Wettbewerb 50 Jahre Mauerbau: Sieger kommen aus Ingolstadt, Hersbruck und Altötting

Kultusminister Spaenle in Berlin mit allen Siegern des Geschichtswettbewerbs
Kultusminister Spaenle in Berlin mit allen Siegern des Geschichtswettbewerbs

„Der Mauerbau in Berlin und die Teilung Deutschlands“ – das war das Thema eines Geschichtswettbewerbs der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. Kultusminister Spaenle zeichnete die Sieger aus drei bayerischen Schulen im Alliiertenmuseum in Berlin aus.

Der Mauerbau in Berlin im Jahr 1961     Alle s/w-Fotos: Bundesarchiv
Der Mauerbau in Berlin im Jahr 1961 Alle s/w-Fotos: Bundesarchiv

Vor rund 50 Jahren, am 13. August 1961, hat die SED mit dem Bau der Mauer die Westsektoren Berlins vom Ostteil der Stadt und der DDR endgültig abgeriegelt. Die deutsche Teilung wurde damit in dramatischer Weise zementiert. Aus diesem Grund hatte die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit ihren Wettbewerb ausgeschrieben. Beteiligen konnten sich Klassen und Kurse ab der Jahrgangsstufe 9 aller Schularten. Gewonnen habenSchülerinnen und Schüler aus Altötting, Ingolstadt und Hersbruck.

Siegerbeitrag aus Ingolstadt
Siegerbeitrag aus Ingolstadt

Der Ort der Preisverleihung war symbolisch gewählt: Das Alliiertenmuseum in der Clayallee 135 in Berlin. "Berlin war der Ort, an dem der Kalte Krieg mehr als vier Jahrzehnte seinen symbolhaftesten und zugleich brutalsten Ausdruck auf europäischem Boden gefunden hatte", sagte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle.

Grenzkontrollen am Brandenburger Tor
Grenzkontrollen am Brandenburger Tor

Er bezeichnete den Mauerbau als wesentlichen Teil des Unterdrückungs- und Überwachungsstaats DDR. 17 Millionen Menschen sei durch die kommunistische Diktatur systematisch die Freiheit vorenthalten worden, sie wurden gnadenlos unterdrückt. "Das ist die zentrale Erfahrung, die mit dem 13. August 1961symbolträchtig in die deutsche Geschichte eingegangen ist", so Minister Spaenle.

Der Kultusminister mit Schülern des Paul Pfinzing-Gymnasiums Hersbruck
Der Kultusminister mit Schülern des Paul Pfinzing-Gymnasiums Hersbruck

Die DDR wollte durch die Errichtung der Grenzanlagen mit Zustimmung der Sowjetunion ihre Bürger zum Verbleib in der DDR zwingen und an der Flucht aus ihrem Hoheitsgebiet hindern. Nahezu unüberwindbare Grenzanlagen mit vielfältigen Barriere-Systemen und Selbstschuss-Anlagen sowie Fünf-Kilometer-Sperrzonen konnten aber den Freiheitswillen vieler Bürger der DDR nicht brechen. Mehr als 1.000 Menschen wurden von den Sicherheitskräften der DDR oder durch Selbstschusseinrichtungen getötet.

Mauerverlauf durch die Harzerstraße/ Bouchéstraße im Jahr 1989
Mauerverlauf durch die Harzerstraße/ Bouchéstraße im Jahr 1989

"Die Schülerinnen und Schüler, die sich an dem Wettbewerb beteiligt haben, setzen sich kritisch mit dieser dunklen Phase der deutschen Geschichte auseinander. Sie übten sich darin, aus der Geschichte zu lernen", so der Minister. "Sie sind sachkundig und mit der für eine historische Aufarbeitung nötigen Sensibilität mit diesem Aus- schnitt der deutschen Zeitgeschichte umgegangen".

Dritter Platz für den Beitrag der Maria-Ward-Realschule Altötting    Alle aktuellen Farbfotos: Alliiertenmuseum/Chodan
Dritter Platz für den Beitrag der Maria-Ward-Realschule Altötting Alle aktuellen Farbfotos: Alliiertenmuseum/Chodan

Minister Spaenle wertete dies als Beleg, dass auch die jungen Menschen, die die DDR-Diktatur und das Unrecht nicht mehr selbst erlebt haben, ein profundes Urteil über die Zeit bilden können: „Ich sehe gerade in Ihrer Generation ein Verlangen nach individueller Freiheit sowie nach Teilhabe und Mitgestaltung in allen Lebensbereichen“, sagte der Minister zu den bayerischen Schülerinnen und Schülern, „beides hätte Sie zu denkbar ungeeigneten Bürgern in der Diktatur der DDR gemacht.“

Ausgezeichnet wurden folgende Schulen:

  • Fach- und Berufsoberschule Ingolstadt
  • Paul Pfinzing-Gymnasium Hersbruck
  • Maria-Ward-Realschule Altötting
Reste der Berliner Mauer an der Niederkirchnerstraße im Jahr 2004
Reste der Berliner Mauer an der Niederkirchnerstraße im Jahr 2004

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