Pressemitteilung Nr. 242 vom 13.10.2021 Über eine Million Euro aus dem Entschädigungsfonds für Instandsetzung der Spitalkirche St. Elisabeth in Hersbruck

Kunstminister Bernd Sibler gibt Fördermittel für Instandsetzung des mittelfränkischen Baudenkmals bekannt – Sibler: „Durch ihre Verschmelzung von Kirchenraum und Spitalgebäude eine architektonische Besonderheit“

MÜNCHEN. Die Instandsetzung der Spitalkirche St. Elisabeth in Hersbruck wird mit 1.050.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Bernd Sibler heute in München bekannt. „Die Spitalkirche St. Elisabeth in Hersbruck ist allein schon durch ihre Verschmelzung von Kirchenraum und Spitalgebäude eine architektonische Besonderheit. Auch die sehr gut erhaltene Ausstattung der Kirche mit ihrem schönen spätgotischen Kreuzigungsaltar und vielen weiteren Kostbarkeiten sowie die authentisch überlieferte Pfründnerwohnung machen sie zu einem herausragenden Baudenkmal in der Region. Ich freue mich daher sehr, dass wir diesen einzigartigen Sakralbau mit Mitteln aus dem Entschädigungsfonds unterstützen können“, so der Minister.

Die Spitalkirche St. Elisabeth entstand im frühen 15. Jahrhundert als zum Spital gehöriger Kirchenbau. Der an sich relativ schlichte, den südlichen Abschluss des Spitalbereichs markierende Kirchenbau ist im Inneren geprägt durch die Überlagerung des um 1415/16 erbauten Langhauses mit dem um 1560 in dieser Form eingefügten Südende des Spitalgebäudes. Im westlichen Teil des Langhauses entsteht durch die Verschneidung der beiden Bauteile ein etwas niedrigerer, von sechs mächtigen Eichenstützen in drei Schiffe unterteilter Raumteil. Das darüber liegende, ursprünglich ausschließlich vom Spital aus erreichbare Obergeschoss beherbergt die ehemalige Pfründnerwohnung sowie zwei Kammern, von denen aus Spitalinsassen über Fensteröffnungen in den Kirchenraum blicken und den Gottesdienst verfolgen konnten.

Bemerkenswert ist auch der historische Ausstattungsbestand der Kirche. Herausragendes Stück ist dabei der spätgotische Kreuzaltar, dessen Skulpturen der Schule des Veit Stoß und dessen Gemälde neuerdings dem Meister des Fürther Altars zugeschrieben werden. An weiteren Ausstattungsstücken sind insbesondere der Hochaltar, die Kanzel, der Orgelprospekt sowie die im gesamten Kirchenraum erhaltenen Chor- und Laiengestühle hervorzuheben. Neben dem Kirchenraum selbst ist auch die dazu gehörige Pfründnerwohnung sehr authentisch überliefert, u.a. mit einer reichen Wandvertäfelung von 1608 in der Stube. Im Zuge der Sanierung ist eine Gesamtinstandsetzung der Kirche vorgesehen.

Eigentümerin des Baudenkmals ist die Elisabeth-Spitalstiftung Hersbruck. Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Den Bewilligungsbescheid erlässt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, mit dem die Maßnahme abgestimmt ist. Die Maßnahme wird durch das Landesamt für Denkmalpflege auch fachlich begleitet.

 

Dr. Bianca Preis, stellv. Pressesprecherin, 089 2186 2621

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