9. September 1998

Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften eröffnet

Kultusminister Zehetmair: "strukturelles Novum" in der bayerischen Hochschullandschaft

Als "strukturelles Novum" hat Kultusminister Hans Zehetmair die neue Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften (FAN) der Universität Bayreuth gelobt. Wie der Minister bei der Eröffnung der Fakultät am Mittwoch in Bayreuth erklärte, werde das neue Konzept der Fakultät, Ingenieurwissenschaften und Naturwissenschaften und diese mit Fächern der Rechts- und der Wirtschaftswissenschaften zu verknüpfen, zu wesentlichen Veränderungen und neuen Perspektiven in Forschung und Lehre führen. "Die neue Aufgabe ist für die gesamte Universität eine Herausforderung, die neue Ideen verlangt." Naturwissenschaftler, Juristen, Wirtschaftswissenschaftler und Geisteswissenschaftler müssen vor allem auch die Lehre mit Blick auf die neuen Bedürfnisse umgestalten.

Der entscheidende Durchbruch für die seit 1991 von der Universität gewünschte Fakultät sei 1994 gelungen, als der Freistaat Bayern Mittel aus den Privatisierungserlösen zur Verfügung gestellt habe, so Zehetmair. 95 Millionen DM der insgesamt rund 140 Millionen DM, die in die Neubauten investiert worden seien, stammen aus dem Programm "Offensive Zukunft Bayern". Nach Fertigstellung aller Gebäude wird eine Gesamtnutzfläche von 11 100 m5 zur Verfügung stehen. Die nun fertig gestellten Räumlichkeiten, das Hörsaalgebäude und das Institutsgebäude für die ingenieurwissenschaftlichen Lehrstühle, werden bis zum Vorlesungsbeginn im November bezogen. Die vier neuen ingenieurwissenschaftlichen Lehrstühle für Technische Thermodynamik und Transportprozesse, für Technische Mechanik und Strömungsmechanik, für Konstruktionslehre/CAD und für Werkstoffverarbeitung konnten auf Anhieb besetzt werden. Den Ruf auf den Lehrstuhl für Werkstoffverarbeitung habe eine hochqualifizierte Wissenschaftlerin erhalten, die für Bayreuth einen Ruf an eine renommierte Universität in den USA ablehnte. Weitere Berufungen stehen bevor.

Der Freistaat Bayern investiere mit der neuen Fakultät und ihrem Potential an Forschungsmöglichkeiten zugleich auch in die Infrastruktur der Region. Die Staatsregierung beabsichtige, in Bayreuth ein Kompetenzzentrum für Verbundwerkstoffe einzurichten, das ein Technikum, ein Gründerzentrum, ein Qualifizierungszentrum sowie eine Marketing- und Verwertungsagentur umfassen soll, so Zehetmair. Die neue Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften sei in der Lage, "im Verbund mit Erlangen und Würzburg zur Kernzelle eines neuen Kompetenzzentrums für Verbundwerkstoffe in Franken zu werden".

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent