14. September 1997

Kultusminister Zehetmair zum Tag des offenen Denkmals: "Denkmäler prägen unser heutiges Leben mit"

Als "offene Denkmäler" par excellence hat Kultusminister Hans Zehetmair bei der Festveranstaltung am Tag des offenen Denkmals am Sonntag im Bamberger Dom die Sakralbauten bezeichnet. Hier hätten Besucher täglich Gelegenheit, hochbedeutende Bau- und Kunstdenkmäler zu erleben. Am Tag des offenen Denkmals, der seit 1993 jeweils am selben Tag in vielen europäischen Ländern gleichzeitig stattfinde, sei es besonderes Anliegen, in sonst nicht zugängliche Denkmäler hineinzusehen und sie nicht als "museale Präsentation abgeschlossener Epochen der Vergangenheit zu begreifen, sondern zu empfinden, daß diese Kunstwerke in unsere Gegenwart hineingehören und unser heutiges Leben ganz selbstverständlich mitprägen". In der Weltkulturerbe-Stadt Bamberg, in der die Denkmallandschaft weitgehend intakt geblieben sei, könne man dies besonders gut erleben. Hier sei es gelungen, die Belange von Stadtplanung und Denkmalpflege aufeinander abzustimmen. Das partnerschaftliche Miteinander von staatlichen und kommunalen Vollzugsbehörden und dem Landesamt für Denkmalpflege als zentraler Fachbehörde habe sich hervorragend bewährt. Denkmalschutz und Denkmalpflege hätten nicht die Aufgabe, sich als Bollwerk von Rechts- und Verwaltungsvorschriften zu erweisen. Denkmalpflege sei eine Kunst des Machbaren, in der es gerade nicht darum gehe, schematische Entscheidungen nach starren Mustern zu treffen, sondern die dem jeweiligen Einzelfall angemessene Lösung zu finden.

Ein Musterbeispiel für die gute Zusammenarbeit von Staat und Stadt und die sinnvolle Nutzung von Denkmälern werde das Wasserschloß Concordia, in der im Frühjahr das Internationale Künstlerhaus eröffnet werde: Die Stadt werde das Anwesen dem Freistaat überlassen, der das wertvolle Gebäude restaurieren und für Zwecke des Internationalen Künstlerhauses herrichten werde.

 

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent