3. September 1997

Neuer Lehrplan für bayerische Grundschüler

Die Arbeiten an einem neuen Lehrplan für die bayerischen Grundschulen haben begonnen. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Mittwoch in München erklärte, sei als Grundlage für die Fortschreibung des Lehrplans eine neue Stundentafel erarbeitet worden, mit der ein Großteil der Kürzungen der vergangenen Jahre wieder in das Unterrichtsangebot eingegliedert werde. Die geplante Erweiterung solle vor allem den Jahrgangsstufen 1 und 2, dort insbesondere den Fächern Deutsch und Mathematik, zugute kommen, aber auch in der Jahrgangsstufe 4 den Bereich der Heimat- und Sachkunde wieder verstärken. Darüber hinaus ermögliche die Erweiterung des Grundlegenden Unterrichts in diesen Klassen eine verbesserte individuelle Förderung der einzelnen Schüler sowie die verstärkte Integration zusätzlicher Erziehungsaufgaben wie Suchtprävention, Umweltschutz, interkulturelles Lernen und Verkehrserziehung. In dem neuen, zukunftsorientierten Konzept sei nun auch der spielerisch und musisch geprägte Fremdsprachenunterricht fest in der Stundentafel für die 3. und 4. Klasse verankert.

Wie der Minister erklärte, würden in den Lehrplankommissionen, die im Oktober ihre Arbeit aufnehmen, neben Erkenntnissen aus verschiedenen Schulversuchen auch Wünsche und Anregungen aus einer repräsentativen Lehrerbefragung sowie Vorschläge von Verbänden und Organisationen diskutiert.

Der derzeitige Lehrplan, der seit 1982/83 in Kraft sei, genieße hohe Akzeptanz, weil er sich maßgeblich an den Bildungs- und Erziehungserfordernissen der Schüler im Alter zwischen 6 und 10 Jahren orientiere. Aufgrund der familiären, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen sowie neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse müsse es jedoch zu einer Fortschreibung des Lehrplans kommen, die eine veränderte Kindheit berücksichtigt. Dabei sei nicht daran gedacht, eine grundsätzlich neue Konzeption zu schaffen, sondern, so Zehetmair, "ein Konzept zu entwickeln, das sich dem Neuen öffnet, ohne das bewährte Alte aufzugeben".

 

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent