Hochschulmedizin Blume kündigt Zukunftsoffensive für die Hochschulmedizin an

Wissenschaftsminister Markus Blume spricht bei der Pressekonferenz nach der Sitzung des Ministerrats (© Bayerische Staatskanzlei)
Wissenschaftsminister Markus Blume spricht bei der Pressekonferenz nach der Sitzung des Ministerrats (© Bayerische Staatskanzlei)

Bayern startet eine große Zukunftsoffensive für die Hochschulmedizin: Modernisierung des Universitätsklinika-Gesetzes, Weiterentwicklung des Universitätsklinikums Würzburg und neue Perspektiven in der Pflege dank der Kabinettsfreigabe für einen Geriatronik-Campus der Technischen Universität München (TUM) in Garmisch-Partenkirchen.

Wissenschaftsminister Markus Blume (© Steffen Böttcher)
Wissenschaftsminister Markus Blume (© Steffen Böttcher)

„Wir haben deutlich gemacht, dass wir eine Offensive für die Hochschulmedizin im Freistaat starten“, betonte Wissenschaftsminister Markus Blume nach der Freigabe weitreichender Maßnahmen in der Ministerratssitzung am 12. Juli 2022. „Wir sind sehr stolz auf unsere sechs Universitätsklinika. Diese Uniklinika in allen Landesteilen sind das Rückgrat der Spitzenmedizin und der Patientenversorgung in Bayern. Gerade während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, was wir an unseren Uniklinika haben. Deswegen ist es von großer Bedeutung für uns, dass wir diese Uniklinika weiter ausbauen und weiter stärken. Wir stellen die Weichen auf Zukunft, während in Berlin die Ampel für Wissenschaft auf Rot steht!“

Modernisierung des Universitätsklinika-Gesetzes

„Zu diesem Zweck haben wir heute im Kabinett die Novelle des Uniklinika-Gesetzes im ersten Durchgang beraten und gebilligt. Das steht im Einklang mit der Innovation durch das neue Bayerische Hochschulinnovationsgesetz. Auch unsere Unikliniken sollen mit dem modernsten Gesetz Deutschlands ausgestattet werden: Es geht um Translation, Innovation und Kooperation“, erklärte Blume.

Weiterentwicklung des Universitätsklinikums Würzburg – Bauvolumen von 1,4 Milliarden Euro freigegeben

„Außerdem haben wir die Freigabe für ein Bauvolumen von 1,4 Milliarden Euro zur Weiterentwicklung des Universitätsklinikums Würzburg erteilt“, stellte der Minister heraus. „Damit wird der erste Bauabschnitt mit Neubauten von Kopfkliniken und des Zentrums Frauen-Mutter-Kind realisiert. Das ist ein großer Aufschlag für einen unserer absoluten Leuchttürme in der Uniklinik-Landschaft.“

TUM Campus für Geriatronik und KI-Mission in Garmisch-Partenkirchen

„Als dritte Maßnahme haben wir heute im Kabinett beschlossen, ein Anwendungsprojekt der Technischen Universität München im Bereich Geriatronik zu stärken und daraus einen eigenen Campus in Garmisch-Partenkirchen zu machen. Bei der Geriatronik geht es darum, die Möglichkeiten von Robotik und modernsten Assistenzsystemen in den Dienst älterer Menschen und der Pflege zu stellen. Gleichzeitig startet dort eine Mission für Künstliche Intelligenz. So wird dort Lehre, Forschung und Anwendung in einzigartiger Weise kombiniert. Wir wollen zeigen, dass wir den Menschen mit neuer Technik länger ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen können. Eine Technik, die im besten Sinne den Menschen dient – das wollen wir in Garmisch-Partenkirchen realisieren.“

Die bayerische Offensive für die Hochschulmedizin

Die sechs bayerischen Universitätsklinika bringen die ganze Breite der medizinischen Wissenschaft auf höchstem Niveau in Forschung, Lehre und Krankenversorgung ein. So kommt ihre wissenschaftliche Spitzenstellung den Patientinnen und Patienten unmittelbar zugute. Gerade die COVID19-Pandemie hat gezeigt, wie stark die Gesundheit der Bevölkerung von der schnellen Übertragung von Erkenntnissen der medizinischen Forschung in die Krankenversorgung abhängt und wie wichtig die Zusammenarbeit untereinander sowie mit weiteren Partnern ist.

Die bayerische Offensive für die Hochschulmedizin im Detail

Modernisierung des Bayerischen Universitätsklinika-Gesetzes

Mit einer Modernisierung des Bayerischen Universitätsklinika-Gesetzes sollen deshalb die Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Einrichtungen ihr volles Potenzial in Lehre, Forschung und Patientenversorgung auch angesichts aktueller und kommender Herausforderungen optimal entfalten können. Dabei stehen die Aspekte Translation, Innovation und Kooperation im Mittelpunkt:

  • Der Transfer- und Innovationsgedanke des Bayerischen Hochschulinnovationgesetzes für die bayerischen Hochschulen soll auf die Universitätsklinika übertragen werden. Dies begünstigt den Transfer von Erkenntnissen der medizinischen Forschung in die Praxis der Krankenversorgung. Zudem soll die Gründung von Unternehmen und die Beteiligung an ihnen durch Universitätsklinika vereinfacht werden.
  • Die Zusammenarbeit der Universitätsklinika untereinander und mit hochschulexternen juristischen Personen des öffentlichen Rechts soll stärker als bisher ermöglicht werden. So sollen die Klinika und ihre Kooperationspartner gemeinsame Einrichtungen schaffen können wie z.B. Zentren für die Verarbeitung von Gesundheitsdaten und für die Übertragung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Krankenversorgung.
  • Die Universitätsklinika sollen in größerem Umfang als bisher selbst als Bauherren auftreten können. Sie sollen deutlich mehr Handlungsspielraum bei Bauprojekten erhalten.
  • Die Nutzung von Patientendaten für die Forschung soll unter Wahrung des erforderlichen datenschutzrechtlichen Schutzniveaus vereinfacht werden.

Die Weiterentwicklung des Universitätsklinikums Würzburg

Einen Meilenstein in der Weiterentwicklung des Universitätsklinikums Würzburg stellen die geplanten Neubauten der Kopfkliniken und des Zentrums Frauen-Mutter-Kind auf dem Erweiterungsgelände Nord des Universitätsklinikums Würzburg dar.

Im ersten Bauabschnitt sind der zeitnahe Neubau der Kopfkliniken und des Zentrums Frauen-Mutter-Kind mit einer Nutzungsfläche von rund 30.000 Quadratmeter für die Unterbringung der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Augenklinik, Frauenheilkunde, Operationssäle, Intensivpflege sowie Zentraleinrichtungen vorgesehen. Für diese Maßnahme inklusive Erschließung und Bau einer Energiezentrale wird der Freistaat rund 1,4 Milliarden Euro investieren.

Der zweite Bauabschnitt soll in etwa die gleiche Quadratmeter-Größe umfassen und neben über 300 Planbetten u.a. Notaufnahme, Kinderchirurgie und -urologie, Kinder- und Jugendmedizin, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Neurochirurgie, Neurologie, Neuroradiologie und einen OP-Bereich beherbergen.

TUM Campus für Geriatronik und KI-Mission Robo.Care in Garmisch-Partenkirchen

Neue Perspektiven in der Pflege: In Garmisch-Partenkirchen soll der TUM Campus für Geriatronik aufgebaut sowie die KI-Mission Robo.Care gestartet werden, um die Forschung und Anwendung von Assistenzrobotik zur Unterstützung im Alter und bei Pflegebedürftigkeit weiter auszubauen.

Geplant ist ein integrierter Bildungs- und Forschungscampus der Technischen Universität München (TUM) mit angeschlossenen, von externen Partnern betriebenen Pflegeheimen mit Pflegeausbildung und betreuten Wohnformen. Diese Verschränkung soll den Transfer von Ergebnissen der Grundlagen- und anwendungsbezogenen Forschung in die Praxis und Ausbildung ermöglichen und der Forschung zugleich Impulse aus der Anwendung geben. Damit wird der Campus beste Bedingungen für innovative Gesundheitstechnologien Made in Bayern bieten.

Mit der Mission Robo.Care werden zentrale Kl.Robotik-Technologien weiterentwickelt zu alltagstauglichen Anwendungen für den Medizin und Gesundheitssektor. Der Freistaat stellt so die Weichen für einen zukunftsfähigen Gesundheits- und Pflegesektor.

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