Pressemitteilung Nr. 248 vom 28.10.2020 Kulturhauptstadt Europas 2025: "Der Wettbewerb hat langfristig nicht nur einen, sondern viele Gewinner"

Kunstminister Bernd Sibler zur heutigen Entscheidung: „Nürnberg und ganz Bayern werden von den angestoßenen Reflexionsprozessen und Zukunftsdialogen profitieren“

MÜNCHEN. „Nürnberg hat mit viel Herzblut und höchster Expertise für die Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2025 gekämpft. Dafür möchte ich den Verantwortlichen herzlich danken. Der Bewerbungsprozess hat in der Stadt eine ungeheure Kreativität mobilisiert und neue Brücken in Europa geschlagen. Kultur wurde nicht nur zum Impulsgeber für eine langfristige Stadtentwicklung, sondern auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Auch wenn wir dieses Jahr den Titel nicht holen konnten, werden Nürnberg und ganz Bayern von den angestoßenen Reflexionsprozessen und Zukunftsdialogen profitieren. Der Wettbewerb hat langfristig nicht nur einen, sondern viele Gewinner – davon bin ich überzeugt“, betonte Bayerns Kunstminister Bernd Sibler, der selbst als Vorsitzender der Kulturministerkonferenz an der Bekanntgabe der Jury-Entscheidung in Berlin teilnahm. Chemnitz als Gewinner des Titels „Kulturhauptstadt Europas 2025“ gratulierte Sibler herzlich.

Bis zu 2 Millionen Euro vom Freistaat Bayern für die Vorbereitung und Abarbeitung der Bewerbung bleiben auch im Falle einer gescheiterten Bewerbung bei der Stadt Nürnberg. Zudem prüfe sein Ministerium, ob und gegebenenfalls welche Projekte im Rahmen sonstiger Fördermöglichkeiten finanziell unterstützt werden können, so Sibler. Da coronabedingt das Bewerbungsverfahren in der Endphase digital durchgeführt werden musste, dankte der Vorsitzende der Kulturministerkonferenz Bernd Sibler allen Beteiligten nicht nur für die hervorragende Arbeit, sondern auch für ihr unermüdliches Engagement unter erschwerten Bedingungen.

Mehrere Auswahlrunden

Seit 1985 vergibt die Europäische Union jährlich den Titel „Kulturhauptstadt Europas“. Das Programm soll die Vielfalt Europas und die Verbundenheit der Mitgliedsstaaten untereinander erlebbar machen. 2025 ist neben einer slowenischen auch eine deutsche Stadt berechtigt, den Titel zu führen. Nach den Vorgaben der EU begann das Auswahlverfahren 2018 mit einer nationalen Ausschreibung: In ihrer Funktion als „managing authority" schuf die Kulturstiftung der Länder 2018 eine offizielle Webseite und organisierte die Auftaktveranstaltung im Europäischen Haus in Berlin. Ende 2018 erfolgte die öffentliche Ausschreibung bzw. der Aufruf zur Einreichung von Bewerbungen. 2020 begutachtete eine unabhängige europäische Expertenjury die Bewerbungen und erstellte aus der Gesamtzahl der Bewerbungen eine Vorauswahlliste. Die in der Auswahlliste genannten Bewerberstädte konnten ihre Bewerbungen dann anhand der Juryempfehlungen ergänzen und überarbeiten. Nach einer zweiten und abschließenden Auswahlrunde empfahl die Jury eine Stadt für die Ernennung zur Kulturhauptstadt. Der jeweilige Mitgliedstaat ernennt schließlich anhand der Jury-Empfehlungen die Kulturhauptstadt.

 

Dr. Bianca Preis, stellv. Pressesprecherin, 089-2186-2862

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