Medizinerausbildung Medizinerausbildung kommt nach Niederbayern: Vertragsunterzeichnung für MedizinCampus Niederbayern

Wissenschaftsminister Blume mit den Vertreterinnen und Vertretern der MCN-Kooperationspartner bei der Vertragsunterzeichnung in Regensburg (© StMWK)
Wissenschaftsminister Blume mit den Vertreterinnen und Vertretern der MCN-Kooperationspartner bei der Vertragsunterzeichnung in Regensburg (© StMWK)

Der Freistaat geht neue Wege der Medizinausbildung und leistet bundesweite Pionierarbeit: Für den MedizinCampus Niederbayern (MCN) sind Ende November die Kooperationsverträge aller beteiligten Partner unterzeichnet worden. „Unser Ansatz: Spitzenmedizin im ganzen Land!“, betonte Wissenschaftsminister Markus Blume bei der Vertragsunterzeichnung und kritisierte die aktuelle Krankenhausstrukturreform des Bundes: „Die Bundesregierung legt die Axt an die Versorgung im ländlichen Raum.“

Wissenschaftsminister Blume (© Steffen Böttcher)
Wissenschaftsminister Blume (© Steffen Böttcher)

Bei der Unterzeichnung der Kooperationsverträge des MedizinCampus Niederbayern (MCN) in Regensburg sagte Wissenschaftsminister Markus Blume: „Jetzt haben wir Brief und Siegel. Das Versprechen, die Medizinerausbildung nach Niederbayern zu bringen, wird Realität. Bereits ab dem kommenden Wintersemester 2024/2025 werden die ersten Studentinnen und Studenten mit dem Studium starten. Nach der vorklinischen Ausbildung an der Universität Regensburg geht es dann an den vier Standorten Deggendorf, Landshut, Passau und Straubing weiter. Mit dem MCN schaffen wir 600 neue Medizinstudienplätze – und zwar in der Fläche. Wir machen ganz Niederbayern zum Campus. Das ist ein starkes Signal sowohl für wohnortnahe Ausbildung als auch Versorgung. Unser Ansatz: Spitzenmedizin im ganzen Land! Herzlichen Dank, an alle Partner. Von Anfang an haben Freistaat, Hochschulen, Kommunen und Klinken an einem Strang gezogen – ein großartiges Gemeinschaftsprojekt!“

Blume: „Bundesregierung legt Axt an die Versorgung im ländlichen Raum“

Der Wissenschaftsminister kritisierte bei der Vertragsunterzeichnung auch die aktuelle Krankenhausstrukturreform des Bundes: „Im Freistaat sehen wir es als unseren Auftrag, die Krankenhäuser in der Fläche zu schützen. Die Bundesregierung mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach hingegen legt mit der Krankenhausstrukturreform gerade die Axt an die medizinische Versorgung im ländlichen Raum. Das ist fatal. Mit dem MedizinCampus Niederbayern machen wir das genaue Gegenteil vom Bund: Wir bringen medizinische Spitzenausbildung und Spitzenversorgung zu den Menschen – nicht umgekehrt. Das ist der Unterschied zwischen Bayern und Berlin.“

Insgesamt 27 neue Professuren

Nach der Unterzeichnung der Kooperationsverträge wird der neue Studiengang „Medizin Niederbayern“ nun bei der Stiftung für Hochschulzulassung beantragt. Die Berufungsverfahren für die neuen Professuren beginnen in 2024. Die Besetzung der Chefarztpositionen an den Standorten erfolgt in engem Einvernehmen der Klinken vor Ort und der Universität Regensburg.

Insgesamt werden für die Medizinerausbildung in Niederbayern 20 neue klinische Professuren geschaffen, die gleichmäßig auf die vier Standorte Deggendorf, Landshut, Passau und Straubing verteilt werden und an der Universität Regensburg angedockt sind. Hinzu kommen sieben Profilprofessuren für das neue Institut für Gesundheitswissenschaften der Universität Passau in Kooperation mit der TH Deggendorf.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf Gesundheit im digitalen Zeitalter. So wird beispielsweise in Passau das Zentrum für Digitale Medizinausbildung (ZeDiMA) eingerichtet: Eine Art Zukunftslabor für spezifisch medizinische, digitale Lehrformate. Auch die Hochschule Landshut bringt sich ein.

Pionierarbeit und bundesweit einzigartiges Modell

Mit der Einrichtung des MCN geht der Freistaat neue Wege der Medizinausbildung und leistet bundesweit Pionierarbeit. Das Konzept des MedizinCampus an mehreren Standorten gewährleistet wohnortnahe Ausbildung und schafft die Voraussetzung für den Verbleib von Ärztinnen und Ärzten in der Region.

Die Umsetzung erfolgt nach den Empfehlungen des Wissenschaftsrats. Die klinischen Fächer werden in der Regel an allen vier Standorten unterrichtet werden. Der komplette patientenbezogene Unterricht findet in den jeweiligen MCN-Klinika statt und es werden an allen vier Standorten Flächen für die Lehre geschaffen.

Besonders sind auch die Zulassungsvoraussetzungen: Das Konzept der Universität Regensburg sieht neben den herkömmlichen Komponenten der Zulassung auch Auswahlgespräche vor, um besonders geeignete Bewerberinnen und Bewerber für das Medizinstudium zu gewinnen.

Insgesamt in Bayern 2.700 neue Studienplätze in der Humanmedizin

Die Staatsregierung investiert massiv in die medizinische Ausbildung und Versorgung in ganz Bayern. Aktuell werden im Freistaat insgesamt 2.700 neue Studienplätze in der Humanmedizin geschaffen.

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