisträger des Architektenwettbewerbes, das Architekturbüro Cukrowicz Nachbaur aus Bregenz, die Planung für das neue Konzerthaus. Gemeinsam mit ARUP planen die Architekten nun die Säle. Im nächsten Jahr sollen die ersten Planungen dem Haushaltsausschuss im Landtag vorgelegt werden.

Nach einem „internationalen Teilnahmewettbewerb“ hatten im Februar 2019 verschiedene aufgeforderte Akustikbüros ihre Angebote abgegeben. Die Prüfung und Wertung der Angebote erfolgte unter enger juristischer Begleitung. Auch Akustik-Experten, Vertreter der Hauptnutzer aus dem BR-Symphonieorchester und aus der Hochschule für Musik und Theater München sowie externe Profi-Musiker wirkten beratend mit.

Ein besonderes Augenmerk wurde auf eine erstklassige Akustik für symphonische Konzerte gelegt, aber auch für Solisten, kleinere Ensembles und andere Formate wie Jazz muss die Akustik der Säle geeignet sein – eine große Herausforderung für alle Planungsbeteiligten. Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks Mariss Jansons ist mit der Entscheidung sehr zufrieden: „Ich freue mich sehr, dass das Akustiker-Auswahlverfahren nun zu einem erfolgreichen Abschluss kommt. Herr Nakajima ist ein erfahrener und hochkompetenter Fachmann, der für die Akustik in hervorragenden Konzertsälen verantwortlich zeichnet. Es ist bekannt, dass ich mich im Vorfeld für einen anderen Kandidaten ausgesprochen habe. Ich bin aber sicher, dass nun eine ausgezeichnete Entscheidung getroffen wurde, und freue mich bereits auf die Zusammenarbeit mit Herrn Nakajima auf unserem Weg zu einem akustisch exzellenten Konzerthaus München.“

„Die Musikerinnen und Musiker des BRSO sind überaus glücklich, dass mit Tateo Nakajima ein sehr erfahrener und erfolgreicher Akustiker das Konzerthaus München gestalten wird. Herr Nakajima kreierte die jungen Konzertsäle in Montreal, Sao Paulo und Breslau/Wroclaw, die allesamt zu den herausragenden Konzertsälen der Welt zählen und deren Akustik uns über alle Maßen beeindruckt und begeistert hat. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und sind überzeugt, dass München ein akustisch exzellentes Konzerthaus bekommen wird“, so das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Der Akustikplaner ist nur einer von vielen Fachplanern, der neben dem Architekturbüro für die weitere fachliche Ausarbeitung des Konzerthausprojektes unter Vertrag kommt. „Bisher sind bereits an die 20 Fachplaner, wie beispielsweise für Bühnen-Medientechnik, Tragwerksplanung oder technische Gebäudeausrichtung, unter Vertrag. Damit haben wir annähernd alle wichtigen Fachplaner an Bord. Das Projekt kann mit voller Kraft Fahrt aufnehmen“, bekräftigt Reichhart.

Das Konzerthaus entsteht im Werksviertel – verkehrsgünstig in der Nähe des Münchner Ostbahnhofs gelegen. Dort sollen Musikerlebnisse unterschiedlichster Art für rund 2.600 Besucher in drei Aufführungsorten angeboten werden. Der große Konzertsaal bietet Platz für ca. 1.800 Zuhörer, der kleine Konzertsaal umfasst rund 600 Sitzplätze. Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BRSO), als einer der weltweit führenden Klangkörper, hat ein Erstbelegungsrecht. Die Hochschule für Musik und Theater (HMTM) erhält einen Stützpunkt mit eigenem Aufführungsort, der „Werkstatt“ für rund 200 Besucher. Neben BRSO und HMTM, die das Haus permanent bespielen werden, soll es auch anderen Orchestern, Ensembles und Konzertveranstaltern zur Verfügung stehen.

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