Forschungsförderung Innovative Forschungsbauten: Wissenschaftsrat empfiehlt rund 93,6 Millionen Euro Förderung für München und Erlangen-Nürnberg

Das Hauptgebäude der Technischen Universität München (© TUM/Astrid Eckert)
Das Hauptgebäude der Technischen Universität München (© TUM/Astrid Eckert)

Herausragender Erfolg für das Fortschrittsland Bayern: Der Wissenschaftsrat (WR) hat die Förderung für zwei hochkarätige Forschungsbauten in München und Erlangen empfohlen. Wissenschaftsminister Blume: „Spitzenposition im Ländervergleich bestätigt Bayern als Innovationsstandort Nr. 1 in Deutschland!“

Wissenschaftsminister Markus Blume (© Steffen Böttcher)
Wissenschaftsminister Markus Blume (© Steffen Böttcher)

Wie der Wissenschaftsrat nach seiner Frühjahrssitzung Ende April in Leipzig bekanntgab, sollen für die Förderphase 2024 damit rund 93,6 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm in den Freistaat gehen. Bei einem Gesamtvolumen von rund 317,7 Millionen Euro nimmt Bayern im Ländervergleich die Spitzenposition ein.

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume: „Die Perfektionierung von wissenschaftlichen Laborexperimenten durch den Einsatz hoch entwickelter Robotersysteme und die Anwendung von KI zur Verbesserung personalisierter Präzisionsmedizin bei der Behandlung von Krebs und anderen komplexen Erkrankungen: Zwei erfolgreiche Anträge auf diese begehrte Bund-Länder-Förderung sind bundesweit spitze und bestätigen Bayern als Innovationsstandort Nr. 1 in Deutschland! Mein Glückwunsch an alle Beteiligten!“

Auf der Grundlage der Empfehlungen des Wissenschaftsrates wird die abschließende Entscheidung durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) getroffen. Die Finanzierung des jeweiligen Forschungsbaus wird dann von dem jeweiligen Bundesland und dem Bund je zur Hälfte übernommen.

Die bayerischen Vorhaben im Einzelnen

Technische Universität München (TUM): TUM Center for Embodied Laboratory Intelligence (ELI) – ca. 51,4 Mio. Euro

Die Zielstellung des Center for Embodied Laboratory Intelligence wurde vom Wissenschaftsrat als hochrelevant eingestuft: Durch die dortige Forschung soll der Automatisierungsgrad bei der Planung und Durchführung von Laborexperimenten deutlich erhöht und dadurch Analyse- und Syntheseprozesse massiv beschleunigt werden.

Dank der fachlichen Breite der zu untersuchenden Fragestellungen verfügt das Konzept über ein hohes mittel- und langfristiges Entwicklungspotenzial, weshalb der Wissenschaftsrat von einer herausragenden Sichtbarkeit und Attraktivität des geplanten Forschungsbaus ausgeht.

Forschungsschwerpunkte des ELI sind:

  • Autonome Planung, Durchführung und Auswertung von Laborexperimenten durch Einsatz kooperierender Robotersysteme
  • Automatisierte Herstellung von nano- und mikrorobotischen Systemen
  • Erforschung von Fragestellungen der Kommunikation und Informationsverarbeitung im Rahmen der robotischen Interaktion

Die Schwerpunkte sind eng miteinander verzahnt und ergeben somit eine anspruchsvolle Forschungsprogrammatik mit erheblichen Transfer- und Translationspotenzialen im Kontext experimenteller Laborwissenschaften.

Das Nutzungskonzept des mit einer Gesamtfläche von rund 2100 m² geplanten Forschungsbaus ist flexibel und sehr gut geeignet, um den Bau an neue Rahmenbedingungen und wissenschaftliche Entwicklungen anzupassen.

An der TUM wird der geplante Forschungsbau in hohem Maße zur Stärkung der Robotik beitragen, die ein wesentlicher Bestandteil der langfristigen Strategie der Exzellenz-Universität ist.

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU): Center for AI-based Real-time Medical Diagnostics and Therapy (CARE-MED) – ca. 42,2 Mio. Euro

Mit seiner zukunftsweisenden Zielsetzung kommt dem CARE-MED-Forschungsbau nach Einschätzung des Wissenschaftsrats national und international eine hohe strategische Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Forschungsstandorts Deutschland im Allgemeinen und Erlangen-Nürnberg im Besonderen zu: Denn mithilfe von Verfahren der künstlichen Intelligenz (KI) zielt CARE-MED auf eine verbesserte, individualisierte Präzisionsmedizin hinsichtlich der Diagnostik und personalisierten Therapiesteuerung bei Krebs oder anderen komplexen Erkrankungen.

In einer integrierten Forschungsumgebung sollen dazu hochauflösende Bild- und Sensordaten mit medizinischen Versorgungsdaten zusammengeführt werden. Mit der Einbindung von KI-Methoden in die Erstellung und Analyse eines ganzheitlichen Patientenmodells in Echtzeit knüpft CARE-MED dabei an die fortschreitende digitale Transformation des Gesundheitswesens an.

Die Forschungsschwerpunkte des CARE-MED sind:

  • KI-optimierte Bildgebung
  • KI-optimierte Sensorik
  • Medizinische Datenwissenschaft
  • Fortgeschrittene KI

Mit seiner interdisziplinären Ausrichtung und der direkten Integration der Patientenversorgung erschließt der mit einer Gesamtfläche von rund 1500 m² geplante Forschungsbau eine hochrelevante Schnittstelle in der KI-basierten medizinischen Forschung. Die enge Anbindung an die Patientenversorgung und zu lokalen Kooperationspartnern wie dem Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin, dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen sowie dem Innovationsökosystem Medical Valley (EMN) bietet CARE-MED vielfältige Translations- und Transfermöglichkeiten, insbesondere im Bereich Medizintechnik.

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