Pressemitteilung Nr. 100 vom 29.04.2020 Forschung in Zeiten von Corona: Wissenschaftsminister Bernd Sibler trifft Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Genzentrums und des Lehrstuhls für Organische Chemie der LMU

Von der Immunantwort bis zur beschleunigten Testung – Sibler: „Forschung nimmt Schlüsselfunktion in der Bekämpfung des Coronavirus ein“ – Besuchsreihe an universitären Forschungseinrichtungen rückt Forschung rund um Coronavirus in den Fokus

MÜNCHEN. Wissenschaftsminister Bernd Sibler erhielt Anfang der Woche vom Direktor des Genzentrums München Prof. Dr. Karl-Peter Hopfner und dem Inhaber des Lehrstuhls für Organische Chemie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München Prof. Dr. Thomas Carell Einblicke in ihre aktuelle Corona-Forschung. Die Projekte reichten von beschleunigten Testmethoden, neuen Testverfahren und Untersuchungen zur genetischen Beschaffenheit Virus bis hin zu Eingriffen am Virus-Genom mittels Genscheren. Für diese Einblicke besuchte Sibler den HighTechCampus der LMU München in Großhadern/Martinsried, wo er sich zusammen mit dem LMU-Präsidenten Prof. Dr. Bernd Huber von der wertvollen Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler überzeugte. „Die Wissenschaft nimmt eine Schlüsselfunktion in der Bekämpfung des Coronavirus ein. Die vielen vielversprechenden Forschungsprojekte im Freistaat stimmen mich zuversichtlich, dass wir dieses Virus verstehen lernen und es dann besiegen können. Ich danke unseren bayerischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für ihren großen Einsatz in dieser Krise“, so Wissenschaftsminister Bernd Sibler.

„Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der LMU betreiben Forschung auf höchstem Niveau in einem herausragenden Umfeld. Mit innovativen Ideen und großer Leistungsbereitschaft wirken sie immer wieder an der Lösung aktueller Probleme mit, so auch in der gegenwärtigen Situation“, sagt LMU-Präsident Huber. 

Corona-Forschung am Genzentrum München

Am Genzentrum München beschäftigt sich beispielsweise eine Arbeitsgruppe mit der Immunantwort von infizierten Patientinnen und Patienten auf das Corona-Virus. Ein weiteres Forschungsprojekt hat eine beschleunigte Testmethode entwickelt, die die gleichzeitige Bearbeitung von 96 Proben in 30 Minuten ermöglicht. Mit diesem Aufbau können die Testkapazitäten des Max-von-Pettenkofer-Instituts, des Genzentrums der LMU und seines Universitätsklinikums um bis zu 800 Proben pro Tag erhöht werden. Drei weitere Arbeitsgruppen forschen gemeinsam an Testverfahren, die Covid-19-Infektionen anhand von Antikörpern im Blut nachweisen können. In einem vierten Forschungsprojekt untersucht ein Team die genetischen Veränderungen des Coronavirus. Dies verspricht Ergebnisse hinsichtlich der Ausbreitungswege, Infektionsketten und der Entwicklung von Covid-19.

Corona-Forschung am Lehrstuhl für Organische Chemie der LMU

Prof. Dr. Thomas Carell, Inhaber des Lehrstuhls für Organische Chemie der LMU, Verantwortlicher für den Neubau des Instituts für Chemische Epigenetik und Spezialist für DNA-Reparatur, informierte sich Sibler ebenfalls über die aktuelle Corona-Forschung. An Carells Lehrstuhl werden beispielsweise Genscheren entwickelt, die das Virus-Genom nach der Infektion einer Zelle an unterschiedlichen Stellen durchschneiden können. In Corona-Modellviren funktioniert das bereits sehr gut. Deshalb finden schon in Kürze erste Tests am realen Virus in menschlichen Lungenzellen statt.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler will sich in den kommenden Wochen an den Hochschulen über Forschung rund um das Thema „Corona“ informieren – immer unter Berücksichtigung der geltenden Sicherheits- und Hygienemaßgaben. Mit seinen Besuchen an universitären Forschungseinrichtungen in ganz Bayern möchte Sibler die Aufmerksamkeit auf die vielfältigen Forschungstätigkeiten der bayerischen Hochschulen rund um das neuartige Coronavirus lenken.

 

Weiterführende Informationen zu den Forschungsprojekten des Genzentrums München rund um das Coronavirus finden Sie unter: https://www.genzentrum.uni-muenchen.de/info_public/index.html

 

Dr. Bianca Preis, stellv. Pressesprecherin, 089 2186 2862

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