17. September 1996

Kultusminister Zehetmair plädiert für Schutz der Schulkinder im Straßenverkehr

Kinder brauchen als Risikogruppe im Straßenverkehr besonderen Schutz. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Dienstag bei der Jahresveranstaltung der Gemeinschaftsaktion "Sicher zur Schule - Sicher nach Hause" an der Grundschule in Oberföhring (Stadt München) erklärte, sei der sichere Schulweg eine permanente Herausforderung an alle Bürger. Die gesamte Öffentlichkeit müsse dafür gewonnen werden, zum Schutz der Kinder und Jugendlichen auf dem Schulweg aktiv beizutragen. Vor allem die 134 450 Schulanfänger dieses Jahres seien den komplexen Leistungsanforderungen des Straßenverkehrs noch nicht gewachsen. Mit dem Eintritt in die Schule seien die Kinder zwar "schulfähig", jedoch nicht automatisch "schulwegfähig". Den Eltern und der Schule komme deshalb besondere Verantwortung zu. Zehetmair appellierte an die Eltern, den sicheren Schulweg entsprechend zu trainieren und auf Gefahren hinzuweisen. Durch die Verankerung der Verkehrserziehung in den Lehrplänen seien auch die Schulen verpflichtet, bei der Abwehr von Gefahren auf dem Schulweg mitzuwirken. Das Kultusministerium führe darüber hinaus in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium und den Mitträgern der Gemeinschaftsaktion "Sicher zur Schule - Sicher nach Hause" eine Reihe von Maßnahmen durch, die gezielt dem Schutz der Schulanfänger auf dem Schulweg dienen. Seit 1969 vertrete die Gemeinschaftsaktion "Sicher zur Schule - Sicher nach Hause" das Anliegen der Verkehrserziehung in vielfältiger Weise. Sie habe wesentlich dazu beigetragen, daß Schulwegunfälle in den letzten 20 Jahren erheblich zurückgegangen sind. Während in den 70er Jahren jährlich noch bis zu 35 Kinder auf dem Schulweg ihr Leben verloren, habe es 1995 keinen einzigen tödlichen Schulwegunfall in Bayern gegeben.

Besonderer Dank, so Zehetmair, gelte auch den über 20 000 Helfern, die im Rahmen der Schulwegdienste täglich für die Sicherheit der Schulkinder einstehen. Da für die Sicherung aller Gefahrenstellen auf den Schulwegen in Bayern noch einmal so viele Schulweghelfer notwendig sind, sei es wünschenswert, daß sich noch mehr Bürger für diese wichtige Aufgabe engagieren. Zehetmair betonte, daß alle Erwachsenen auch durch ihre Vorbildfunktion im Straßenverkehr einen wichtigen Beitrag zur Schulwegsicherheit und zur Verkehrserziehung leisten können. Zehetmair: "Kinder sollen die Teilnahme am Straßenverkehr als ein auf Partnerschaft gerichtetes soziales Handeln erleben und nicht als Aggression und Rücksichtslosigkeit."

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent