Pressemitteilung Nr. 074 vom 10.07.2018 Kunstministerin Marion Kiechle zeichnet Tanja Handels mit Übersetzerstipendium des Freistaats Bayern aus

„Brücken zwischen den Literaturen der Welt bauen“

 

MÜNCHEN. Tanja Handels wurde heute von Kunstministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle mit dem Übersetzerstipendium 2018 des Freistaats Bayern ausgezeichnet. Die Münchner Übersetzerin erhält das mit 6.000 Euro dotierte Arbeitsstipendium für ihre Erstübersetzung der Essaysammlung „Feel Free“ von Zadie Smith aus dem Englischen ins Deutsche. „Feel Free“ umfasst 31 Essays zu politischen und kulturellen, insbesondere literarischen Themen. Die Essaysammlung der in New York lebenden britischen Autorin Smith ist im Original 2018 in London erschienen und wurde von der englischsprachigen Presse als eines der literarischen Ereignisse des Jahres angekündigt. Die Übersetzung erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2019 bei Kiepenheuer & Witsch.

Kunstministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle betonte: „Das Übersetzerstipendium des Freistaats Bayern honoriert die wertvolle Arbeit der literarischen Übersetzerinnen und Übersetzer. Sie sind Kulturvermittler ersten Ranges: Sie bauen Brücken zwischen den Literaturen der Welt und fördern so Dialog, Völkerverständigung und Integration. Ich freue mich sehr, dass der Freistaat Bayern in diesem Jahr das interessante Übersetzungsprojekt von Tanja Handels und damit eine Übersetzerin, die dem deutschen Lesepublikum eine sehr markante literarische Stimme der Gegenwart zugänglich macht, mit dem Übersetzerstipendium unterstützt.“

„Stilistisches Feingefühl, sachliche Genauigkeit und Treffsicherheit in der Wortwahl“

Die Jury würdigte das Vorhaben aufgrund des stilistischen Feingefühls, der sachlichen Genauigkeit und der Treffsicherheit in der Wortwahl der Übersetzung: „Durch Tanja Handels‘ Beweglichkeit im Deutschen wird der Text trotz der anspruchsvollen Thematik gut lesbar und behält gleichzeitig seine poetische Kraft. Dabei gelingt es der Übersetzerin, die Leichtigkeit und Lakonik des sehr anspruchsvollen Originals zu wahren. Die umfassende Recherchearbeit, die die immense Themenfülle dieser Essays erfordert, bleibt – wie so oft in der Übersetzungsarbeit – unsichtbar.“

Das Arbeitsstipendium wird jährlich vom Bayerischen Kunstministerium an einen literarischen Übersetzer oder eine literarische Übersetzerin vergeben. Es soll ermöglichen, sich mit ganzer Energie einem Übersetzungsvorhaben zu widmen. Das Stipendium wird in diesem Jahr zum zehnten Mal vergeben.

 

Fotos der Veranstaltung können am Dienstag, dem 10. Juli, ab ca. 11.00 Uhr unter https://www.picdrop.de/agebert/09072018_Uebersetzerstipendium (Passwort: stipendium) kostenfrei heruntergeladen werden.

 

Tanja Handels studierte Anglistik, Komparatistik und Theaterwissenschaft an der LMU München und schloss dort ein Aufbaustudium „Literarisches Übersetzen aus dem Englischen“ an. Nach verschiedenen Tätigkeiten im Verlags- und Sprachdienstleistungsbereich übersetzt sie seit 2003 literarische Texte aus dem Englischen ins Deutsche, hauptsächlich zeitgenössische Romane aus England, Irland und den USA, aber auch Klassiker aus dem 19. und 20. Jahrhundert sowie Essays, Zeitschriftenartikel, Biographien und Sachbücher. Neben der eigentlichen Übersetzungsarbeit ist Tanja Handels Dozentin und Koordinatorin für Literarisches Übersetzen an der LMU München sowie Mitbegründerin des weiterbildenden Masterstudiengangs „Literarisches Übersetzen“. Für ihre Übersetzungstätigkeit wurde sie bereits mit etlichen Arbeitsstipendien des Deutschen Übersetzungsfonds, der Landeshauptstadt München und des Literarischen Colloquiums Berlin ausgezeichnet.

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