Pressemitteilung
Nr. 233 - 26. September 2000

Zur Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 26. 9. 2000:
Zugangsvoraussetzungen für FOS und BOS Mittel zur Qualitätssicherung

Die Argumentation der Abgeordneten Pranghofer ist nicht nachvollziehbar. Einerseits beklagt sie, dass zu viele Schülerinnen und Schüler an Berufsoberschulen und Fachoberschulen scheitern, andererseits wendet sie sich gegen die vorgesehenen Zulassungsvoraussetzungen für diese Schularten.

Junge Menschen in Bayern werden auch weiterhin die Chance erhalten, sich über BOS und FOS weiterzuqualifizieren. Die Zugangsvoraussetzungen sind notwendig, um die Qualität dieser Schularten zu sichern. Gerade die Tatsache, dass so viele Schüler dort scheitern, hat das Kultusministerium veranlasst, über die Einführung einer Zugangsvoraussetzung in Form einer Mindestnote nachzudenken. Die Erfahrungen zeigen, dass Fachoberschulen und Berufsoberschulen für einen Teil der Schülerinnen und Schüler nur eine Zwischenlösung sind, bis sie einen ihnen zusagenden Ausbildungsplatz oder Arbeitsplatz erlangen können. Häufig stellen sich diese jungen Menschen nicht mit dem erforderlichen Engagement den schulischen Anforderungen. Zum anderen hat sich gezeigt, dass Absolventen mit einem relativ schlechten mittleren Abschluss größte Schwierigkeiten haben, den Anforderungen gerecht zu werden und häufig scheitern. Zugleich gefährdet die Aufnahme ungeeigneter oder uninteressierter Schüler in größerer Anzahl die Qualität dieser zu einer Hochschulreife führenden Schularten und beeinträchtigt die schulische Arbeit.

Aus diesen Gründen wird ab dem kommenden Schuljahr 2001/2002 als Zugangsvoraussetzung für Fachoberschulen und Berufsoberschulen ein Notendurchschnitt von mindestens 3,5 aus den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik im mittleren Schulabschluss oder die Oberstufenreife des Gymnasiums verlangt. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, kann sich einer Aufnahmeprüfung unterziehen. Die Notenhürde gilt außerdem nicht für Schüler mit einem guten Berufsabschluss.

Brigitte Waltenberger-Klimesch
Stellv. Pressesprecherin des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus