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Elitenetzwerk Bayern ·

Max Weber-Programm

Die E-Mail vom Prüfungsamt seiner Technischen

Hochschule überraschte Björn. Wegen seiner

guten Noten könnte er für das Max Weber-Pro-

gramm (MWP) vorgeschlagen werden, stand

in der E-Mail. „Damit hatte ich nicht gerechnet“,

erinnert sich Björn und ergänzt: „Ich dachte,

gefördert würden nur Studierende der klassi-

schen Fächer wie Jura, Medizin und Natur­

wissenschaften, die gleich nach dem Abitur mit

dem Studium begonnen haben.“ Björn da-

gegen studierte „Soziale Arbeit“ und hatte nach

der Schule zunächst eine Ausbildung zum

Gesundheits- und Krankenpfleger absolviert.

BJÖRN ÜBERZEUGTE ALS ENGAGIERTER

ZUHÖRER

Gerne nahm er das Angebot an, für das MWP

vorgeschlagen zu werden, und reichte seine

Bewerbung ein. Zum anschließenden Auswahl-

wochenende in Augsburg fuhr er mit dem

Rad gemeinsam mit seinem Vater. „Ich wollte

das Wochenende mit einer Fahrradtour ver­

binden, um mich nicht mit dem Gedanken unter

Druck zu setzen, dass es unbedingt klappen

muss“, erklärt er. An dem Wochenende nahmen

rund 50 Studentinnen und Studenten aus

ganz Bayern teil. „Mein erster Gedanke war: Wie

soll ich das schaffen?“, erinnert er sich. Neu­

gierig ließ er sich aber auf die Diskussionen in

Kleingruppen und die zwei Einzelgespräche

ein. Alle Bewerberinnen und Bewerber hielten

Kurzvorträge zu einem selbst gewählten The­

ma, das anschließend diskutiert wurde. Hier

brachte sich Björn als aktiver Zuhörer und

engagierter Impulsgeber ein. Bei den Einzel­

Katharina und Björn erzählen von ihrem Weg ins MWP

„Jeder hat

eine  

gesprächen punktete er durch sein Fachwissen

und sein gesellschaftliches Engagement.

Björn arbeitete zu dieser Zeit ehrenamtlich in

einer Wohngruppe für minderjährige Flücht­

linge. Aber auch für seinen Praxisbezug, den er

durch seine Ausbildung gewonnen hatte, in­

teressierte sich die Auswahlkommission. Eine

Woche später lag der Brief mit der Aufnahme-

zusage ins MWP im Briefkasten. „Ich habe mich

super gefreut“, erinnert er sich. „Das hat mir

gezeigt: Auch mit einem im klassischen Sinne

nicht ganz geradlinigen Bildungsweg hat man

die Chance auf ein Stipendium.“

Ich dachte, gefördert würden nur

Studierende der klassischen Fächer, die

gleich nach dem Abitur mit dem Studium

begonnen haben.“

Den Mut haben

, sich Herausfor­

derungen zu stellen und auf die

eigenen Stärken zu vertrauen – das

ist es, was Björn weitergeben

möchte.