Pressemitteilung Nr. 231 vom 07.10.2020 Weiterer Schritt in Richtung Medizincampus Niederbayern

Wissenschaftsminister Bernd Sibler: ergebnisoffen verschiedene Szenarien durchgespielt – zwei Varianten für eine Medizinerausbildung in Niederbayern für Machbarkeitsstudie ausgewählt

MÜNCHEN. Eine Kooperation der wesentlichen Akteure in der Region unter Federführung der Universität Regensburg oder der Technischen Universität München (TUM) mit Einbezug der digitalen Kompetenzen der Universität Passau: Auf dieses Ergebnis lief die heutige Sitzung der Projektgruppe „Medizincampus Niederbayern“ laut Wissenschaftsminister Bernd Sibler hinaus. Auf seine Einladung beteiligten sich Vertreter der Universität Regensburg, des Universitätsklinikums Regensburg, der Universität Passau, der Technischen Universität München (TUM), des Bezirks und der Regierung Niederbayern, der Städte Passau, Landshut und Straubing, der Landkreise Passau, Deggendorf, Landshut und Straubing-Bogen sowie Vertreter der niederbayerischen Kliniken an den Überlegungen für ein passgenaues Konzept für eine Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten in der Region. Vorausgegangen waren mehrere Arbeitsgespräche und die Ausarbeitung verschiedener Konzeptpapiere.

„Gemeinsam mit Fachexperten und regionalen Verantwortungsträgern haben wir heute intensiv die vorgelegten Konzepte diskutiert. Realisierbarkeit, Kooperationsmöglichkeiten, die Umsetzung von Forschung und Lehre sowie der Krankenversorgung und auch finanzielle Aspekte haben eine Rolle gespielt. Erörtert haben wir daneben auch die wichtige Frage, wie viele Studienplätze generiert werden können und ob die einzelnen Vorschläge jungen Menschen ein stringentes Medizinstudium ermöglichen. Wir haben also ergebnisoffen verschiedene Szenarien durchgespielt, die eine Medizinerausbildung in Niederbayern in den Blick nehmen“, so Wissenschaftsminister Bernd Sibler. Herauskristallisiert habe sich, dass ein Satelliten-Modell nach Vorbild des erfolgreichen Medizincampus Oberfranken mit enger Anbindung an eine Universität und kooperierenden Kliniken am ehesten den gewünschten Erfolg verspreche und zu realisieren sei. Auch waren sich die Beteiligten einig, dass Passau mit seiner hohen Kompetenz beim Thema Digitalisierung eine wichtige Rolle spielen solle. Besonders betont wurde der Wille zur Kooperation untereinander.

Die beiden Konzepte MedizinCampus Niederbayern mit akademischem Zentrum an der Universität Regensburg und das Medical College Niederbayern mit akademischem Zentrum an der Technischen Universität München (TUM) setzen auf einen Klinikverbund mit Kliniken in der Region. Sie werden nun weiter präzisiert. „Ich will die Überlegungen für eine Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten in der Region zum Erfolg führen – und zwar zügig und im gemeinsamen Miteinander. Wir stärken damit die Region und können so langfristig für mehr Mediziner in Niederbayern sorgen“, betonte er. 

Ambitionierter Fahrplan mit Machbarkeitsstudie

Bereits bei der ersten gemeinsamen Sitzung im Dezember 2019 wurde der Wille zur Kooperation zwischen den verschiedenen Beteiligten deutlich. Sie alle eint das Ziel, die Region hinsichtlich der Ausbildung von angehenden Ärztinnen und Ärzten voranzubringen. Nach der Vorlage der verschiedenen Konzepte, deren gemeinsamer Analyse in intensiven Arbeitsgesprächen und weiteren Ausarbeitungen einigten sich die Anwesenden darauf, die beiden genannten Satelliten-Modelle unter Einbindung der digitalen Kompetenzen der Universität Passau näher in Machbarkeitsstudien zu untersuchen. Geplant ist, die Ergebnisse der Studien in der ersten Jahreshälfte 2021 dem Bayerischen Ministerrat zur Entscheidung vorzulegen.  

Die Projektgruppe „Medizincampus Niederbayern“ wurde in der Hightech Agenda Bayern von Ministerpräsident Dr. Markus Söder Mitte Oktober 2019 angekündigt. Sie begegnet dem Ziel Siblers, die ärztliche Versorgung im Freistaat zu stärken und mehr junge Ärztinnen und Ärzte für den ländlichen Raum zu gewinnen.

 

Kathrin Gallitz, Pressesprecherin, 089 2186 2057

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