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Bernd Sibler

Bayerischer Staatsminister für

Wissenschaft und Kunst

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,

das Bild von der »Leaky Pipeline« bringt das Phänomen bestens

zumAusdruck: Frauen, immerhin die Hälfte der Bevölkerung,

sind 100 Jahre nach Erringen des Wahlrechts in Schlüssel­

positionen der Gesellschaft noch immer unterrepräsentiert.

Das heißt ganz konkret, Frauen sprechen zu wenig mit, ent­

scheiden zu wenig mit, gestalten unsere Lebenswelt zu wenig

mit. Das gilt auch für den Wissenschafts- wie den Kulturbe­

trieb. Etwa die Hälfte der Studentinnen und Studenten sind

Frauen – in der EU, auch in Bayern. Mit jeder Stufe auf der

wissenschaftlichen Karriereleiter verringert sich die Zahl der

Frauen drastisch. Frauen gehen unterwegs verloren, ihr Wis­

sen und Können versickert ungenützt. Das muss sich ändern.

Es ist ein klares Ziel der bayerischen Wissenschaftspolitik, zu

ermöglichen, dass sich das Potenzial all unserer Wissenschaft­

lerinnen und Wissenschaftler optimal entfalten kann. Im Kul­

turbetrieb sind wir auf einem guten Weg, aber auch da gibt

es noch »Luft nach oben«. Dazu wollen wir gute Rahmenbe­

dingungen und attraktive Voraussetzungen bieten. Frauen in

Spitzenpositionen noch mehr zu fördern, ist ein wichtiges Vor­

haben der bayerischen Wissenschafts- und Kunstpolitik! Wie

wir dieses Ziel erreichen, ist in fairer Diskussion auszuhandeln.

Wie immer wir zur Frage der Quote oder zumGendermainstrea­

ming stehen: Geschlechtergerechtigkeit muss gewollt werden,

wenn sich etwas ändern soll. Ich bin überzeugt: Es ist gut für

unsere Gesellschaft, wenn Frauen auf allen Ebenen selbstver­

ständlich mitmachen.

aviso 1 | 2019

FRAUEN. GLEICHE CHANCEN – ANDERE MÖGLICHKEITEN

EDITORIAL

Generations | Cornelia Gockel | Seite 34

Frauen und Technik? | Alexandra Sept | Seite 30