Pressemitteilung Nr. 044 vom 11.03.2021 Über 1,9 Millionen Euro aus dem Entschädigungsfonds für Instandsetzung des Deutschen Flugpionier-Museums in Leutershausen

Kunstminister Bernd Sibler gibt Fördermittel für Sanierung des mittelfränkischen Baudenkmals bekannt – Sibler: „Doppelte Freude: Sanierung eines herausragenden Baudenkmals und Erinnerung an einen bayerischen Visionär und Erfinder“

MÜNCHEN. Die Instandsetzung des ehemaligen Stadtschlosses, jetzt Deutsches Flugpionier-Museum Gustav Weisskopf, in Leutershausen im Landkreis Ansbach wird mit 1.910.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler heute in München bekannt. „Als Kunstminister habe ich an diesem Entschädigungsfonds-Fall meine doppelte Freude: Zum einen unterstützen wir mit den Fördergeldern die Sanierung eines unter bautypologischen, städtebaulichen und bauhistorischen Gesichtspunkten herausragenden Baudenkmals. Zum anderen schaffen wir damit ein angemessenes Zuhause für das Deutsche Flugpionier-Museum und erinnern so an den bayerischen Visionär und Erfinder Gustav Weisskopf, der das erste erfolgreich funktionierende Motorflugzeug konstruiert haben soll“, so der Minister.

Das sowohl als ehemaliges Stadtschloss als auch als Landgericht bezeichnete stattliche Gebäude wurde 1623/24 im Auftrag des Ansbacher Markgrafen Joachim Ernst als marktgräflicher Getreidekasten errichtet und schließt in seinem Untergeschoss ältere Teile eines Vorgängerbaus ein, der in Quellen als „Schloss“ oder „Veste“ bezeichnet wird. Bei diesen Gebäudeteilen aus spätmittelalterlicher Zeit handelt es sich insbesondere um zwei Gewölberäume sowie einen Abschnitt der Stadtmauer, der in die Ostseite des Neubaus integriert wurde. Von 1809 bis 1880 diente der monumental in der Altstadt von Leutershausen liegende Satteldachbau mit Rundturm als Sitz des Landgerichts Leutershausen, das dem Baudenkmal seinen noch heute gebräuchlichen Namen verlieh. Während sich im Erdgeschoss bauzeitliche Deckenfassungen erhalten haben, zeugen im ersten Obergeschoss zwei repräsentative Amtsstuben mit Stuck von der Zeit des Landgerichts. Seit 1974 beherbergt das Baudenkmal das Deutsche Flugpionier-Museum Gustav Weisskopf, das einen umfassenden Einblick in das Schaffen Weisskopfs und die Anfänge der Luftfahrt gibt.

Die Gesamtinstandsetzung des Objekts umfasst u.a. die Beseitigung von Substanzschäden an den Konstruktionshölzern und Deckenbalken. Die Dachhaut soll zudem erneuert und das marode Mauerwerk wiederhergestellt werden.

Mit der Sanierungsmaßnahme geht auch die museale Neuaufstellung des Deutschen Flugpionier-Museums Gustav Weisskopf einher. Das Museum wird künftig erstmals den weltweit einzigartigen Schwerpunkt auf einen der wichtigsten Vertreter des frühen Luftfahrpionierwesens, Gustav Weisskopf, setzen. Dieser war und ist wesentlich weniger bekannt als die Gebrüder Wright, die zeitgleich mit ihm ihren berühmten ersten erfolgreichen Motorflugversuch planten. Während die Besucherinnen und Besucher in die faszinierende Welt des gesamten frühen Luftfahrtpionierwesens eintauchen, können sie in einer zeitgemäßen und lebendigen Ausstellung auch das Leben und Wirken Gustav Weisskopfs nachvollziehen.

Eigentümerin des Baudenkmals ist die Stadt Leutershausen. Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Die Maßnahme ist mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und wird von diesem fachlich begleitet.

 

Dr. Bianca Preis, stellv. Pressesprecherin, 089-2186-2862

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