Pressemitteilung Nr. 116 vom 21.09.2018 Kunstministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle gibt Bereitstellung von Mitteln aus Entschädigungsfonds für Instandsetzung der katholischen Stadtpfarrkirche Sankt Johann Baptist im Regierungsbezirk Schwaben bekannt

 „Über 1,3 Millionen Euro Zuschuss für Instandsetzung der Stadtpfarrkirche Sankt Johann Baptist in Neu-Ulm“

MÜNCHEN/NEU-ULM. „Sankt Johann Baptist ist ein herausragendes Beispiel für den Kirchenbau der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Deutschland und von nationaler Bedeutung. Daher freue ich mich sehr, dass wir die Instandsetzung dieses bemerkenswerten Denkmals mit Mitteln aus dem Entschädigungsfonds unterstützen können“, sagte Kunstministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle anlässlich der Bekanntgabe der Förderung in München.

Georg von Stengel errichtete die katholische Stadtpfarrkirche Sankt Johann Baptist zwischen 1857 und 1860 ursprünglich als Backsteinbau in neuromanischen Formen. Von 1922 bis 1927 gestaltete der Architekt Dominikus Böhm das Baudenkmal umfassend um. Der Vorgängerbau ging dabei fast vollständig im Neubau auf. Dominikus Böhm setze ein neuartiges Raum- und Lichtkonzept um und erreichte durch eine Schrägstellung von Bauteilen und durch unterschiedliche Belichtungssituationen eine Dynamisierung des Raums. „Mit unserem Zuschuss aus dem Entschädigungsfonds können wir immerhin über ein Viertel der geplanten Instandsetzungskosten in Höhe von 4,2 Millionen Euro übernehmen und dazu beitragen, dieses historische Bauwerk in seiner eindrucksvollen Imposanz zu bewahren“, so Ministerin Kiechle.

Die geplante Instandsetzungsmaßnahme dient dazu, eine Substanzgefährdung des Baudenkmals zu beseitigen. Nach Ausführungen des Landesamtes für Denkmalpflege liegen vor allem am Mauerwerk und an den Dachwerken Schäden vor. Aufgrund einer teilweisen Zerstörung der Kirche durch einen Bombenangriff im Jahr 1945, bei dem vor allem die Seitenschiffe und der Querbau getroffen wurden, musste Sankt Johann bereits nach dem zweiten Weltkrieg umfangreich instandgesetzt werden. Dominikus Böhm selbst führte damals die Planungen durch. Eigentümerin des Baudenkmals ist die Katholische Stadtpfarrkirchenstiftung Sankt Johann Baptist.

Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und vom Freistaat und den Kommunen getragen.

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