12. September 1996

Zahlen zum Schuljahresanfang 1996/97

GRUND- UND HAUPTSCHULE

Die Schülerzahl an privaten und öffentlichen Volksschulen wird im Vergleich zum Vorjahr (829 448) um insgesamt rund 15 220 auf ca. 844 670 steigen (+ 1,84 %). Der Zuwachs in der Grundschule beträgt rund 14 400 Schüler, der Zuwachs in der Hauptschule rd. 820 Schüler. Insgesamt besuchen 527 410 Schüler die Grundschule (Vorjahr: 513 014) und 317 260 Schüler die Hauptschule (Vorjahr: 316 434). Die Zahl der Schulanfänger wird voraussichtlich um etwa 3 150 auf ca. 134 450 ansteigen. Der Anstieg der Schülerzahlen hält an den Volksschulen bis zur Jahrtausendwende an (geschätzte Höchstzahl: ca. 888 000).

Im Schuljahr 1996/97 (Stand 01.08.1996) werden insgesamt für die Schüler an öffentlichen und privaten Volksschulen einschließlich der Klassen für ausländische Schüler sowie Schüler von Aussiedlern und Asylanten/Asylbewerbern (ohne Schulen besonderer Art und ohne Rudolf-Steiner-Schulen) 34 599 Klassen gebildet. Dies bedeutet eine Steigerung um 388 Klassen. Damit wurden ca. zwei Drittel des Schülerzuwachses durch die Bildung neuer Klassen versorgt. Die durchschnittliche Schülerzahl beträgt im neuen Schuljahr 24,4. Sie ist damit um 0,2 gestiegen.

93,4 % der Klassen haben 16 bis 30 Schüler (Vorjahr: 93 %). Die Zahl der Klassen mit höchstens 15 Schülern beträgt 287 (Vorjahr: 451). Die Zahl der Klassen mit mehr als 30 Schülern ist gegenüber dem Vorjahr von 1 948 auf 2 030 angestiegen (+ 4 %).

Die Klassen verteilen sich wie folgt:

Schülerzahlbis 1516 - 2021 - 2526 - 30über 30
Verteilung0,8 % (287)17,8 %39,6 %36,0 %5,8 % (2030)
Vergleich Vorjahr1,3 % (451)18,5 %40,1 %34,4 %5,7 % (1948)

Der Rückgang der Kleinklassen ist zum einen auf das Anwachsen der Schülerzahl allgemein auch an kleinen Schulen und zum anderen auf die konsequente Einhaltung einer Mindestschülerzahl von 15 an Hauptschulen zurückzuführen.

Auch im Schuljahr 1996/97 gilt die Mindestschülerzahl von 15 Schülern. In ca. 30 Fällen war es erforderlich, Klassen, die diese Größe nicht erreicht hatten, an die benachbarte Hauptschule abzugeben.

Die Einstellungssituation an den Volksschulen ist im Vergleich zu anderen Schularten immer noch gut. Im Volksschulbereich können zu Schuljahresbeginn 1996/97 mehr als 3/4 aller Lehramtsbewerber mit der Mindestnote 3,5 in den staatlichen Volksschuldienst übernommen werden. 370 Planstellen wurden zusätzlich geschaffen. Die Zahl der Anstellungen beträgt insgesamt 1 486 (davon 167 mit einem befristeten Arbeitsvertrag). Im Hauptschulbereich werden alle anstellungsfähigen Lehramtsbewerber (417) übernommen und auch alle Fachlehrer (169) und Förderlehrer (30) erhalten eine Einstellung im staatlichen Schuldienst. Im Bereich der Grundschulen ist die Zahl der berücksichtigungsfähigen Bewerber stark angestiegen (1 416). 2/3 aller Absolventen des Grundschullehramts (929) können im Schuljahr 1996/97 an staatlichen Grundschulen beschäftigt werden. Weitere 60 Grundschullehrer erhalten als Aushilfe im Förderschulbereich einen auf ein Jahr befristeten Aushilfsvertrag.

Ausländische Schüler
Die Zahl der ausländischen Schüler aus den Entsendestaaten wird mit rd. 66 000 Schülern konstant bleiben. In dieser Zahl sind die rd. 6 000 Flüchtlingskinder aus Bosnien eingeschlossen. Bei der Klassen- und Gruppenbildung zeigt sich, daß der steigende Anteil der hier geborenen ausländischen Schüler Auswirkungen hat. So ist im Bereich der zweisprachigen Klassen mit einem Rückgang um rd. 50 Klassen auf rd. 180 Klassen zu rechnen (1985: 850). Im Schuljahr 1996/97 werden rd. 1 200 ausländische Schüler weniger in zweisprachigen Klassen unterrichtet. Demgegenüber steigt der Anteil der in deutschsprachigen Regelklassen geförderten ausländischen Schüler von rd. 84 % (rd. 56 000 Schüler) auf rd. 85 % (rd. 57 000 Schüler) an.

FÖRDERSCHULE

Im Schuljahr 1996/97 steigt die Zahl der Schüler an den Volksschulen für Behinderte erneut um 2 800 (rd. 5 %) auf 57 600. An den Berufsschulen für Behinderte wird mit etwa 1 100 Schülern mehr gerechnet (+ 10 %), so daß deren Schülerzahl rund 12 000 betragen wird.

Dank der 130 zusätzlichen Lehrkräfte, von denen rund 70 für die Klassenbildung verwendet werden, ist es möglich, die wesentlichen Parameter für die Klassenbildung im Vergleich zum Schuljahr 1995/96 unverändert zu lassen, nämlich

Um den starken Schülerzuwachs zu bewältigen, werden an den Volksschulen für Behinderte 160 zusätzliche Klassen gebildet. Gleichzeitig wird die durchschnittliche Klassenstärke aller Förderschulformen geringfügig von 11,3 auf 11,5 ansteigen, in einer Reihe von Fällen werden auch die seit Jahren unveränderten Höchstschülerzahlen ausgereizt werden müssen.

Für die Einstellung der Sonderschullehrer ist erfreulich, daß dank 130 neuer Planstellen alle 199 Sonderschullehrer mit Zweiter Staatsprüfung für das Lehramt an Sonderschulen 1996 bis zur Gesamtnote 3,50 in den staatlichen Förderschuldienst übernommen werden können, 14 davon auf zunächst befristeten Arbeitsvertrag. Für vorübergehende Aushilfen werden, wie bereits erwähnt, etwa weitere 60 Grundschullehrer für ein Jahr eingestellt.

REALSCHULE

Im Schuljahr 1996/97 beträgt die Gesamtzahl der Schüler 142 300. Gegenüber dem Schuljahr 1995/96 bedeutet dies eine Zunahme um etwa 4 300; auch die Schülerprognose wird übertroffen (um 1 600). Der wesentliche Teil der Zunahmen bezieht sich auf höhere Jahrgangsstufen.

Die Schülerzunahme an staatlichen Realschulen (ca. 3 200) führt zu einer Steigerung der Klassenzahl um 42 auf 3 467. Die durchschnittliche Klassenstärke wird 27,9 (Vorjahr 27,3 ) erreichen. 800 Klassen (23,1 % aller Klassen) müssen mit jeweils mehr als 30 Schülern gebildet werden.

113 Lehrkräfte finden zum Beginn des Schuljahres, weitere 10 im Februar 1997 eine Anstellung. 32 Lehrkräfte mit Zeitverträgen können in das Beamtenverhältnis übernommen werden. 569 ausgebildete Realschullehrer hatten sich um eine Anstellung beworben. Für die Wiedereingliederung von Lehrkräften, die aus der Beurlaubung zurückkehren, sind 25 Planstellen erforderlich.

GYMNASIUM

Die Schülerzahlen an den Gymnasien steigen voraussichtlich insgesamt um rund 3 600 Schüler (1,21 %) an; damit sind an den bayerischen Gymnasien im kommenden Schuljahr rund 300 200 Schüler zu erwarten (Vorjahr: 296 610 Schüler). Während der Schülerzuwachs in den Vorjahren hinter den prognostizierten Steigerungsraten zurückblieb, liegt er heuer voraussichtlich um 1 000 über dem Wert, der in der Schüler- und Absolventenprognose 1995 vorhergesagt wurde. Allein in der 5. Jahrgangsstufe übertreffen die Anmeldezahlen den Vorjahresstand um rund 800 Schüler.

An den staatlichen Gymnasien ist von einer nahezu unveränderten Anzahl von Klassen auszugehen (7 539 gegenüber 7 549 im Schuljahr 1995/96); dementsprechend steigt die durchschnittliche Klassenstärke an den staatlichen Gymnasien in den Jahrgangsstufen 5 bis 11 von 26,7 auf 27,4 Schüler. Die Ursache dafür liegt in der Tatsache, daß in zahlreichen Fällen der Schülerzuwachs nicht durch die Einrichtung neuer, sondern durch das Auffüllen bestehender Klassen aufgefangen wird. So steigt die Zahl der Klassen mit mehr als 30 Schülern nach derzeitigem Stand auf 1 505 gegenüber 1 192 im Vorjahr (Zunahme: 26 %).

Insgesamt wird die Unterrichtsversorgung zu Beginn des Schuljahres - abgesehen von einzelnen Mangelfächern wie Sport weiblich und Musik - wie in den Vorjahren aufgrund der vom Bayerischen Landtag bewilligten zusätzlichen 110 Planstellen wieder gut sein.

Aufgrund von Pensionierungen und der Bewilligung von 110 zusätzlichen Planstellen werden zum kommenden Schuljahr Neueinstellungen in beachtlichem Umfang möglich sein.

So werden nach dem Stand vom 24.07.1996 in diesem Schuljahr - Beurlaubungen eingerechnet - voraussichtlich 294 Bewerber zu Probezeitbeamten ernannt (224 zu Schuljahresbeginn, voraussichtlich 70 im Februar 1997); 50 Bewerber erhalten einen unbefristeten Vertrag, der im darauffolgenden Schuljahr in eine Verbeamtung umgewandelt werden kann. Zu Beginn des Schuljahres werden 224 Bewerber als Studienräte z.A. (zusätzlich 10 bei den Fachoberschulen) sowie 94 Bewerber mit unbefristetem Vertrag (davon 29 Entfristungen) eingestellt. Im Februar 1997 werden voraussichtlich weitere 70 Bewerber eine Planstelle erhalten. Außerdem können über 180 Lehramtsassessoren eine Beschäftigung auf der Basis befristeter Verträge finden.

BERUFLICHE SCHULEN

Wie in den vergangenen Jahren lassen sich die Zahlen für das anlaufende Schuljahr derzeit noch nicht mit hinreichender Sicherheit für alle der insgesamt acht beruflichen Schularten mit ihren zahlreichen Auffächerungen angeben. Dies erklärt sich vor allem aus dem Umstand, daß noch nicht alle Jugendlichen ihre Berufsentscheidung getroffen haben und in mehreren Schularten die Anmeldefristen bis zum Unterrichtsbeginn laufen. Es wird deshalb vielfach von den Entwicklungen im vergangenen Schuljahr ausgegangen.

Berufsschulen
An den öffentlichen und privaten Berufsschulen kam es zu einem leichten Schülerrückgang. Die Zahl der Berufsschüler fiel von 271 619 im Schuljahr 1994/95 um 2 507 (- 0,9 %) auf 269 112 im Schuljahr 1995/96. Insgesamt wurden 12 199 Berufsschulklassen gebildet, 75 Klassen weniger (- 0,6 %) als im Vorjahr, darunter 422 Minderklassen. Da im Schuljahr 1995/96 in den 10. Klassen bereits wieder mehr Schüler (+ 2 267) gezählt wurden als im Vorjahr (+ 700 Schüler), scheint die Talsohle beim Schülerrückgang durchschritten zu sein. Für das Schuljahr 1996/97 wird nach der Schüler- und Absolventenprognose mit einer Zunahme der Schülerzahlen auf 270 500 gerechnet.

An den staatlichen Berufsschulen stagniert die Zahl der Schüler bei 180 180; die Zahl der Klassen stieg um 43 (+ 0,5 %) auf 8 538. Die durchschnittliche Klassenfrequenz nahm nochmals ab von 21,2 Schülern pro Klasse im Schuljahr 1994/95 auf 21,1 im Schuljahr 1995/96 (kommunale Berufsschulen: 24,3 Schüler pro Klasse). Die Entwicklung der Klassenfrequenz in den einzelnen Fachklassen ist jedoch nach Berufsfeldern und Einzelberufen - entsprechend der Berufswahl der Jugendlichen und dem Einstellungsverhalten der Betriebe - unterschiedlich.
Die Zahl der Jugendlichen aus den neuen Ländern an bayerischen Berufsschulen stagniert bei 3 300.
Die Unterrichtssituation hat sich an den staatlichen Berufsschulen im Schuljahr 1995/96 gegenüber dem Vorjahr weiter gebessert. Die Mehrarbeit stagniert bei 755 WoStd. Es werden noch 0,6 % der Iststunden in Mehrarbeit erbracht. Die Zahl der Sollstunden (= Pflichtunterricht) weitete sich um rund 1 000 Wochenstunden auf 120 407 Wochenstunden aufgrund der Klassenmehrung aus.
Der Zuwachs der Iststunden (erteilter Unterricht) entspricht dem der Sollstunden. Es werden rund 118 000 Wochenstunden erteilt. Der Unterrichtsausfall an staatlichen Berufsschulen blieb mit 2 412 Wochenstunden unverändert. Damit fallen noch 2,0 % der Sollstunden aus. Der Unterrichtsausfall beschränkt sich weitgehend auf die Fächer kath. Religionslehre (929 WoStd. oder 14,9 % der Sollstunden), evang. Religionslehre (212 WoStd. oder 11,3 %) und Sport (1 008 WoStd. oder 27,9 %).

Berufsaufbauschulen (ohne Stufe I des Schulversuchs Dreistufige BOS)
Im Schuljahr 1995/96 besuchten 1 939 Schüler (- 6,6 %) die Berufsaufbauschule. Die Ursachen für den globalen Rückgang sind in der Aufwertung des qualifizierten beruflichen Bildungsabschlusses (Quabi) zum mittleren Schulabschluß zu sehen. Schüler mit Quabi besitzen bereits die Berechtigungen, die ihnen die BAS vermitteln würde. Daher erhalten Schüler mit mittlerem Schulabschluß an Berufsschulen oder Berufsfachschulen oder mit qualifiziertem beruflichen Bildungsabschluß (Quabi) in den besonderen Klassen (11L) der Fachoberschulen und in den Vorstufen der Berufsoberschulen das für sie entsprechende Bildungsangebot.

Berufsfachschulen (ohne Berufsfachschulen des Gesundheitswesens)
Die Zahl der Berufsfachschüler ist im Schuljahr 1995/96 auf 18 902 angewachsen. Im Vorjahr waren es mit 18 139 Schülern noch 4,2 % weniger. Diese Entwicklung ist eine Folge der angespannten Situation auf dem Lehrstellenmarkt.
Deutliche Zuwächse verzeichneten vor allem die BFS für Hauswirtschaft (+ 607 Schüler gleich + 23,5 %; insgesamt 3 187 Schüler), die BFS für Sozialpflege (+ 191 Schüler gleich + 15,5 %; insgesamt 1 422 Schüler) und die kaufmännischen Berufsfachschulen (+ 203 Schüler gleich + 15,1 %; insgesamt 1 545 Schüler). Einen Rückgang erlebte die BFS für Kinderpflege (- 334 Schüler gleich - 4,6 %; insgesamt 6 934 Schüler).
Insgesamt geht die Schüler- und Absolventenprognose für die Berufsfachschulen von einer leicht steigenden Tendenz aus, die sich noch auf längere Sicht fortsetzen wird.

Berufsfachschulen des Gesundheitswesens
Die Schülerzahl hat 1995/96 um 476 Schüler (+ 3,0 %) auf 16 419 zugenommen. Zuwächse gab es vor allem in den Bereichen Krankenpflege (+ 238 Schüler gleich 2,5 %; insgesamt 9 841 Schüler) und Massage (+ 126 Schüler gleich 25,5 %; insgesamt 620 Schüler).
Die Zahl der Schüler im 1. Ausbildungsjahr fiel mit einem Minus von 126 Schülern (- 1,8 %) auf 6 793 Schüler. Das läßt den Schluß zu, daß im Schuljahr 1996/97 die Zahlen nur gering steigen werden, bevor sich ein demographisch bedingter stärkerer Anstieg anschließen wird.

Fachschulen (ohne Schulen aus dem Zuständigkeitsbereich des Landwirtschaftsministeriums und ohne Heilpraktikerschulen)
Die Zahl der Schüler an den Fachschulen sank 1995/96 gegenüber dem Vorjahr 1994/95 um 641 (- 3,8 %). Es wurden 16 085 Schüler unterrichtet. Da bislang gesicherte Erkenntnisse über die Auswirkungen der Einführung des "Meister-BAFöG" fehlen, ist die Entwicklung der Schülerzahlen für die nächsten Jahre nur schwer zu prognostizieren.

Wirtschaftsschulen (ohne Schulversuch 2stufige Wirtschaftsschule)
Die Zahl der Schüler an den Wirtschaftsschulen ist 1995/96 gegenüber dem Vorjahr um 878 Schüler (+ 4,8 %) gestiegen auf insgesamt 19 145 Schüler. Aufgrund des Bildungsverhaltens und der demographischen Entwicklung ist mittelfristig eine weitere geringfügige Expansion wahrscheinlich.

Fachakademien (ohne Schulen im Zuständigkeitsbereich des Landwirtschaftsministeriums)
An den Fachakademien blieb die Zahl der Studierenden (einschließlich Berufspraktikanten) 1995/96 mit 9 868 Studierenden praktisch unverändert. Das derzeitige Niveau wird mittelfristig in etwa gleich bleiben.

Staatliche Fachoberschulen (ohne Stufe II des Schulversuchs)
Im Schuljahr 1996/97 werden insgesamt ca. 21 900 Schüler an den staatlichen Fachoberschulen erwartet, d.h. ca. 1 600 (+ 8 %) mehr als im Vorjahr (Vorjahr: + 2 %).
In der Jahrgangsstufe 11 ist ein erheblicher Zuwachs um + 17,2 % auf 11 400 (Vorjahr: 9 700) zu erwarten. Während die Schülerzahlen in der Ausbildungsrichtung Technik (+ 6,3 %) moderat, in den Ausbildungsrichtungen Wirtschaft/Verwaltung/Rechtspflege (+ 15 %), Agrarwesen (+ 12 %) und Gestaltung (+ 15 %) deutlich zunehmen, steigen sie in der Ausbildungsrichtung Sozialwesen (+ 30 %) drastisch an.
Bei den L-Schülern (Schülern mit abgeschlossener Berufsausbildung, die unmittelbar in die Jahrgangsstufe 12 eintreten) muß erneut, wie auch in den vergangenen vier Schuljahren, mit einem starken Schülerrückgang um 13 % auf ca. 2 000 gerechnet werden.
Die Gesamtschülerzahl der zweijährigen Teilzeitklassen wird von 199 auf ca. 157 erneut drastisch um 21 % sinken, nachdem sie bereits im vergangenen Jahr um 22,2 % abgenommen hatte.
Die durchschnittliche Klassenstärke wird sich an den staatlichen Fachoberschulen auf ca. 27,1 in der Jahrgangsstufe 11 (Vorjahr: 25,0) und ca. 22,2 in der Jahrgangsstufe 12 (Vorjahr: 21,7) erhöhen.

Staatliche Berufsoberschulen (ohne Stufe II und III des Schulversuchs)
Nach dem sprunghaften Anstieg der Schülerzahlen bis zum Jahr 1989 (1989: + 3,8 %; 1988: + 25,1 %; 1987: + 26,0 %) und dem Rückgang in den Vorjahren (1990 und 1991 jeweils - 5,0 %; 1992: - 7,6 %, 1993: - 18,2 %, 1994: - 16,2 %, 1995: - 12,3 %) ist in diesem Schuljahr erneut eine deutliche, jedoch abgeschwächte Abnahme um ca. 7 % auf ca. 390 zu erwarten.
Zum Teil ist der starke Schülerrückgang der letzten Jahre darin begründet, daß der Schulversuch "Dreistufige Berufsoberschule" als bevorzugte Alternative zur traditionellen Berufsoberschule angenommen wird.

Schulversuch Dreistufige Berufsoberschule sowie Vorstufe an der Berufsoberschule und 11L-Klasse an der Fachoberschule
Das freiwillige Vollzeitschuljahr für Bewerber mit mittlerem Schulabschluß der Berufsschule, mittlerem Schulabschluß der Berufsfachschule oder qualifiziertem beruflichen Bildungsabschluß kann im Schuljahr 1996/97 aufgrund sprunghaft gestiegener Anmeldezahlen (+ 70 %) an 25 Standorten an staatlichen Berufsoberschulen und Fachoberschulen angeboten werden. Dieser Anstieg läßt sich im wesentlichen auf die geänderte Rechtslage zurückführen, die diesem Bewerberkreis die Aufnahme in die Berufsaufbauschule ab dem Schuljahr 1996/97 nicht mehr ermöglicht.

Da ein großer Teil der Auszubildenden den Quabi oder den mittleren Schulabschluß der Berufsschule oder der Berufsfachschule erst nach dem Anmeldetermin erworben hat, ist die Prognose für die Schülerzahl in der 11L-Klasse/Vorstufe allerdings noch sehr unsicher. Es kann zu erheblichen Nachmeldungen für diese Klassen an den Berufsoberschulen und Fachoberschulen kommen.

In der Stufe II wird die Schülerzahl um ca. 13 % von 366 auf 413, in der Stufe III von 148 auf 161 (+ 9 %) zunehmen (nur staatliche Versuchsschulen).

Telekolleg II
Rund 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben den 7. Lehrgang (1994-1996) im Frühjahr 1996 erfolgreich abgeschlossen. Für den 8. Lehrgang (1996/98) haben sich bis Ende Juli 800 Personen angemeldet. Da die Anmeldefrist bis 23. August läuft, ist mit einem weiteren Anstieg der Bewerber zu rechnen. Informationsmaterial gibt es dazu beim Bayerischen Rundfunk (Geschäftsstelle Telekolleg, Tel. 089/3806-5775).

Einstellungssituation
Im Schuljahr 1995/96 haben 249 Studienreferendare die Zweite Staatsprüfung für das Lehramt an beruflichen Schulen in Bayern erfolgreich abgelegt. 232 dieser Lehramtsassessoren haben sich für das Schuljahr 1996/97 um Übernahme in den staatlichen Schuldienst beworben. Hinzu kommen 29 Bewerber aus der Warteliste sowie 86 sonstige Bewerber mit i.d.R. außerbayerischer Lehrerausbildung.
Aufgrund der zusätzlich bereitgestellten 80 Planstellen ist für das Schuljahr 1996/97 eine hohe Einstellungsrate zu verzeichnen, mit der der gesamte gemeldete Bedarf abgedeckt werden kann. In vielen Fachrichtungen können 80 bis 90 % der Bewerber des laufenden Prüfungsjahrgangs ein Einstellungsangebot erhalten. In den Berufsfeldern Elektro- und Metalltechnik fällt mangels Bedarfs die Einstellungsquote etwas niedriger aus. Im einzelnen gilt:

177 Bewerber des laufenden Prüfungsjahrganges erhielten ein Angebot auf hauptamtliche oder hauptberufliche Verwendung im staatlichen Schuldienst. Hiervon entfielen auf die berufliche Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften 96 Angebote (46 Beamtenstellen/50 Arbeitsverträge), auf Metalltechnik 25 Angebote (12 Beamtenstellen/13 Arbeitsverträge), auf Elektrotechnik 13 Angebote (3 Beamtenstellen/10 Arbeitsverträge), auf Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaften 21 Angebote (15 Beamtenstellen / 6 Arbeitsverträge), auf Bautechnik 17 Angebote (13 Beamtenstellen/4 Arbeitsverträge), auf Sozialpädagogik 4 Angebote (Beamtenstellen) sowie auf Landwirtschaft 1 Angebot (Beamtenstelle). Hinzu kommen 16 Einstellungsangebote an Wartelisten- und sonstige Bewerber. Zusätzlich erhielten 15 Berufsschullehrer eine Einstellungszusage für den Förderschulbereich.

Gegenüber dem Schuljahr 1996/97 wird sich die Einstellungssituation 1997/98 vor allem in den Fachrichtungen Metalltechnik, Elektrotechnik und auch in Wirtschaftswissenschaften mangels Bedarfs deutlich ungünstiger darstellen.

Von insgesamt 37 Fachlehreranwärtern, die die Anstellungsprüfung für das Lehramt der gewerblichen Fachlehrer 1996 erfolgreich absolviert haben, bewarben sich 27 um eine Einstellung in den staatlichen Schuldienst; 26 erhielten ein Einstellungsangebot.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent